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1422 - Die Tage der Cantaro

Titel: 1422 - Die Tage der Cantaro
Autoren: Unbekannt
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kastenförmige Truppentransporter nicht mehr den ROLLO-Hangar füllte, sondern daß in dem riesigen offenen Schiffsbauch nur die winzig wirkende HALUTA untergebracht war.
    Und hier, auf dem Raumhafen von Tahun, eröffnete ihnen Deighton, was er im einzelnen mit ihnen vorhatte. „Eine Frage noch, Galbraith", sagte Bull, an den Gefühlsmechaniker gewandt, bevor er sich von ihnen verabschieden konnte. „Gibt es außer dir eigentlich keine Zellaktivatorträger mehr, niemanden, den wir von früher her kennen und der uns sehen möchte?"
    „Aber ja", sagte Deighton ironisch. „Ich habe praktisch nichts anderes zu tun, als dauernd die vielen Kontaktgesuche abzulehnen. Ihr habt es wohl sehr eilig, ein Gesichtsbad zu bekommen, was?"
    Als Deighton davonstapfte und sie der Eskorte überließ, da mußte Rhodan lächeln. „Bully", sagte er, „ich glaube, Galbraith hat zum erstenmal durchblicken lassen, daß wir den anderen noch besser in Erinnerung sind als ihm lieb ist. Vielleicht bekommen wir bald Besuch von Freunden."
    „Gibt es solche in dieser Zeit denn noch?" fragte Bull zweifelnd.
    Nun hatten sie sich fast drei Tage dem Müßiggang hingegeben, aber Bull hatte noch keine positive Antwort auf seine Frage bekommen. Deighton ließ sich die ganze Zeit über nicht blicken.
    Vany suchte sie gelegentlich auf, um sie mit Versprechungen zu füttern. Rhodan und Bull durchschauten das als Hinhaltemanöver.
    Und dann tauchte vor der untergehenden Sonne auf einmal die Silhouette eines großgewachsenen, schlacksigen Mannes auf, der geradewegs auf sie zukam.
    Der Zufall wollte es, daß in diesem Moment gerade auch Eirene erschien, um ihnen über Covar und Beodu zu berichten.
    Eirene setzte gerade unbekümmert zum Sprechen an, als der Besucher in ihr Blickfeld kam. Sie drehte sich in seine Richtung.
    Sie stieß einen schrillen Laut des Entsetzens aus, als sie den Toten erkannte. „Wenn ich gewußt hätte, daß ich euch so erschrecken würde, dann hätte ich meinen Besuch vorher angekündigt", sagte Geoffry Abel Waringer irritiert. „Was starrt ihr mich denn wie einen Geist an?"
     
    2. Die Patienten
     
    TAHUN: 3. Planet der Sonne Tah, 32.308 Lichtjahre von Sol entfernt. Tahun ist eine Sauerstoffwelt vom Typ T- >T< steht für Terra. Der Äquatordurchmesser beträgt 12.886 km, die Rotationsdauer 24,01 h, so daß ein Tahun-Tag fast genau einem Norm-Tag entspricht; die mittlere Temperatur wurde mit 22,3° gemessen.
    Ursprünglich wurde auf Tahun ein Medo-Center von der USO (United Stars Organisation) eingerichtet, das nach der Auflösung dieser Organisation terranischer Verwaltung zufiel. Nach Gründung der Kosmischen Hanse wurde Tahun zur Sanatoriumswelt dieser Handelsorganisation. Unter der Herrschaft des Ewigen Kriegers Tyg Ian wurden die Medo-Forschungsanlagen zweckentfremdet mißbraucht, namentlich für Versuche mit Kodexgas an Intelligenzwesen. Nach der Vertreibung des Kriegerkults wurde Tahun an das Galaktikum übergeben, in dessen Obhut es bis heute verblieben ist. In der Zeit nach der Großen Kosmischen Katastrophe wurden hauptsächlich die Opfer .des Hundertjährigen Krieges und der Cantaro zur Behandlung eingeliefert... Die Krankenfälle der Patienten Icho Tolot, Gucky und Covar Inguard waren weniger aus medizinischen Gründen von Bedeutung, sondern wegen der besonderen Begleitumstände, unter denen sie nach Tahun kamen: Zwei von ihnen, nämlich der Haluter und der Ilt, galten seit 42 Jahren als Märtyrer, die den Heldentod gestorben waren. Darum wurde die wahre Identität geheimgehalten und einfach unter ihrer Artbezeichnung geführt, als >der Ilt< und als >der Haluter<... (Aus Vanys TRAUM; 490 NGZ) Die Situation hatte etwas erschreckend Unheimliches an sich. Der Verstand sagte einem, daß es völlig in Ordnung sei, wenn Geoffry Waringer auf Tahun auftauchte und ihrer Runde einen Besuch abstattete.
    Es war der verständliche Wunsch eines Mannes, alte Freunde wiederzusehen.
    Freunde, die er für tot oder zumindest für verschollen gehalten hatte. Sie nach über vier Jahrzehnten treffen zu wollen, einfach zu sehen, daß sie lebten, das war doch legitim!
    Nun kamen diese Freunde aber aus dem Jahre 1143, aus einer Zeit, in der Waringer schon vor Jahrhunderten aus der Milchstraße geflohen war, bevor die herrschende Macht die Wälle um die Galaxis hermetisch geschlossen hatte. In dieser Zeit hatte Waringer in einem abseits gelegenen kleinen Sternhaufen auf der Welt Satrang ein Eremitendasein gefristet, um jenen zu helfen, die
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