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1427 - Todesfallen

1427 - Todesfallen

Titel: 1427 - Todesfallen
Autoren: Jason Dark
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Licht?
    Ja, nicht auf dem Boden, sondern in einer gewissen Höhe darüber.
    Man konnte auf den Gedanken kommen, dass es sich dabei um ein Fenster handelte. Ein Fenster gehörte zu einem Haus, und sie kannte eigentlich nur ein Haus in der Nähe.
    Dort hatte man sie gefangen, nachdem sie aus dem Badfenster gestürzt war. Und jetzt lag sie hier draußen im Gras und schaute auf den Rücken einer Gestalt, die sie von vorn noch nicht gesehen hatte.
    War das die Chance?
    Plötzlich schlug ihr Herz wieder schneller. Die Echos klangen im Kopf nach. Sie hatte Mühe, sich aufzuraffen, aber die Idee wollte ihr nicht aus dem Kopf, solange ihr der andere den Rücken zuwandte.
    Da drehte er sich wieder um, schaute jedoch nicht zu ihr, sondern in die Höhe, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen.
    Und dem war auch so!
    Angela vergaß ihr eigenes Schicksal. Sie hatte sich hingekniet und zur Seite gedreht. Mit beiden Händen stützte sie sich im Gras ab, und sie konnte nicht fassen, was sie trotz der Dunkelheit sehr deutlich präsentiert bekam.
    Aus den dunklen Wolken und von einem kräftigen Donnerschlag begleitet, erschien ein riesiger Vogel aus dem Schwarz des Himmels.
    Wobei Angela ihre Meinung revidierte, denn als dieses Wesen zur Landung ansetzte, da stellte sie fest, dass es kein Vogel war, sondern ein flatteriges Monstrum, fast vergleichbar mit einem fliegenden Drachen wegen seiner zackigen Schwingen.
    Er landete und flog sogar so nahe heran, dass er auf der Straße aufsetzen konnte.
    Dort faltete er seine Schwingen zusammen und wurde zu einer anderen Erscheinung, die jetzt auf dem grauen Belag der Straße stand und ein menschliches Aussehen angenommen hatte.
    Es war alles so schnell gegangen, dass ihr gewisse Einzelheiten verborgen geblieben waren.
    Aber es gab keinen Zweifel. Dort stand ein Mensch.
    Wieder donnerte es. Zugleich fuhr ein Blitz aus den hohen Wolkenschichten.
    Der Mann schaute kurz in die Höhe, dann stieß er den Entführer an und deute auf Angela.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich sofort. Sie spürte auch den Schweiß, der ihr aus den Poren drang.
    Und er kam auf sie zu…
    Schritt für Schritt. Ein Mensch? Ein Monster? Eine Mutation des Grauens?
    Angela konnte nichts Bestimmtes sagen. Durch ihre kniende Haltung war sie noch kleiner geworden, und wenn sie in die Höhe schaute, um den Ankömmling anzuschauen, kam er ihr noch größer vor. Sein Körper hatte zwar ein menschliches Aussehen, aber sie konnte nicht daran glauben, dass es sich um einen Menschen handelte.
    Sein Kopf war verdeckt. Etwas wie Fell hing darüber, das bis zur Hüfte reichte.
    Angela fing an zu zittern. Es war dunkel, aber es war auch hell genug, um die Gestalt erkennen zu können, als sie das verdammte Fell abschüttelte.
    Sie riss den Mund auf. Sie hatte eigentlich schreien wollen, aber sie konnte nur staunen. Ein menschliches Gesicht mit dunklen Augen und einem breiten Maul. Sie sah nur Zähne. Allesamt waren sie spitz wie Messer, und sie wuchsen sich gegenseitig entgegen. Mit ihnen würde er alles reißen können, was nicht so hart wie Eisen war, und sie dachte sofort an ihr Erlebnis mit dem Polizisten. Ja, das da musste der Killer sein.
    Aber sie sah noch mehr. Seine Haut war von der Hüfte an nicht mehr als solche vorhanden. Dafür wuchs etwas Dunkles, Schattiges und an einigen Stellen auch hell Schimmerndes über die Hüfte bis hinab zu den Beinen. Da die Gestalt auch Füße hatte, wollte Angela sie sehen, und sie bekam einen Schreck, als sie erkannte, dass es keine menschlichen Füße waren, sondern die eines Tieres.
    Einfach nur Pranken!
    Sie hob den Blick und schaute auf die Hände. Sie waren normal, auch wenn sie von einem dunklen Schatten bedeckt waren. Trotzdem waren lange Finger zu erkennen, die hin- und herzuckten, als wollten sie schon jetzt den Versuch starten, sich um die Kehle seines Opfers zu legen.
    Das Monster ging weiter.
    Dunkle Augen. Das leichte Pendeln der Arme, das Maul offen.
    Und beobachtet wurde es von einer Gestalt, auf deren Stirn sich ein rotes D abmalte.
    Wieso das? Wie konnte plötzlich dieser Buchstabe dort erscheinen? Wie war das möglich?
    Der Blitz!
    Er jagte aus dem Himmel. Ein sichtbarer gewaltiger Stromstoß, der ganz in der Nähe den Boden erreichte. Angela glaubte sogar, ein Knistern zu hören.
    Als der Donner aufbrüllte, bewegte sich auch dieses verfluchte Wesen. Es bückte sich, streckte einen Arm aus und erwischte das blonde Haar der Frau.
    Angela konnte den Schrei nicht unterdrücken,
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