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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer
Autoren: Larry Brent
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viel Fruchtfleisch und ’ne Menge Vitamine und
Mineralstoffe. Hab ich selbst erfunden ...«
    Sie prostete der Agentin zu und trank.
    Claudine nippte erst vorsichtig. Das Getränk
hatte die richtige Temperatur, und es schmeckte nicht mal schlecht. Wenn für
ihre Begriffe auch etwas zu süß.
    Claudine nutzte die wenigen Minuten, Francine
näher kennen zu lernen. Bei dem, was das Mädchen ihr erzählte, entdeckte sie an
Francines Hals ein Kettchen mit einem Talismann.
    Es war ein kleines goldenes Kreuz, in dem ein
rundes, spiegelndes Medaillon eingelassen war. Offenbar hatte auch Chantalle
dieses Medaillon getragen, das ihr in der Nacht vor ihrer schauerlichen Begegnung
entwendet worden sein mußte.
    Hier in ihrem Reich lernte Claudine eine noch
aufgewecktere und gesprächsbereitere Francine kennen.
    Das einsame alte Haus im Wald, von dem
Claudine Solette erfahren hatte, kam auch hier noch mal zur Sprache.
    »Ich komm schon noch mal hin, auch wenn sie
mich dauernd beobachten«, sagte das aschblonde Mädchen beiläufig. »Ich möchte,
was dort angeblich in den verfallenen Mauern haust, näher kennenlernen. Es ist
bestimmt nicht so böse, wie meine Eltern immer wieder erzählen .«
    »Sie werden einen Grund haben, wenn sie nicht
wollen, daß du dort verkehrst .« Normalerweise
verurteilte Claudine Solette Eltern, die ihren Kindern Angst machten. Aber in
diesem speziellen Fall schien es angebracht. Francine sollte vor einer
furchtbaren Gefahr bewahrt werden.
    Etienne und Jean Seautant schienen über die
Gefahr aus der Vergangenheit mehr zu wissen, ohne sie jedoch genau zu
definieren.
    Claudine Solette war an einem Punkt
angelangt, wo sie ein ausführliches Gespräch mit beiden Elternteilen gern geführt
hätte. Aber sie waren nicht da. Bis zur Rückkehr des Ehepaares aber wollte sie
nicht warten.
    So machte sie sich nach einem zehnminütigen
Aufenthalt in Francines Zimmer auf.
    »Wo gehst du hin ?« wollte Francine wissen.
    »Ich mache noch einen kleinen Spaziergang und
sehe mir die Umgebung mal näher an .«
    »Aber in den Wald gehst du nicht, nicht wahr ?«
    »Nein«, log sie.
    Das Mädchen beobachtete sie oben vom Fenster
aus, als sie das Haus verließ.
    Die Agentin winkte ihr von unten.
    X-GIRL-F lief an der ockerfarbenen,
verwitterten Umgrenzungsmauer entlang. Aus den Ställen waren das Wiehern der
Pferde und die lachenden Stimmen zweier Stallburschen zu hören.
    Erst als Claudine Solette sicher war, daß von
der Dachstube aus Francine nicht mehr ihre Schritte beobachten konnte, schlug
sie den Weg in den Wald ein.
    Dämmerung umhüllte sie, je tiefer sie ging.
    Wo das Haus stand, wußte sie. Sie hatte sich
den Weg erklären lassen.
    Mit jedem Schritt, den sie zurücklegte, nahm
das Gefühl des Unbehagens in ihr zu.
    Claudine Solette wußte, daß das, was sie tat,
mehr war als ein gewöhnlicher Spaziergang.
    Es konnte einer - ohne Wiederkehr werden...
     
    *
     
    Der PSA-Agent blickte auf, als die Tür zum
Badezimmer klappte.
    Edna Cailhon kam. Sie hatte nur noch einige
Minuten gebraucht, um sich fertig zu machen.
    Die Gestalt in dem dunkelvioletten Bademantel
übertrat die Schwelle, und Larry Brent wurde im gleichen Augenblick die
tödliche Falle bewußt, in die er geraten war.
    Die Geister der vergangenen Nacht griffen
nach ihm!
    Was sich in der Sauna und danach in der Ranch
der Milkins’ abgespielt hatte, erlebte eine Neuauflage ...
    Mit einer anderen Person!
    Edna Cailhon war das unglückliche Opfer.
    Vor X-RAY-3 stand die große hagere Frau. Sie
schob die Kapuze ihres Bademantels zurück, und Larry blickte ins Grauen.
    Edna Cailhon hatte keinen normalen Kopf mehr.
    Auf ihren Schultern prangte der furchtbare,
widerlich anzusehende Teufelsschädel!
    Er war rot wie rohes Fleisch und hatte schräg
liegende Augen, in denen ein kaltes, abweisendes Licht flackerte, und gekrümmte
Hörner, die aus der Stirn wuchsen.
    Der Schädel war nicht aufgesetzt, sondern mit
dem Körper der Hellseherin verwachsen.
    X-RAY-3 sprang auf wie von einer Tarantel
gebissen und riß gleichzeitig die Smith & Wesson Laser aus der
Schulterhalfter.
    Edna Cailhon lebte nicht mehr!
    Wie bei der bedauernswerten Chantalle
Seautant hatte die teuflische Macht sie getötet und dann Besitz ergriffen von
ihrem Körper.
    Edna Cailhon war eine Marionette, eine
lebende Tote, die ihn erledigen sollte...
    Was am vergangenen Abend mißlungen war,
sollte nun wiederholt und erfolgreich abgeschlossen werden.
    Die Teufelsmacht wollte seinen Untergang.
X-RAY-3
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