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1424 - Revolte auf Phönix

Titel: 1424 - Revolte auf Phönix
Autoren: Unbekannt
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befand sich der Antigravschacht, der zu jenem unterirdischen Raum führte, in dem der Kontrollcomputer des Kommunikationsnetzes stand. Er war überzeugt, daß die Drakisten den Raum besetzt hielten und daß Jennifer Thyron sich dort befand.
    Der Pikosyn sprach an und übertrug eine Meldung, die soeben in Dantons Haus empfangen worden war. Es war Roi Danton selbst; der sprach: „Wir haben das Versteck der Entführten gefunden. Sie sind alle wohlauf. Die meisten haben keine Ahnung, wie sie in diese Lage gekommen sind; sie waren paralysiert oder mit Drogen betäubt. Aber diejenigen, die sich erinnern, können ihre Entführer identifizieren. Damit ist Reno Yantills Kampagne gescheitert. Die Entführungen wurden eindeutig in seinem Auftrag vorgenommen. Wie zu erwarten war, gehörten die zwei vermißten Drakisten nicht zu den Personen, die wir im Versteck fanden. Vermutlich haben sie sich irgendwo draußen in den Wäldern verkrochen."
    Anschließend meldete sich SysuMat. „Ich habe deinen Auftrag ausgeführt", sagte er. „Alle, mit denen ich gesprochen habe, sind darüber informiert, daß Roi Danton und Ronald Tekener die Entführten gefunden haben. Mindestens dreißig Freihändler sind auf dem Weg zu Dantons Haus. Die Besprechung beginnt in einer Stunde. Die Tagesordnung enthält nur einen einzigen Punkt: Strafverfahren gegen Reno Yantill."
    Atlan lächelte. Jetzt konnte kaum noch etwas schiefgehen. Wenn die Drakisten die Kommunikation mitgehört hatten, dann wußten sie jetzt, daß ihre Sache verloren war. Er ging auf die Tür zu. Sie öffnete sich bereitwillig. Dahinter lag ein kleiner, kahler Raum, in dessen Seitenwand sich der Einstieg des Antigravschachts befand. Eine Leuchtplatte verbreitete mattes Licht. Der Arkonide beugte sich in den Schacht hinein und lauschte nach unten. Kein Laut war zu hören.
    Er schloß den Helm des SERUNS und machte den Pikosyn darauf aufmerksam, daß eine gefährliche Situation unmittelbar bevorstand und der Individualschutzschirm der Montur im Notfall sofort aktiviert werden müßte. „Die entsprechenden Vorbereitungen sind getroffen", antwortete die synthetisierte Stimme der Computerbatterie.
    Atlan neigte sich vornüber und überließ sich dem sanften Sog des künstlichen Schwerefelds. In diesem Augenblick meldete sich der Helmempfänger von neuem. Diesmal war Ali Ben Mahurs Stimme zu hören. „KARMINA hier", sagte er. „Die Ortung erfaßt ein Fahrzeug, das fünf Lichtjahre vor Ceres aus dem Hyperraum aufgetaucht ist. Bis jetzt ist eine Identifizierung nicht möglich. Der Unbekannte hat eindeutig Kurs hierher."
    „Habt ein Auge auf ihn", antwortete Atlan. „Wenn er nach Phönix will, wird er noch eine weitere Hyperflugetappe einlegen ..."
    „Ist soeben geschehen", fiel ihm der Levantiner ins Wort. „Die Ortung hat das Signal verloren."
    „Meldet euch, wenn er wiederauftaucht", bat Atlan.
    Er sank in die Tiefe. Der Schacht hatte. eine Länge von 30 Metern. Er mündete in einen Raum, in dem dichtgedrängt kleine Computeraggregate standen. Der Schachtmündung gegenüber befand sich eine Tür. Vor der Tür hatte jemand aus Planen und Kleidungsstücken ein provisorisches Lager bereitet. Darauf lag Jennifer Thyron. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete flach. Sie war bewußtlos. Jemand hatte mit einem Paralysator auf sie gefeuert.
    Er beugte sich über die Reglose. Er nahm sie auf, bettete sie in die Arme. Sie war erstaunlich leicht. Trotzdem aktivierte er das Gravo-Pak. Er brauchte Beweglichkeit. Sein Mißtrauen war erwacht. Die Sache ging zu leicht. Er hätte erwartet, daß man ihm hier eine Falle stellte. Aber es war niemand hier, und die Tür im Hintergrund bewegte sich nicht.
    Er trat in den Schacht. Der Kontrollmechanismus registrierte, daß eine Beförderung in Aufwärtsrichtung gewünscht wurde, und polte das Schwerefeld um. Langsam stieg der Arkonide mit seiner Last in die Höhe. Als er die Mitte des Schachtes erreicht hatte, meinte er, unter sich ein Geräusch zu hören. Er blickte in die Tiefe, aber dort rührte sich nichts.
    Am oberen Schachtausgang hielt er eine Weile an und horchte. Draußen, jenseits der Tür, war es immer noch still, -und auch aus dem Schacht drang kein Laut. Hatte er sich verrechnet? Waren Reno Yantill und seine Anhänger so beschäftigt, daß sie ganz einfach niemand mehr hatten entbehren können, der Jennifer Thyron bewachte? War seine ganze Vorsicht umsonst gewesen?
    Er trat auf die Tür zu. Sie öffnete sich selbsttätig. Das Gravo-Pak
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