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1422 - Die Tage der Cantaro

Titel: 1422 - Die Tage der Cantaro
Autoren: Unbekannt
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keines Blickes. „Da seht sie euch an", sagte Deighton herablasserid, so als hätte er ihnen ein großzügiges Geschenk anzubieten, während er auf das kugelförmige Holo wies, das über der Konsole schwebte. „Danke, Weihnachtsmann", konnte sich Bull nicht verkneifen zu bemerken. „Wir werden auch weiterhin schön artig sein."
    Der Gefühlsmechaniker überhörte es geflissentlich und fuhr ohne Unterbrechung fort: „Sie funken und sie ballern nicht. Sie kreuzen einfach, in provozierend langsamer Schleichfahrt und außerhalb der Verteidigungslinie, außerhalb des Wega-System. So als warteten sie darauf, daß wir den ersten Schuß abgeben, um einen Vorwand zu haben, in die Vollen gehen zu können. Sie reagieren auch auf keinen unserer Anrufe."
    Die drei abgebildeten Schiffe waren zu klein, um Einzelheiten an ihnen erkennen zu lassen. Es waren auch keine Daten eingeblendet, die etwas über ihre Größe und Form ausgesagt hätten. Erst nach seinen letzten Worten verlangte Deighton eine Bildvergrößerung von der Ortung.
    Als die Vergrößerung eines der drei Cantaro-Schiffe zum Greifen nahe vor ihnen in der Luft entstand, zuckte Rhodan unwillkürlich zusammen. Bull war so überrascht, daß ihm ein erstickter Laut entfuhr.
    Deighton wandte den Kopf ruckartig in ihre Richtung, als hätte er, der Gefühlsmechaniker, ihre Überraschung geradezu körperlich verspürt. „Kommt euch dieser Schiffstyp bekannt vor?" fragte er mißtrauisch. „Nein", log Rhodan. „Ich sehe solche Schiffe zum erstenmal."
    „Das also sind Cantaro-Schiffe", stellte Bull unschuldig fest, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte. „Ihre Form erinnert mich an Käfer. Und sie wirken eigentlich gar nicht gefährlich."
    „Sie können uns auch nicht mehr gefährlich werden", behauptete Deighton. „Wir sind gewappnet."
    „Warum zwingt ihr sie nicht zur Kapitulation - oder schießt sie nicht einfach ab?" fragte Bull betont naiv. „Ich denke, ihr befindet euch mit den Cantaro im Krieg?"
    „So einfach geht das nicht", sagte Deighton barsch. „Die Lage ist komplizierter."
    „Warum klärst du uns nicht einfach auf, Galbraith?" fragte Rhodan. „Der alten Freundschaft zuliebe?"
    Deighton biß sich auf die Lippen, als sei ihm die Erwähnung der alten Zeiten zutiefst zuwider.
    Bevor er Antwort geben konnte, meldete die Ortung, daß die Cantaro-Schiffe beschleunigten. Sie entfernten sich mit zunehmender Geschwindigkeit in Richtung des galaktischen Zentrums und waren gleich darauf aus der Ortung verschwunden, als sie in den Überlichtflug übergingen. „Wir setzen den Flug nach Tahun fort", befahl Deighton. An Rhodan und Bull gewandt, fügte er hinzu: „Bitte haltet euch im Aufenthaltsraum zur Verfügung."
    „Wenn man uns so höflich bittet, können wir einfach nicht nein sagen", erwiderte Bull spöttisch. Nachdem sie in den Freizeitraum zurückgebracht worden waren und unter sich waren, platzte Bull heraus: „Das Cantaro-Schiff ist identisch ..."
    Rhodan schnitt ihm das Wort mit einer Handbewegung ab und machte durch eine Geste deutlich, daß die Gefahr bestand, von Deighton abgehört zu werden. Bull nickte verstehend. Aber ein Blickwechsel mit Rhodan bestätigte ihm, daß er sich nicht irrte.
    Auch Rhodan hatte auf den ersten Blick erkannt, daß das gerade gesichtete Cantaro-Schiff ein genaues Ebenbild des >Ewigkeitsschiffs< der Bekassu in Magellan war.
    Doch mußten sie dieses Wissen für sich behalten, um nicht Deightons bohrende Fragen über sich ergehen lassen zu müssen. „Galbraith hat uns falsche Informationen über die galaktische Lage gegeben", sagte Rhodan in der Hoffnung, daß Deighton mithören konnte. „Er hat uns von Anfang an in dem Glauben gelassen, daß die Milchstraße eine waffenstarrende Festung sei, in die die Cantaro nicht eindringen könnten. Jetzt zeigt es sich, daß die Cantaro überall frei herumfliegen, ohne daß man sie stoppen könnte - oder auch nur den Versuch macht, ihnen Einhalt zu gebieten."
    „Mit der Sicherheit der Milchstraße scheint es demnach gar nicht weit her zu sein", meinte Bull zustimmend. „Es ist wohl mehr ein Eingeständnis der eigenen Schwäche, wenn Galbraith von einer komplizierten Lage spricht."
    Deighton reagierte auf diese Herausforderung nicht, falls er ihr Gespräch mithörte. Sie blieben während des gesamten Fluges isoliert und wurden erst von Gardisten abgeholt, nachdem die ODIN auf Tahun gelandet war.
    Beim Verlassen von Deightons Flaggschiff sahen sie, daß der
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