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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar
Autoren: Unbekannt
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Dao-Lin-H'ay kannte diese Tiere mittlerweile. Vuin war nicht der einzige, der sich einen solchen Begleiter hielt. Die gezähmten Schoaks waren mutig, klug und stark.
    Jetzt zeigten sie, was sie konnten.
    Im Nu hingen sie an den Beinen der Karaponiden, sprangen an ihnen empor, verbissen sich an ihren Händen, Armen und Schultern, packten sie im Nacken und am Hals, und die Kartanin wanden den völlig überraschten Soldaten die Waffen aus den Händen.
    Schüsse fauchten, die Schoaks stießen ihre schrillen Kampflaute aus, Kartanin und Karaponide schrien durcheinander, und Feng-Lu brüllte sich fast die Zunge aus dem Hals, ohne daß man ihm auch nur einen Augenblick lang zuhörte.
    In diesem Durcheinander schwang sich eine zierliche, weißhäutige Gestalt auf die Sühnerampe, packte Dao-Lin-H'ay und zog sie mit sich, während Ge-Liang-P'uo und Kam-Pera-H'ay die beiden Sonderbewacher mit wohlgezielten Schlägen ins Land der Träume schickten.
    Monka tauchte zwischen den reglosen Robotern auf, die seit Jahrhunderten nur noch als Statuen zu verwenden waren, und wies ihnen einen Weg, den selbst Vuin noch nicht kannte. „Wir verstecken uns in der Todeszone", sagte Ge-Liang, während sie hinter Monka herrannten. „Wir haben dort ein sehr gutes Versteck gefunden, in dem wir..."
    „Nein!" fiel Dao-Lin-H'ay ihr ins Wort. „Ich muß in die Zentrale. Sofort!"
    „Du bist verrückt!" behauptete Monka. „Glaubst du, Feng-Lu ist so dumm, ausgerechnet die Zentrale unbewacht zu lassen? Wenn du dich dort blicken läßt, haben sie dich sofort wieder am Wickel, und diesmal werden sie kurzen Prozeß machen. Wozu haben wir dich befreit?
    Damit du dich umbringen kannst?"
    „Zeige mir den Weg!" befahl Dao-Lin unbeeindruckt. Monka gab widerstrebend nach.
     
    *
     
    Vor der Zentrale standen zwei Wachen - das war alles. Feng-Lu schien den Bewohnern der NARGA SANT in kriegerischer Hinsicht tatsächlich nicht viel zuzutrauen.
    Dao-Lin-H'ay war es recht. Sie überwältigte den einen Karaponiden, und Monka übernahm den zweiten.
    Eigentlich hatte sie den ehemaligen Regulator zusammen mit Vuin und Ge-Liang-P'uo wegschicken wollen, aber Monka hatte sich einfach nicht abweisen lassen. „Ich bleibe bei dir!" sagte er wütend. „Typen wie dich kenne ich - die geraten ständig in Schwierigkeiten. Du brauchst jemanden, der auf dich aufpaßt."
    Dao-Lin hoffte, daß es nicht umgekehrt kommen würde. Aber andererseits konnte sie wirklich jemanden brauchen, der ihr den Rücken freihielt. Vuin war kein besonders guter Kämpfer - er verließ sich zu sehr auf seine Suggestor-Fähigkeiten.
    Und Ge-Liang-P'uo mußte zurück und den Widerstand der Schiffbrüchigen gegen die Karaponiden leiten.
    So hatte sie Monka schließlich doch mitgenommen.
    Sie nahmen den beiden Soldaten die Funkgeräte und die Waffen ab und brachten die Karaponiden in einem kleinen Nebenraum unter, aus dem sie sich nicht so schnell befreien konnten. „Was willst du hier eigentlich?" fragte Monka, während er Dao-Lin in die Zentrale folgte. „Hilfe anfordern!" erwiderte die ehemalige Wissende knapp. „Das ist sinnlos", sagte Monka niedergeschlagen. „Uns hört ja doch keiner!
    Wer soll uns auch zu Hilfe eilen? Hast du nicht gehört, was man sich über Kartan erzählt? Die können uns gar nicht helfen, selbst wenn sie es wollten!"
    „Glaubst du dieses Karaponidengeschwätz?" fragte Dao-Lin spöttisch. „Ich nicht!"
    Monka hockte sich neben sie, den Blick auf das Schott gerichtet, die Waffe schußbereit auf das rechte Knie gestützt.
    Dao-Lin-H'ay konnte es nicht verhindern, daß sie die Gefühle spürte, die ihn bewegten. Er war ruhig und gefaßt, und fast schien es ihr, als hätte er bereits mit seinem Leben abgeschlossen.
    Aber sie hatte jetzt keine Zeit, sich mit Monkas Gemütsverfassung abzugeben.
    Bisher hatte sie nur allgemein gehaltene Hyperfunkrufe ausgesandt, nach dem Motto: Suchen Kontakt, bitten um Antwort. Diesmal wurde sie direkter.
    Hier spricht Dao-Lin-H'ay von der NARGA SANT. Wir werden von Karaponiden überfallen. Helft uns!"
    Und dann die Koordinaten. Sie schaltete auf Dauerruf und hoffte, daß dieser Hilfeschrei auf die richtigen Ohren traf und nicht noch mehr Aasgeier vom Schlage der Karaponiden herbeilockte. Immer wieder sagte sie sich, daß eintausendzweihundert Lichtjahre eine sehr geringe Entfernung waren. Selbst dieses wirklich nicht besonders leistungsfähige Gerät sollte ausreichen, um die Entfernung bis nach Kartan zu überbrücken.
    Natürlich kam es
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