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1424 - Revolte auf Phönix

Titel: 1424 - Revolte auf Phönix
Autoren: Unbekannt
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begann er. „Ich versichere nochmals, daß mein Versuch, die Führung der Organisation der Freihändler zu übernehmen, ausschließlich dem Interesse dieser Organisation und der raschen Erreichung unseres Zieles hätte dienen sollen. Ich bedaure zutiefst, daß einer von uns infolge meiner Aktivität das Leben verloren hat. Von dieser Schuld kann ich mich nicht freisprechen.
    Ich sehe ein, daß mein Verhalten falsch war. Ich hätte mein Vorhaben auf anderem Weg betreiben müssen. Das Urteil enthält kein Wort über die Dauer der Verbannung, der meine Freunde und ich uns zu unterziehen haben. Ich darf das so interpretieren, daß uns unter Umständen in nicht allzu ferner Zukunft die Rückkehr nach Phönix gestattet werden wird. Wir werden uns bemühen, das verlorene Vertrauen zurückzuerwerben. Wir werden auch weiterhin im Sinn der Freihändler tätig sein. Ihr kennt die Drakisten. Wir fürchten uns vor niemand.
    Wir werden Erfolge erzielen, und eines Tages wird euch unser Antrag vorliegen, in dem wir bitten, wieder in die Organisation der Freihändler aufgenommen zu werden.
    Dann, bitte ich euch, entscheidet in unser aller Interesse."
    Wiederum fühlte sich Atlan von der Aufrichtigkeit des Mannes beeindruckt.
    Reno Yantill mochte sein, was man auf der Erde früherer Jahrtausende einen Snob genannt hatte. Aber er meinte es ehrlich. Malibu Varozza und Pedrass Foch hatten sich bei seinen letzten Worten erhoben. Die Frau wirkte mürrisch und uninteressiert. Pedrass Foch stand in seinen hochsohligen Schuhen und trug die gewohnte Phantasiekleidung. Er machte einen harmlosen und unbedarften Eindruck.
    Der Wein funkelte golden in den Gläsern: echter Wein, nicht synthetischer; die Küche der CIMARRON hatte ihn angeliefert. Die Sonne Ceres war längst untergegangen. Helle Sternennacht lag über Mandalay, aber ein fernes Rumpeln kündigte das in dieser Jahreszeit übliche Gewitter an.
    Festliche Stimmung herrschte im Hause Danton. Die Wirren der vergangenen Tage waren vergessen. Vom Raumhafen kam per Interkom die Meldung, Reno Yantill, Pedrass Foch und Malibu Varozza seien mit zahlreichen Begleitern an Bord der BLUEJAY gegangen. Von den Begleitern wisse man nicht, ob sie mit den drei Verurteilten auf die Reise gehen oder nur „Bon Voyage" wünschen wollten.
    Perry Rhodan hob das Glas. „Hier sind fünf Menschen, die einander lange Zeit vermißt haben", begann er und verneigte sich alsbald in Atlans Richtung: „Verzeih die Bezeichnung; ich hoffe, es macht dem Arkoniden nichts aus, sich als Mensch zu fühlen ..."
    „Nicht das geringste", lächelte der Mann von Arkon. „Hin und wieder steht mir die Rolle des Barbaren gut an."
    „Wohl gesprochen, Kristallprinz. Also noch einmal: Hier sind fünf Menschen, die einander lange Zeit vermißt haben. Als ich erfuhr, daß wir infolge eines unerklärlichen Vorgangs fast siebenhundert Jahre übersprungen hatten, da wollte ich ein paar Sekunden lang daran zweifeln, daß wir uns jemals wiedersehen würden. Aber dann erinnerte ich mich, wie das Schicksal in der Vergangenheit mit uns gespielt und immer wieder seine Güte bewiesen hatte.
    Von da an wußte ich, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis wir wieder zusammenträfen."
    Er trank, und die anderen taten ihm Bescheid. „Wenn es je einen Grund gab, den Ernst des Alltags zu vergessen und sich ein paar Stunden lang nur der Freude zu widmen, dann gibt es ihn heute", sagte Atlan. „Es gibt viel zu berichten. Wir sind unter uns, und der Wein ist ausgezeichnet. Es sollte eine vergnügte Nacht werden."
    „Darauf hebe ich auch einen", sagte eine Stimme aus dem Hintergrund.
    Sie wandten sich um. Der Hauscomputer hatte eine Bildfläche erzeugt, auf der Reginald Bull zu sehen war. Er hielt einen Becher in der Hand, und als er sah, daß die Aufmerksamkeit der Anwesenden nur auf ihn gerichtet war, nahm er daraus einen kräftigen Zug. „Ich wollte, ich könnte bei euch sein", sagte er. „So aber kann ich euch nur eine Meldung machen. Mag sie erfreulich sein oder nicht: Die BLUEJAY ist soeben gestartet. An Bord befinden sich die drei Verurteilten und noch weitere siebenundvierzig Männer und Frauen."
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen. Dann sagte Roi Danton: „Sie sind also alle mit ihnen gegangen, die ganze Organisation Drake. Ich bin sicher, daß wir bald von ihnen hören werden."
     
    ENDE
     
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