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1427 - Todesfallen

1427 - Todesfallen

Titel: 1427 - Todesfallen
Autoren: Jason Dark
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erschreckt. Zumindest tat er nichts und duckte sich leicht. Aus seinem Mund drang ein keuchendes Geräusch, vermischt mit einem wütenden Knurren. Es war so etwas wie ein Startsignal für den Blutsauger, denn er warf sich auf Giselle zu.
    Sein Körper prallte gegen die Gestalt der Nackten. Giselle konnte dem Druck nichts entgegensetzen. Sie wurde gegen die Wand der Dusche gepresst.
    Sie spürte die gierigen Hände, die sich in ihr weiches Fleisch wühlten. Für die Brüste und alles andere unter dem Hals interessierte sich der Vampir nicht.
    Er wollte beißen. Sein Instinkt sagte ihm genau, wie er sich verhalten musste. Er drückte den nassen Kopf nach rechts, damit sich die Haut auf der linken Halsseite spannte. Darunter schlug die wichtigste Ader, die er treffen wollte.
    Giselle wehrte sich nicht. Für sie stand fest, dass sie gegen einen solchen Koloss nicht ankam. Sie war auch zu unbeweglich, um sich zur Seite drücken zu können.
    Eine kalte Hand klammerte sich an ihrem Körper fest. Er wollte jetzt endlich zubeißen und…
    Die Tür flog auf.
    Der Blutsauger merkte es nicht, wohl aber Giselle, die zwei schattenhafte Gestalten entdeckte und plötzlich wieder Hoffnung schöpfte…
    ***
    Wir hatten uns verdammt beeilt und stellten fest, dass wir soeben noch rechtzeitig erschienen waren.
    Der Polizist hing bereits am Hals der Frau!
    Dass wir einen Vampir in dieser Dienstuniform erlebten, das mussten wir erst mal verdauen. Damit hätten wir nie im Leben gerechnet, aber es war leider so. Wir durften auch nicht lange Fragen stellen, jetzt mussten wir handeln, denn der Blutsauger war dabei, Giselles Ader zu suchen.
    Hätte sie nicht so viel Haut und auch Speck am Hals gehabt, wäre das Blut wahrscheinlich schon gesprudelt, doch da hatte der Beißer schon seine Probleme.
    »Überlass ihn mir«, sagte Suko.
    Ich machte meinem Freund Platz und blieb nahe der Tür stehen.
    Suko griff zu. Er schlug seine Hände in die Schultern, zerrte den Vampir von seinem Opfer weg, wuchtete ihn herum und schleuderte ihn dann hinein in die Wanne.
    Es sah schon leicht lächerlich aus, aber wenn ein Blutsauger mitmischte, gab es normalerweise nichts zu lachen. Er prallte hinein, er schrie hektisch auf und war so überrascht, dass er zunächst nicht reagieren konnte.
    Genau das nutzte Suko aus. Er zog seine Beretta, und gegen das geweihte Silber hatte der Wiedergänger keine Chance. Suko feuerte, als sich die Gestalt in die Höhe stemmte.
    Die Kugel erwischte ihn mitten in der Stirn!
    Er fiel zusammen. Mit dem Hinterkopf prallte er noch gegen die Innenwand der Wanne, dann war es für ihn vorbei. Mit zur Seite gedrehtem Kopf blieb er liegen, und er würde sich auch nie wieder erheben.
    Ich hatte mich um Giselle gekümmert. Obwohl sie sich nicht mehr in Gefahr befand, wurde sie von einem Weinkrampf geschüttelt. Er erschütterte ihren ganzen Körper. Sie bebte und schluchzte und war zunächst nicht aufnahmefähig.
    »Ist sie in Ordnung?«, fragte Suko.
    »Ja. Keine Bissmerkmale.«
    »Und weiter?«
    »Es hat einen Polizisten erwischt. Mallmann scheint hier aufräumen zu wollen.«
    »Das meine ich nicht, John. Es war ja nicht nur Giselle hier im Bad, sondern auch Angela.«
    »Ja, natürlich.«
    Da hatte er verdammt Recht. Ich war im Moment zu abgelenkt gewesen und hörte Sukos nächsten Kommentar.
    »Das Fenster steht offen!«
    »Gut. Dann ist ihr die Flucht gelungen.«
    »Ich weiß nicht.« Mein Freund blieb skeptisch. »Das kann auch anders gelaufen sein.«
    »Wieso? Der Vampir hat sie nicht gebissen. Sonst würden wir sie hier noch sehen.«
    »Frag Giselle.«
    »Aber nicht hier. Wir nehmen sie mit.«
    »Einverstanden.«
    Nackt wollte sie nicht gehen. Sie zog sich ein sauberes weites Kleid über, und jede ihrer Bewegungen war von einem heftigen Zittern begleitet. Wahrscheinlich konnte sie es noch immer nicht fassen, dass sie gerettet worden war.
    Im Wohnraum ließen wir uns nieder. Die Zeit drängte zwar, aber wir mussten abwarten, bis sie sich etwas erholt hatte.
    Obwohl ich ihr ein Taschentuch gereicht hatte, zog sie noch immer die Nase hoch und blickte uns an.
    »Es ist alles vorbei«, sagte ich mit ruhiger Stimme. »Suko hat auch das Fenster im Bad geschlossen. Aber wir wissen nicht genau, was dort passiert ist. Und da werden Sie uns einiges zu sagen haben. Vor allen Dingen, was Angela angeht.«
    Sie hatte den Namen ihrer Freundin gehört und flüsterte ihn leise vor sich hin.
    Dann sagte sie: »Ich weiß es nicht.«
    Das überraschte uns
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