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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar
Autoren: Unbekannt
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Ge-Liang-P'uo zögernd.
    Sie war über Dao-Lin-H'ays Vergangenheit nur lückenhaft informiert, aber über die tollkühnen Husarenstücke der Protektorin der MASURA während der zweiten Paratau-Krise hatte man damals in ganz Ardustaar gesprochen.
    Auch Dao-Lin-H'ay dachte an die Vergangenheit, kam aber zu ihrem Bedauern zu dem Schluß, daß ein solcher Streich in der augenblicklichen Situation nicht durchführbar war. An Mut und Unternehmungsgeist hätte es ihr nicht gefehlt, und auf Ge-Liang-P'uo und ihre Leute konnte sie sich verlassen, aber ... „Wir sind zu wenig Leute", sagte sie.
    Außerdem war sie noch nicht verzweifelt genug, um die Galaktiker so einfach zu bestehlen, aber das sprach sie nicht aus. Es war ohnehin nur eine Frage der Zeit. Wenn man sie noch lange warten ließ, würde sie diese Skrupel vergessen.
    Eine Frage der Zeit - nun, wenn es lange genug dauerte, würde es ihr vielleicht sogar gelingen, neue Verbündete zu finden. Es gab ein paar Kartanin in den Reihen der Freihändler - Raumfahrer, die es irgendwie in den Bannkreis der Milchstraße verschlagen hatte. Auch sie mußten Heimweh haben, und wenn das nicht der Fall war, dann sollten sie es bekommen, den Dao-Lin-H'ay würde ihnen dieses Gefühl schon einreden.
    Trotzdem - es wäre ihr lieber gewesen, wenn man ihr freiwillig eine Möglichkeit geboten hätte, sowohl den Bewohnern der NARGA SANT zu helfen, als auch nach Kartan zurückzukehren.
    Immerhin konnten die Galaktiker nicht behaupten, daß Dao-Lin-H'ay es versäumt hätte, sie auf ihre Rückkehrpläne aufmerksam zu machen. Sie hatte sowohl Perry Rhodan als auch Atlan darauf angesprochen - ja, in der letzten Zeit hatte sie eigentlich kaum noch über etwas anderes geredet.
    War es etwa ihre Schuld, wenn man ihr nicht richtig zuhörte?
    Aber vielleicht hatten sie ihr zugehört und sie nur nicht richtig verstanden.
    Möglicherweise konnten sie nicht begreifen, wie ungeheuer intensiv Dao-Lin-H'ays Wunsch war, ihrem Volk zu helfen.
    Die Kartanin fand, daß es in der Tarkan-Flotte eine ganze Menge Galaktiker geben sollte, die eigentlich wissen mußten, daß man eine Dao-Lin-H'ay nicht ewig hinhalten konnte.
    In diese Gedanken hinein meldete sich die HARMONIE. „Es steht ein Gast vor der Schleuse", sagte sie mit sanfter Stimme. „Er heißt Reuben Starr und ist der Kommandant der HERKULES."
    „Wenn Salaam Siin auf deine Ankündigung nicht reagiert, dann wird er wohl nicht in der richtigen Stimmung sein, um Gäste zu empfangen", bemerkte Ge-Liang-P'uo. „Teile dem Kommandanten der HERKULES mit, daß er es später noch einmal versuchen soll."
    Die HARMONIE war ein wohlerzogenes Raumschiff - sie ließ die Kartanin geduldig ausreden. „Reuben Starr möchte Dao-Lin-H'ay sprechen", erklärte sie dann. „Ich wüßte nicht, was ich mit dem Kommandanten der HERKULES zu schaffen habe", murmelte Dao-Lin-H'ay verwundert. „Ich kenne ihn nicht einmal.
    Aber wenn er mich unbedingt sprechen will, dann werde ich zu ihm gehen.
     
    3.
     
    Reuben Starr erwies sich als ein Klotz von einem Terraner, aber das beeindruckte Dao-Lin-H'ay nicht sonderlich. Es machte ihr auch nichts aus, daß sie im wahrsten Sinne des Wortes zu ihm aufsehen mußte.
    Sie war selbstbewußt genug, um solche Kleinigkeiten zu ignorieren.
    Im übrigen fand sie ihn nicht sehr imponierend. Er war zwar mit einer Körpergröße von einsachtzig einen reichlichen Kopf größer als sie, und mit seiner Schulterbreite von gut einszwanzig hätte er selbst auf den wildesten kartanischen Siedlungswelten Aufsehen erregt, aber er wirkte auf Dao-Lin-H'ay zugleich auch ungesund. Er war zwar athletisch gebaut, neigte aber unübersehbar zur Korpulenz. Hinzu kam sein Gesicht: Auffallend hellhäutig, narbig, mit geröteten, wässerigen Augen, einer plattgedrückten Nase und wulstigen, bläulich angelaufenen Lippen. Sein Haar war rotbraun, lockig und ziemlich ungekämmt.
    Die Kartanin hatte sich zwar an die unbehaarten Gesichter der Terraner gewöhnt, aber Reuben Starr schien ihr ein wirklich ausnehmend häßlicher Vertreter seiner Art zu sein. „Bist du Dao-Lin-H'ay?" fragte er phlegmatisch mit tiefer, raspelnder Stimme.
    Die Kartanin nickte zurückhaltend und musterte mißbilligend den Kombistrahler an Reuben Starrs Gürtel.
    Der Terraner lächelte schief. „Man kann nie wissen", sagte er und tätschelte die Waffe, als wäre sie ein nettes Haustier. „Es gibt viel böses Volk, überall im Universum... Ich soll dir Grüße von Nikki Frickel
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