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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar
Autoren: Unbekannt
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Wrack."
    „Sie haben auf uns geschossen?"
    „Glaubst du etwa, wir hätten diese Verwüstung hier angerichtet? Aber keine Sorge, sie konnten nur diesen einen Treffer anbringen. Vier von ihren Schiffen haben wir erwischt. Im Augenblick sind wir dabei, hier drinnen aufzuräumen und die restlichen Piraten einzufangen."
    „Was ist mit dem fünften Trimaran?"
    „Er konnte fliehen. Wahrscheinlich ist er schon in Bentu-Karapau."
    Dao-Lin-H'ay fuhr so heftig in die Höhe, daß sie sich den Kopf an einem herabhängenden Stück der Wandverkleidung stieß. „Bentu-Karapau!" stieß sie hervor. „Kennst du diesen Ort?"
    „Ich war noch nicht dort", erwiderte Mai-Ti-Sh'ou nüchtern. „Aber wir wissen, in welchem Raumsektor wir nach dem Stützpunkt der Karaponiden zu suchen hätten."
    „Warum habt ihr sie dann nicht längst ausgeräuchert?"
    Mai-Ti-Sh'ou stieß ein fauchendes Gelächter aus. „Es ist ein ziemlich großer Raumsektor", erklärte sie belustigt. „Und die Sterne stehen dort sehr dicht. Außerdem sind die Karaponiden nicht die einzigen Gegner, die uns zu schaffen machen."
    „Die Maakar?" fragte Dao-Lin-H'ay. „Nein, die machen uns keinen Ärger mehr. Wir haben keinen Kontakt zu ihnen - wozu auch? Sie leben auf ihren Giftwelten und kümmern sich nicht um uns. Wir können mit ihren Planeten nichts anfangen, und sie nichts mit unseren. Außerdem gäbe es sowieso genug Welten, auf denen wir uns niederlassen könnten. Wir haben viele der äußeren Kolonien aufgegeben."
    „War das wirklich nötig?"
    „Es geschah während des großen Krieges", erklärte Mai-Ti-Sh'ou, und Dao-Lin stellte fest, daß Ge-Liang-P'uo die Kartanin offenbar schon zumindest in groben Zügen über alles informiert hatte. „Damals trieb sich alles nur denkbare Gesindel in Ardustaar herum. Wir konnten die Siedlerwelten nicht ausreichend schützen. Jetzt ist unser Sternenreich zwar kleiner, aber wesentlich fester gefügt. Wir haben ständig Ärger mit Eroberern, die aus Hangay zu uns herüberkommen. Für sie scheinen wir nur so eine Art Ungeziefer zu sein. Sie glauben wohl, daß sie sich ganz ungeniert in Ardustaar breitmachen können."
    „Das kommt mir irgendwie bekannt vor!"
    Mai-Ti-Sh'ou lächelte schwach. „Bist du wirklich Dao-Lin-H'ay?" fragte sie. „Die Dao-Lin-H'ay, die mit Oogh at Tarkan davongeflogen ist?"
    „Man erinnert sich also noch an mich!"
    „Wundert dich das? Man erzählt sich viel über dich."
    „Das meiste davon ist sicher übertrieben", murmelte Dao-Lin unbehaglich und stand vorsichtig auf. Sie humpelte ein wenig - sie glaubte, jeden Knochen einzeln zu spüren. „Gibt es die Hohen Frauen noch?"
    „Selbstverständlich!"
    „Was glaubst du - würde man mir ein Raumschiff zur Verfügung stellen? Ich hätte Lust, diesen verdammten Karaponiden einen kleinen Gegenbesuch abzustatten. Ich bin ihnen noch etwas schuldig - ganz abgesehen davon, daß diese Leute etwas in ihrem Besitz haben, was man ihnen besser wieder abknöpfen sollte, bevor sie irgendwelchen Unsinn damit anstellen."
    „Jetzt glaube ich, daß du wirklich Dao-Lin-H'ay bist", sagte Mai-Ti-Sh'ou lächelnd. „Man wird dir ein viel ehrenvolleres Angebot machen. Auf Kartan hofft man, daß du das Amt der Höchsten Frau übernehmen wirst."
    „Beim Geist von Ardustaar!" stieß Dao-Lin hervor. „Das werde ich ganz sicher nicht tun!"
    „Aber du weißt unendlich viel über unsere Vergangenheit!" gab Mai-Ti-Sh'ou zu bedenken. „Und wir brauchen dieses Wissen!"
    „Ihr könnt es haben", erklärte Dao-Lin-H'ay nüchtern. „Aber ich glaube, noch nötiger braucht ihr jemanden, der diesen Piraten kräftig auf die Finger klopft."
    Mai-Ti-Sh'ou half ihr schweigend über Berge von Trümmern hinweg in einen weniger mitgenommenen Bereich der NARGA SANT. In einigen Teilen des Wracks wurde noch gekämpft, aber die Karaponiden standen schon längst auf verlorenem Posten. „Wenn du tatsächlich dieses Bentu-Karapau suchen willst", sagte Mai-Ti-Sh'ou zögernd, „dann könntest du mich vielleicht mitnehmen!"
    „Ich werde an dich denken", versprach Dao-Lin-H'ay.
    Mai-Ti-Sh'ou lächelte zufrieden.
     
    *
     
    Es war schön, wieder auf Kartan zu sein - aber nicht schön genug, um dort zu bleiben.
    Es hatte sich viel geändert. Neue große Familien waren in den Vordergrund getreten, und die Familie H'ay hatte viel von ihrem Einfluß verloren. Es gab nur noch fünf Hohe Frauen, von denen eine das Amt der Höchsten Frau ausübte. Zur Zeit war das eine Kartanin namens
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