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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS
Autoren: Unbekannt
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und beinahe wünschte er sich die Hügellandschaft und das Alptraumwesen wieder zurück.
    Dies war nicht seine sichere Kabine in der MONOCEROS. Dies war fremdes Gelände. Er mußte achtgeben, den anderen helfen ... Fast widerwillig streckte er die Hand aus und wälzte den Körper auf den Rücken. Aus seinem Scheinwerfer fiel Licht durch die halb verschmorte Helmscheibe. Er sah angesengte Haare, die einmal rot und wunderschön gewesen waren, und ein starres Gesicht ohne Ausdruck.
    Sunny Lynne. Er hatte Sunny Lynne getötet.
     
    *
     
    Eine Berührung von hinten ließ ihn herumfahren.
    Zwei humanoide Gestalten in fremdartigen Schutzanzügen standen vor ihm und drohten mit Strahlwaffen. Llonn ließ die eigene Waffe fallen. Eines der Wesen schien kurz zu überlegen, griff dann nach seinem Funkgerät und desaktivierte es. Wie war das möglich? überlegte er.
    Seine Gedanken waren ein zähflüssiger Strom, der wenig transportierte. Ja, vielleicht standen sie nun erstmals den Unbekannten gegenüber, die seit mindestens einem halben Jahr im Gebiet des Trümmerfriedhofs aktiv waren. In dieser Zeit mochten sie gelernt haben, mit menschlicher und galaktischer Technik umzugehen. Studienobjekte waren in den Bauteilen der BASIS in Hülle und Fülle vorhanden.
    Etwa fünfzehn weitere Fremde richteten Waffen auf Aleena, Pidder und die beiden anderen Männer. Ihr Gesten ließen keinen Zweifel daran, was man von den Gefangenen erwartete. Ungeachtet der drohenden Waffen hob Llonn Sunnys reglosen Körper auf und legte ihn sich über den Rücken. Dann setzte er sich in Bewegung, immer hinter dem führenden Fremden her.
    Sie wechselten mehrmals die Richtung und erreichten schließlich einen Trakt des BASIS-Fragments, der unter Luft gesetzt war. Die Fremden klappten ihre Helme zurück. Es waren Kartanin, darauf hätte er beim Anblick ihrer menschenähnlichen Körperform selbst kommen müssen. Mit ein bißchen Phantasie erinnerten ihre Köpfe an terranische Raubkatzen. Von der Stirn bis in den Halsansatz verliefen helle Fellstreifen.
    Einer der Fremden trat nahe an Llonns SERUN heran, schien wieder zu überlegen und klappte endlich seinen Helm zurück.
    Im Nacken sank das Gebilde selbständig zu einem schmalen Kranz zusammen.
    Anschließend waren seine überlebenden Gefährten an der Reihe. Sunny Lynne blieb unangetastet - und Llonn war froh darüber.
    Er hätte sich nicht mehr unter Kontrolle halten können. Ohnehin machte Gleichgültigkeit einen Großteil seines Denkens aus. Nur der Gedanke an Sunnys Tod hatte wirklich Platz darin. „Könnt ihr mich verstehen?"
    Die Stimme sprach Interkosmo, mit fremdartigen Akzent, aber durchaus verständlich. „Recht gut", antwortete Pidder Dawuhd. „Ihr seid Kartanin."
    Der Tonfall war kleinlaut, doch Llonn riß sich zusammen. Er durfte jetzt nicht anfangen, irgendwo Schuldige zu suchen.
    Verteilt in dem kahlen Raum standen etwa dreißig unbesetzte Liegepritschen, ein paar stuhlartige Gebilde und zwei Syntroniken. Die erste, kleinere war mit einem Suggestivgenerator gekoppelt: So also hatten sie die Traumlandschaft erzeugt. Blieb nur die Frage nach dem Motiv übrig. In den Ecken lagen Ausrüstungsgegenstände verschiedenster Art, darunter auch Waffen und Raumanzüge.
    Derjenige der Fremden, der zuerst gesprochen hatte, wies ihnen den Weg in eine angrenzende, diesmal vollkommen leere Räumlichkeit, von der aus man den großen Raum gut beobachten konnte. Es gab nur einen Ausgang. „Du irrst dich, Terraner", sagte er in seiner eigentümlich fauchenden, gleichzeitig harten Sprechweise. „Wir sind keine Kartanin mehr, wir sind Karaponiden."
    Llonn fragte sich, wo der Unterschied lag. Die IQ-Jäger, denen sie schon auf der Sturmwelt Bugaklis begegnet waren, hatten sich als Sashoy bezeichnet. Die einstige Nation der Kartanin war also tatsächlich in verschiedene Einzelreiche zerfallen. Allerdings lag der technische Standard der Karaponiden deutlich höher als der der Sashoy. „Stellt euch an die Wand, mit den Rücken zu mir."
    Llonn und die anderen folgten. Er jedoch mußte zunächst Sunnys schlaffen Körper vor seinen Füßen ablegen. Wollte man sie töten? Nein, dachte er, daß hätten die Karaponiden einfacher haben können. „Jetzt die Arme nach hinten ausstrecken.
    Die Handflächen werden zusammengepreßt. - Gut so."
    Llonn spürte, daß von hinten ein festes Band um seine Handgelenke gelegt und wie eine Schlinge festgezurrt wurde. Er war fast bewegungsunfähig. Für seine Begriffe ließ das
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