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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer
Autoren: Larry Brent
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gelungen, das Ehepaar Seautant
durch hypnotischen Befehl hierher zu locken. Die Medaillons am Hals von Etienne
und Jean Seautant hielten den aus dem Jenseits und der Hölle Zurückgekehrten
nicht mehr ab.
    In Hypnose hatten die Seautants mit eigener
Hand ihre Schutzanhänger abgenommen und weggeworfen. Nun waren die beiden
Menschen dem Grausamen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Und im Fall von Monsieur Seautant würde de
Ilmaques auch von seinem Gesetz, dem Satan nur Frauen zu opfern, abgehen. Jean
Seautant, ein dunkelhaariger, furchtloser Mann, ebenso hilflos durch die Fessel
wie Larry Brent, arbeitete ebenfalls ohne Unterlaß an den Schnüren, die seine
Handgelenke einschnitten. Er erntete dafür nur ein sarkastisches Lachen des
Teuflischen.
    »Ich bin dafür, die Dinge schnell über die
Bühne zu bringen, Jean Seautant. Mit dir, Brent, befasse ich mich später.
Zunächst ist die Familie an der Reihe. Ich werde jetzt Francine hierherholen -
und brav wie ein Lämmchen wird sie zu mir kommen. Sogar mit einem kleinen
Blumenstrauß, wenn ich den Wunsch äußere...«
    »Tun Sie uns das nicht an !« flehte Etienne Seautant den Unheimlichen an. Das schmale Gesicht der etwa
vierzigjährigen Frau leuchtete unnatürlich weiß aus dem Halbdunkeln. »Nehmen
Sie unser Leben! Verschonen Sie das von Francine !«
    Schauriges Lachen war die einzige Antwort.
    Der teuflische Marquis ging ein paar Schritte
zurück, tauchte im Halbdunkel neben dem Altar unter und hantierte dort. Als er
wieder hervortrat, war er anders gekleidet.
    Er trug eine lang auf den Boden fallende
Kutte mit einer Kapuze, die er hochschlug.
    »In diesem Gewand, meine Freunde«, säuselte
er, »fühle ich mich am wohlsten. Mein Herr und Meister hat es getragen, als er
eine Zeitlang teilnahm an Seancen und Gast war in okkulten Zirkeln. In seinem
Gewand steckt die Kraft, die ich mir immer wieder holen kann. Ich fühle seine
Nähe. Er läßt mich nicht im Stich und füllt die verbrauchten Kräfte neu auf.
Ich genieße es, dieses Gewand zu tragen. Lange Zeit habe ich darauf verzichten
müssen. Erst mußte ich meine Vereinbarungen erfüllen, ehe die Kraft des
Übernatürlichen, nach der ich mich immer sehnte, in mich fließen konnte...«
    Er warf einen letzten Blick auf jeden
einzelnen seiner Gefangenen und verschwand dann aus dem Kellerraum, der dem
Höllenfürsten geweiht war.
    Auch nach de Ilmaques’ Weggehen blieb das
Gefühl des Unbehagens und der Beklommenheit. Die Atmosphäre war verseucht. Ihr
haftete das Fluidum der Hölle an.
    Der Kuttenträger lief einen schmalen Gang
entlang. Alles hier unten roch modrig, war alt, baufällig und verstaubt. Im
Schmutz krochen Ratten herum. Ihr Piepsen begleitete den einsamen Wanderer
durch den Gang, der an einen Geheimstollen erinnerte, wie er früher als
Fluchttunnel aus Burgen und Schlössern erbaut wurde.
    Dann kam eine steile Treppe. Von hier aus
führte eine Tür in die im Parterre liegenden Zimmer des alten Hauses. Alle
Fenster waren verschlossen, davor waren die verwitterten Läden angenagelt und
zusätzlich mit einem Bretterverhau gesichert.
    Die wackelige, baufällige Tür nach außen aber
stand halb offen.
    Der Kuttenträger trat aus der Dunkelheit in
die frische Morgenluft des Waldes. Der Unheimliche mit den Teufelskräften war
erfüllt von den Gedanken an seine Rache, die er gleich voll auskosten wollte.
    Er schickte seinen Geist auf Reisen und
beeinflußte die Elemente, die ihn umgaben. Erde und Luft.
    Die Luft füllte sich mit Nebelschleiern, die
sich von ihm entfernten wie dünne, kriechende, gasförmige Tentakel. Sie
schienen den Inhalt seiner Gedanken mitzunehmen.
    Diese Gedanken waren ausgerichtet auf das
durch die Schutzzeichen versehene Haus. Der Nebel waberte zwischen den Bäumen
entlang und erreichte den Weg, der durch das große Haupttor direkt auf den
Gutshof führte.
    Der Nebel, der den Schizo-Killer stets
begleitete, stieg an der blatternarbigen Hauswand empor und wehte ins offene
Fenster der Dachgaube. Dahinter spielte Francine Seautant.
    Das Verhalten des Mädchens veränderte sich
abrupt. Es unterließ sein Spiel und tastete nach dem Anhänger, den es stets
trug.
    Mit scharfem Ruck riß Francine ihn ab, beugte
sich aus dem Fenster und warf ihn dann in hohem Bogen über die Mauer.
    Danach kletterte das Mädchen auf die
Fensterbank und hinaus aufs Dach. Es klammerte sich an einem Vorsprung der
Regenrinne fest, die unter seinem Griff knirschte und sich bedrohlich neigte.
    Hätte ein heimlicher
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