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142 - Zakum, der dunkle Archivar

142 - Zakum, der dunkle Archivar

Titel: 142 - Zakum, der dunkle Archivar
Autoren: Dämonenkiller
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wirkende Vampirin, die nach dem Tod ihres Vaters die Geschicke ihrer Sippe leitete.
    „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen", meinte Rebecca und wartete gespannt, wie die McCalls reagieren würden. „Die Punkfrisur steht dir ausgezeichnet, Sandy."
    „Danke, meine Liebe. Ich finde sie abscheulich, aber ich wollte mal etwas anderes ausprobieren." Ein Dämonendiener tänzelte mit einem Tablett auf Rebecca zu, die sich für einen Campari mit viel Eis entschied.
    Gemächlich schlenderten sie auf den Tisch zu. Die McCalls tuschelten miteinander. Die Schwestern erwiderten unbehaglich ihren Gruß.
    „Hallo, Rebecca", sagte Shattuck breit grinsend.
    „Wie geht es dir, großer Häuptling?"
    „Danke, hervorragend."
    Rebecca winkte den McCalls zu, die sie noch immer grimmig anstarrten, aber schließlich zögernd nickten. Die erste Schlacht habe ich gewonnen, dachte Rebecca zufrieden.
    Sie trank einen Schluck und blickte Cyrill McCall an, der sich bedächtig vor ihr aufbaute.
    „In Wien wurde es dir wohl zu langweilig, was?" fragte er lauernd. „Aber du müßtest eigentlich gut zu diesen schwächlichen Sippen passen, die jetzt von Perez Lexas geführt werden. Was hast du im Toth-Haus gefunden?"
    „Nichts Besonderes. Wenn du mal in Wien bist, dann kannst du mich besuchen, Cyrill."
    „Und was war mit Ruud Jong?"
    Rebecca blickte ihn unschuldig an. „Ich kenne ihn kaum. Ich lernte ihn bei der Lexas-Sippe kennen."
    „Das weiß inzwischen die ganze Familie", fauchte er verärgert.
    „Weshalb fragst du mich dann?" fragte sie naiv.
    „Er will sich rächen, meine Teuerste."
    „Wirklich? Das ist mir neu. Diese Jongs verstehen nicht einmal einen kleinen Scherz."
    Cyrills häßliches Geiergesicht kam näher. „Es gefällt uns nicht, daß du mit Coco Zamis Kontakt hast!"
    „Wer ist uns, Cyrill?"
    „Die ganze Familie", zischte er wutergrimmt.
    „Du überschätzt deine Wichtigkeit gewaltig. Hatte deine Sippe nicht gegen Asmodi intrigiert? Ihr habt doch Olivaro unterstützt, oder bin ich da falsch unterrichtet?"
    Das nahm ihm den Wind aus den Segeln.
    „Hast du deine Zunge verschluckt?" höhnte sie und ließ ihn einfach stehen.
    Langsam fing es Rebecca Spaß zu machen an. Die meisten englischen Dämonen kannte sie seit ihrer frühesten Kindheit, obwohl sie danach nur wenig Kontakt mit ihnen gehabt hatte. Doch ihre Stärken und Schwächen waren ihr nur zu gut bekannt, und fast jede Sippe hatte einen dunklen Fleck, an der sie nur höchst ungern erinnert wurde.
    Roger Shattuck war so wie sie immer ein Außenseiter gewesen. Ein Dämon, der sich unter Menschen wohler fühlte.
    „Vergangene Woche lief mir Betty Danet über den Weg", sagte er. „Vor ihr hüte dich, denn ich glaube, daß sie dir die Augen auskratzen wird. Der liebe Ruud Jong hat sich schon längere Zeit auf keinem Sabbat mehr blicken lassen, was einige der jungen Dämonen sehr begrüßen, da sie sich nun mehr um Betty kümmern können."
    Rebecca lachte. Die Tollheit Betty Danets war allgemein bekannt, und es gab kaum einen englischen Dämon, der sich nicht an ihren Reizen erfreut hatte.
    Weitere Mitglieder der Familie trafen ein, der Großteil begrüßte Rebecca freundlich, nur einige wenige verhielten sich ausgesprochen reserviert.
    Das war typisch für diese Heuchler, dachte Rebecca. Sie wissen nicht, wie stark und mächtig ich bin. Daher ist es besser, nach außen hin ein freundliches Gesicht zu zeigen. Sie hielt sich an Cocos Vorschlag und verriet praktisch nichts, auf direkte Fragen gab sie ausweichende Antworten, oder sie tat so, als hätte sie die Frage nicht verstanden.
    „Bleibst du länger in London?" erkundigte sich die Gastgeberin.
    „Nein, ich will nach Griechenland. Morgen reise ich ab."
    „Griechenland ist groß, meine Liebe."
    „Ich will mir ein paar Inseln ansehen, vielleicht kaufe ich ein Haus. Kennst du vielleicht zufällig ein paar nette Clans?"
    Sandy Abey hob verächtlich die Nase. So wie Rebecca war sie eine Vampirin, aber von einem anderen Schlag.
    „Dort riecht es mir zu sehr nach Wölfen", sagte sie spitz.
    Ihre Abneigung gegen Werwölfe war allgemein bekannt. Bei ihren Gesellschaften ließen sich auch nur selten welche sehen.
    „Unsere haarigen Freunde werden doch nicht auf allen Inseln herrschen."
    „Auf den schönsten zumindest. Oder suchst du vielleicht etwas anderes?"
    „Was sollte ich denn suchen, Sandy?" fragte Rebecca.
    „Da kursiert ein Gerücht, du wärst hinter einem Pfand her, das sich in Asmodis Archiv befand."
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