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1427 - Todesfallen

1427 - Todesfallen

Titel: 1427 - Todesfallen
Autoren: Jason Dark
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so?«
    »Nein, nicht nur. Er entstammt einem Experiment, das will ich dir gern sagen.«
    »Und was ist das Endprodukt?«
    »Er ist kein Mensch…«
    »Das dachte ich mir.«
    »Er ist auch kein richtiger Vampir.«
    »Jetzt wird es spannend, Will!«
    Dracula II kicherte. »Er ist halb Vampir, halb Mensch und halb Wolf. Alles in einem. Er ist ein Versuch, eine Mutation, ein Gebilde, das ich geschaffen habe.«
    Ich sagte zunächst mal nichts, weil es mir die Sprache verschlagen hatte. Dafür bemerkte ich die Trockenheit in meiner Kehle. Bluffte er? Bluffte er nicht?
    Ich konnte es nicht genau sagen. Fähig, um so etwas in Szene zu setzen, hielt ich ihn. Mallmann war kein einfacher Blutsauger. Schon als Mensch hatte er gelernt, sich durchzuschlagen. Er war dann zu einem Blutsauger gemacht worden und hatte sich gewissermaßen hochgearbeitet, weil es ihm gelungen war, in den Besitz des Blutsteins zu gelangen, der ihm eine gewisse Unverletzlichkeit gab.
    Selbst meinen geweihten Silberkugeln hatte er widerstanden, und das war nicht gut.
    Ich hatte mich im Laufe der Zeit darauf eingestellt und hatte es mit anderen Mitteln versucht. Nur war nichts dabei herausgekommen, ich lebte noch immer, aber er hatte es leider geschafft, seine eigene Welt aufzubauen, die Vampirwelt.
    Dort konnte er schalten und walten, wie er wollte. Dort konnte er auch experimentieren, und ich hatte zwar keine Bestätigung für meine Annahme, aber ich ging davon aus, dass er seine Experimente in dieser Vampirwelt durchzog und die Ergebnisse dann in die normale Welt brachte. Etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen.
    »Warum sagst du nichts? Hat es dir die Sprache verschlagen, Geisterjäger?«
    »Nicht unbedingt. Ich habe nur nachgedacht, ob es überhaupt möglich ist, so etwas zu schaffen.«
    »Es ist möglich, verlass dich drauf!«, zischte er, wobei er sich schon wütend anhörte. »Ich habe es möglich gemacht…«
    »In der Vampirwelt?«
    »Wo sonst?«
    »Dann lass dein Geschöpf auch dort. Es hat bei uns nichts verloren.«
    »Das musst du schon mir überlassen. Und denk mal daran, wo du dich befindest. Es ist ein Ort, an dem ich einen meiner größten Siege errungen habe. Es gibt keinen Pfähler mehr. Du selbst hast ihn vernichtet. Das war es doch. Das hat mir den Weg frei gemacht, und deshalb habe ich auch dieses Haus hier in Beschlag genommen. Es gehört jetzt mir. Ich muss auf dieser Welt einen Stützpunkt haben, und dass ich mir Mareks Haus ausgesucht habe, ist ein besonderer Triumph. Ich werde natürlich nicht immer hier sein, aber dann und wann besuche ich das Haus. Da kann ich mich dann in meinen Erinnerungen suhlen. Das finde ich großartig.«
    »Sehr gut, Will«, lobte ich ihn. »Das kann ich sogar nachvollziehen. Bist du jetzt auch in der Nähe?«
    »Ich bin immer irgendwo!«
    »Vielleicht im Keller?«
    »Nein, nein. Obwohl es mir dort ausnehmend gut gefällt. Aber für mich ist das vorbei. Marek lag ja dort, nachdem er durch meine Bisse zum Vampir wurde. Aber ich werde den Keller nie zuschütten lassen, das kann ich dir versprechen. Eigentlich habe ich gedacht, alles so zu lassen, wie es ist. Findest du nicht auch?«
    Ich wollte nicht weiter auf seine Reden eingehen und kam wieder zum Thema.
    »Wer hat die Menschen getötet?«
    »Ich sagte es doch. Mein Geschöpf.«
    »Und wo hält es sich jetzt auf?«
    »In der Nähe, Sinclair, es ist immer in der Nähe. Du weißt doch, dass ich jemand bin, der Überraschungen liebt.«
    »Ich auch.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Nun ja«, sagte ich locker und schlug sogar meine Beine übereinander. »Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Wie wäre es denn, wenn du mir deine Bestie mal vorstellst?«
    »Du willst ihn sehen?«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Ich hörte Dracula II erst lachen. Danach gab er mir die Antwort.
    »Vielleicht, mein Lieber, vielleicht. Wie ich dich kenne, wirst du die Nacht zusammen mit Suko in Mareks Haus verbringen. Es liegen lange Stunden vor euch, sehr lange…«
    »Ja, in denen viel passieren kann. Ich kenne die Sprüche.«
    »So ist es.«
    Ich holte kurz Luft, um etwas zu sagen, aber dann fiel die Klappe.
    Mallmann meldete sich nicht mehr.
    Ich blieb ruhig am Tisch sitzen und schaute Suko an, der seine Schultern anhob…
    ***
    Die Dusche war noch immer angestellt. Das Wasser rauschte auf Giselles Körper nieder. Es schluckte die Geräusche. Das Innere hatte sich mit Dampfschwaden gefüllt und nahm ihr die Sicht nach draußen. Das alles kam zusammen und sorgte dafür,
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