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1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle
Autoren: Jason Dark
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Sinclairs Platz eingenommen hatte.
    »Shao hat sich nicht gemeldet«, flüsterte er.
    Glenda wollte ihn trösten und winkte ab. »Das kann viele Gründe haben. Vielleicht ist sie nur mal vor die Tür gegangen, um nachzusehen, wie es draußen aussieht.«
    Suko löste die Hand endlich vom Hörer. »Ja, das kann sein. Ich glaube nur nicht daran. Welch einen Grund sollte sie gehabt haben, vor die Tür zu gehen? Die Anschläge haben sich woanders ereignet. Zum Glück nicht in der Nähe unseres Hauses.«
    »Ja, schon. Ich denke, dass sie mit jemandem reden will. Es kann sein, dass sie zu einem Nachbarn gegangen ist, um mit ihm darüber zu sprechen. Wenn man redet, dann nimmt man gewisse Dinge einfach leichter. Da kann man sich dann gegenseitig trösten und beruhigen.«
    Suko schaute Glenda direkt in die dunklen Augen. »Glaubst du das wirklich, was du da gesagt hast?«
    Sie wich dem Blick zwar nicht aus, aber sie hob die Schultern leicht an. »Möglich ist es.«
    »Aber du bist nicht überzeugt?«
    »Nein. Das kann ich auch nur, wenn ich mit Shao gesprochen habe. Und das ist leider nicht möglich.«
    »Genau. Sie ist nicht da«, murmelte Suko, »oder sie kann nicht abheben. Das glaube ich eher.«
    »Warum nicht?«
    »Weil man sie außer Gefecht gesetzt hat.«
    Glenda runzelte die Stirn. »Ist das so einfach? Würde Shao jedem Fremden öffnen, der…«
    »Nein, das würde sie nicht. Aber wer kann schon sagen, wie raffiniert dieser verdammte Killer ist. Der hat einen langen Zuchthausaufenthalt hinter sich. In dieser Zeit hat er Pläne genug schmieden können. Klappt der eine nicht, greift er zum zweiten oder zum dritten. Wir haben ja auch John nicht erreichen können. Die Netze sind überlastet. Ich komme mir jetzt wirklich vor wie auf dem Mond.«
    »Dann müssen wir etwas tun!«
    »Und was? Es liegt auf der Hand«, antwortete Suko sich selbst.
    »Wir müssen so schnell wie möglich zu uns. Nur da erhalten wir eine konkrete Antwort.«
    »Versuch es noch mal.«
    »Werde ich auch.«
    Als Suko zum Hörer gegriffen hatte, stand Glenda auf und entfernte sich aus dem Büro. Ihr Gesicht hatte einen starren Ausdruck angenommen. Man sah ihr an, dass auch sie stark mitgenommen war.
    Im Vorzimmer blieb sie stehen und blickte noch mal kurz zu Suko zurück. Er stand jetzt, hielt den Hörer gegen sein rechtes Ohr gedrückt und wartete auf die Verbindung.
    »Der Ruf kommt durch, aber es hebt niemand ab. Verdammt, was ist denn da nur los!«
    Glenda gab keine Antwort. Suko fiel das erst später auf. »Hörst du, Glenda?«
    Wieder keine Antwort.
    »Glenda?«
    Auch jetzt hörte er nichts.
    Suko, der sich wieder gesetzt hatte, stand erneut auf. Die Bemerkung lag bereits auf seinen Lippen, als er den kurzen Weg bis zum Vorzimmer hinter sich ließ.
    »Glenda…« Mehr sagte er nicht, denn er blickte in einen menschenleeren Raum …
    ***
    Jetzt wurde es ernst, verdammt ernst sogar. Leo Ganero war fest entschlossen, mich aus der Welt zu schaffen. Er wollte nur noch eine Antwort auf die Frage haben, wo mich die verdammte Kugel treffen sollte.
    Natürlich gab ich ihm keine Antwort. Es wäre mir auch schwer gefallen, denn meine Kehle saß zu. Dafür spürte ich den Schweiß auf dem Gesicht. Auch in den Achselhöhlen hatte er sich angesammelt, was eine natürliche menschliche Reaktion war.
    Ich wollte nicht daran denken, in wie vielen lebensbedrohlichen Situationen ich schon gesteckt hatte, aber hier stand kein Dämon vor mir, sondern ein gnadenloser Killer, der mit einem Dämon oder einem Teufel zu vergleichen war, denn Gefühle kannte er nicht. Von ihm ging wirklich ein Hauch von Hölle aus.
    »Warum sagst du nichts, Sinclair?«
    »Ganz einfach.« Jetzt konnte ich wieder sprechen. »Sie sollten es sich noch mal überlegen.«
    »Das habe ich bereits. Und die Zeit war wirklich lang genug, um alles zu überdenken.«
    »Irgendwas vergisst man immer.«
    »Ach ja? Was denn?«
    Was ich jetzt tat, war vielleicht nicht richtig, aber ich kannte keine andere Möglichkeit.
    »Es gibt einen Zeugen.«
    Und damit war Mirjam im Spiel. Sie hatte bisher auf ihrem Platz gesessen und nichts gesagt. Dabei hatte sie ausgesehen, als wäre sie weggetreten. Ihren Gesichtsausdruck konnte man als fassungslos beschreiben. Ihr Mund stand offen, die Augen waren weit aufgerissen. Jeder ihrer Atemzüge hörte sich schwer an. Sie hatte sich entschieden, in eine bestimmte Richtung zu blicken, und so starrte sie Leo an wie jemand, der nicht fassen konnte, was hier ablief.
    »Bitte«,
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