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1422 - Die Tage der Cantaro

Titel: 1422 - Die Tage der Cantaro
Autoren: Unbekannt
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unvorhersehbare Folgen auf die zukünftige Entwicklung haben, Tolotos. Ich brauche dir doch nichts über Zeitparadoxa zu erzählen! Je weniger aktiv wir sind, desto geringer ist der Schaden, den wir anrichten können."
    Icho Tolot gab schließlich nach.
    Aber die irrationale Handlungsweise seines Volkes ließ ihm keine Ruhe, und Rhodan fragte sich, ob sein Planhirn nicht irgendeinen Streich ausheckte, irgendeine Wahnsinnstat. Haluter waren wie Vulkane, die eine Ewigkeit passiv vor sich hingrummelten, bevor sie urplötzlich und mit elementarer Wucht ausbrachen.
    Und Icho Tolot machte ganz den Eindruck eines >Vulkans< vor der Drangwäsche. So gesehen, war Rhodan eigentlich froh, daß sich die Mediziner den Haluter vornahmen und so seinen Gefühlen ein harmloseres Ventil vermittelten. Icho Tolot machte gute Miene zum bösen Spiel und trieb mit den Aras und ihren Medo-Robotern seine derben Scherze.
    Gucky war da weit schlimmer dran.
    Galbraith Deighton hatte angedeutet, daß es so etwas wie ein Anti-Mutantengesetz gab, ein Gesetz, das den Einsatz parapsychischer Fähigkeiten verbot.
    Rhodan hatte den Sinn eines solchen Gesetzes nicht ganz durchschaut, und Deighton drückte sich sowieso in allem viel zu unklar aus; er umgab alles mit einem Mantel des Geheimnisses, so als traue er den Freunden nicht.
    Jedenfalls hatte Deighton darauf bestanden, daß sich Gucky ein Gerät verpassen lassen müsse, das seine PSI-Fähigkeiten unterdrückte. Der Mausbiber hatte zugestimmt, und Rhodan bewunderte ihn dafür, daß er für sie alle dieses Opfer brachte.
    Die Mediziner doktorten schon über zwei Tage an ihm herum, ohne zu einem für sie befriedigenden Ergebnis gekommen zu sein, was sicher zum Teil auch daran lag, daß der Mausbiber ihnen die Sache nicht gerade leicht machte. Wenn er schon in den sauren Apfel beißen mußte, dann wollte er wenigstens etwas Spaß haben.
    Tolot und Gucky waren, wie man sah, nicht zu beneiden.
    In anderer Hinsicht war der Aufenthalt auf Tahun aber auch von Vorteil, und es kam ihrer Lage überaus zugute, daß Beodu und Covar Inguard hier in Behandlung bleiben sollten. Die beiden waren die schwächsten Glieder in Rhodans Geheimhaltungsstrategie. Vor allem der Barbar von Bugaklis hätte eine ernste Gefährdung ihrer Glaubwürdigkeit dargestellt, wenn... ja, wenn er durch die Hypnoschulung nicht geistig dermaßen verwirrt worden wäre, daß er nicht mehr wußte, wer er war.
    Seine Verwirrung äußerte sich darin, daß er sich dauernd für jemand anders hielt und die Persönlichkeiten sprunghaft wechselte.
    Für die Mediziner von Tahun war er ein interessanter Fall von >multipler Persönlichkeit<. Darum wollten sie ihn hierbehalten.
    Beodu wiederum spielte die Rolle des Träumers so gut, daß er ebenfalls auf Tahun bleiben sollte. Der Attavenno hatte sich in dieses Schicksal gefügt, weil Rhodan ihm hoch und heilig versprach, ihn rechtzeitig von hier abzuholen, wenn sie ins Jahr 1143 zurückkehrten, und weil Eirene sich angeboten hatte, ebenfalls hier zu bleiben, um die beiden Patienten betreuen zu können.
    Diese Regelung war für Rhodan die beste aller Lösungen. Nicht, daß er befürchtete, seine Tochter könnte sich gegenüber Deighton verplappern und ihr Geheimnis verraten. Eirene wußte, worauf es ankam, sie war standhaft und gewieft genug, um sich in jeder Lage zu behaupten.
    Aber mit der Tochter als Anhängsel hätte sich Rhodan in seinem Aktionsradius beschnitten gefühlt. Sie wußten nicht, was noch alles auf sie zukam.
    Auf Tahun war Eirene gut aufgehoben und vor Deightons lästigem Zugriff absolut sicher. Denn auf Tahun hatte der Hippokrateseid immer noch Gültigkeit... in dieser sonst so unheiligen Zeit.
    Bevor sie jedoch zu dieser Oase des Friedens gebracht worden waren, hatte es einige Ernüchterungen für sie gegeben.
    Rhodan ging im Geist ein paar Tage zurück zu jenem Zeitpunkt, als sie mit der ODIN bei einer Militärbasis im Wessund-System Zwischenstation gemacht hatten.
     
    *
     
    Nach dem Zwischenfall auf Wessund III, bei dem Gucky für einige Aufregung gesorgt hatte, war die ODIN, Deightons Flaggschiff, sofort wieder gestartet.
    Rhodan fragte den Gefühlsmechaniker hoffnungsvoll: „Bringst du uns jetzt nach Terra, Galbraith? Ich würde die Erde gerne wiedersehen. Es ist schon eine Ewigkeit her, daß ich dort war."
    „Da ist leider nichts zu machen", erwiderte Deighton. „Ich habe schon selbst daran gedacht, euch zur Erde zu bringen.
    Dort wäret ihr gut aufgehoben, bis eine
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