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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar
Autoren: Unbekannt
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dann wendet euch an mich."
    „Die Freihändler werden auch helfen", versprach Jennifer Thyron, die der Unterredung beiwohnte. „Wir hatten mehrmals Kontakt zu den Asporcos und kennen ihre Wünsche."
    Und damit war die Sache eigentlich auch schon erledigt.
    Dao-Lin-H'ay wunderte sich ein wenig darüber, daß jetzt plötzlich alles so schnell und glatt vonstatten ging, und manchmal fragte sie sich, ob sie etwa irgendwann so unvorsichtig gewesen war, ihre Gedanken nicht abzuschirmen, wenn sie über Wege und Möglichkeiten nachgedacht hatte, sich ein Raumschiff „auszuborgen". Aber da die Dinge günstig für sie standen, dachte sie nicht sehr lange darüber nach.
    Die Laderäume der HERKULES füllten sich mit Waren, die auf Asporc begehrt waren, und Dao-Lin-H'ay machte sich daran, ihre Mannschaft zusammenzustellen.
    Selbstverständlich würden Ge-Liang-P'uo und ihre elf Begleiter den Flug mitmachen, aber Dao-Lin hoffte, auch einen Teil der auf Phönix lebenden kartanischen Freihändler für ihren Plan gewinnen zu können.
    In der NARGA SANT gab es zwar sehr viele Kartanin, aber die würden vermutlich keine Hilfe sein. Es handelte sich bei ihnen um die Nachkommen jener Schiffbrüchigen, die vor sechshundertfünfzig Jahren die Katastrophe, der der größte Teil der NARGA SANT zum Opfer gefallen war überlebt hatten. Seit Generationen hatten sie unter schwierigsten Bedingungen in dem Wrackteil um ihr nacktes Leben gekämpft.
    Dieser Kampf hatte ihnen wenig Zeit gelassen, an etwas anderes zu denken, als an Nahrung, Wasser, Wärme und die nötige Luft zu Atmen. Von technischen Dingen verstanden sie so gut wie gar nichts.
    Dao-Lin-H'ay hatte die Berichte sehr sorgfältig studiert. Sie machte sich keine Illusionen über, das, was an Bord der NARGA SANT auf sie wartete. Es würde nicht leicht werden. Sie konnte es sich nicht leisten, auf irgend etwas zu verzichten, was ihr helfen konnte.
    Aber zu ihrem Leidwesen befanden sich im Moment nur zehn der wenigen Kartanin, die zu den Freihändler gehörten, auf Phönix und in den im Bereich des Ceres-Systems befindlichen Verteidigungsanlagen, und es blieb ihr nicht genug Zeit, auch die anderen anzusprechen, die im Weltraum unterwegs waren. Es hätte ihr wahrscheinlich auch nicht viel eingebracht: Keiner von ihnen hatte auch nur die geringste Lust, eine Reise nach Ardustaar zu unternehmen.
    Resignierend gab Dao-Lin-H'ay schließlich die Suche nach Interessenten an ihrem Unternehmen auf. Es hatte keinen Sinn, Leute anzuwerben, die nicht dem Volk der Kartanin angehörten, denn es war völlig ungewiß, ob und wann sich für sie eine Gelegenheit zur Rückkehr in die Milchstraße beziehungsweise in deren Umgebung - ergeben würde.
    Es dauerte vier Tage, bis alle Vorbereitungen abgeschlossen waren. Am sechsten Oktober des Jahres 1143 NGZ verließ die HERKULES den Planeten der Freihändler.
    Von Asporc und seinen Bewohnern bekam Dao-Lin-H'ay so gut wie nichts zu sehen. Reuben Starr und seine Besatzung wickelte die Geschäfte ab. Dao-Lin und ihre Kartanin beschäftigten sich unterdessen intensiv mit technischen Problemen, wobei ihnen selbstverständlich die Experten der HERKULES mit Rat und Tat zur Seite standen.
    Acht Lineartriebwerke kauften sie - mehr als die HERKULES aufnehmen konnte.
    Sie mußten vier der Triebwerke an der Außenhülle des Schiffes befestigen. „Wie ein bepackter Esel!" kommentierte Reuben Starr mit trauriger Miene das Aussehen seines Raumschiffs
     
    4.
     
    Sie fanden die NARGA SANT genau da, wo sie dem Bericht der PERSEUS zufolge auch sein sollte.
    Dao-Lin-H'ay verfolgte die Annäherung von der Kommandozentrale der HERKULES aus, obwohl sie in diesem Augenblick lieber mit sich allein gewesen wäre. Aber sie fürchtete, daß es einen schlechten Eindruck machen könnte, wenn sie sich jetzt zurückzog. Sie legte selten Wert auf solche Dinge, aber im Augenblick war ihr danach zumute, es doch zu tun. Sie wußte, woran das lag: Sie fühlte sich unsicher. Aus dem gleichen Motiv heraus hatte sie Ge-Liang-P'uo gebeten, sie in die Zentrale zu begleiten.
    Als die NARGA SANT in Sicht kam, vergaß Dao-Lin-Hay sowohl Ge-Liang-P'uo als auch die Galaktiker. Mit brennenden Augen starrte sie auf die kläglichen Überreste eines der gewaltigsten Raumschiffe, die man je in diesem Teil des Universums gesehen hatte - dieses Universums.
    NARGA SANT - das hieß „Ein Stück Heimat".
    Mit diesem Flugkörper, der über fünfzigtausend Jahre alt war, hatten die Kartanin - und mit ihnen die
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