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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer
Autoren: Larry Brent
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die Leute ihre Fahrkarten
kaufen konnten, war normalerweise vom Gehweg aus zu sehen. In dieser Nebelnacht
jedoch nicht.
    Daisy Allerton ging am Ufer entlang und
entfernte sich von der Brücke. Die dunklen Bäume, die den Straßenrand säumten,
waren wie überdimensionale, bizarre Gestalten, die durch einen Zauberspruch
erstarrt schienen.
    Weit und breit war um diese Zeit kein Mensch
zu sehen.
    Die Straße samt Gehweg entlang des
Themse-Ufers lag wie ausgestorben. Um so überraschender war das Auftauchen des
Fremden.
    Daisy Allerton hatte weder Schritte
vernommen, noch eine Annäherung bemerkt. Wie ein dunkler
Schemen schien er plötzlich aus dem Boden vor ihr gewachsen zu sein.
    Die Frau lief dem Fremden fast genau in die
Arme, sie prallte gegen seine Brust. Der Mann trug ein weißes, rüschenbesetztes
Seidenhemd und einen vermutlich dunkelblauen Samtanzug. Genau konnte sie es
nicht sagen, weil es zu finster und neblig war, um alles deutlich zu erkennen.
    Daisy Allerton bemerkte lediglich noch, daß
auch die Manschetten auffallend groß und gefaltet waren wie bei Hemden, die man
vor zwei- oder dreihundert Jahren trug. Auf Bildern aus dem siebzehnten und
achtzehnten Jahrhundert waren oft Männer in dieser Art Kleidung dargestellt.
    Der Mann vor ihr hatte auch weißes, gewelltes
Haar und trug offensichtlich eine Perücke.
    »Wer sind Sie ?« stieß Daisy Allerton noch hervor und wollte zurückweichen. Es schien, als würde
sie in diesem Moment aus einem Traum erwachen.
    Sie wunderte sich, auf der Straße zu sein.
Die vom Fluß herüberziehende Feuchtigkeit drang in ihre Kleidung und ließ die
junge Frau frösteln.
    Der Angesprochene gab keine Antwort und stieß
zu, noch ehe die Engländerin ausweichen konnte.
    Ein spitzer, scharfer Gegenstand durchbohrte
ihre Kleidung.
    Daisy Allertons Augen wurden groß wie
Untertassen. Ihre Hand zuckte an die Stelle des Körpers, die brennend
schmerzte, und an der ihre Haut und ihre Kleidung feucht wurden.
    Die Frau bewegte die Lippen zum Schrei, als
sie ihre Hand zitternd in die Höhe brachte und das Unfaßbare sah. Blut klebte
an ihren Fingern!
    Der unheimliche Nebelmörder, der »Mörder mit
dem Satansmal« war da! Er wurde von Scotland Yard in London gesucht wie die
obligate Nadel im Heuhaufen. Niemand wußte, wer er war, wann er auftauchte und
wo er in Erscheinung trat. Und sie - Daisy Allerton - lief ihm genau über den
Weg!
    Zum Schreien kam sie nicht. Es war, als
würden ihre Stimmbänder von unsichtbaren Händen gedrückt.
    Ihr knickten die Beine unter’m Leib weg, und
sie fiel hart auf beide Knie.
    Der Schmerz raste wie ein Feuerball durch
ihre Eingeweide. Vor ihren Augen tanzten rot flammende Punkte, daß sie meinte,
in ein unendliches Universum zu fallen.
    Der Fremde ballte seine Rechte zur Faust und
drückte ihr diese mitten auf die Stirn. Daisy fühlte nicht mehr den Abdruck des
kühlen, scharfkantigen Ringes und konnte auch nicht sehen, was für ein Zeichen
mitten auf ihrer Stirn prangte, als der unheimliche Mörder seine Hand zurückzog.
    Es schien, als wäre Daisy Allertons Haut mit
einem glühenden Brenneisen in Berührung gekommen.
    In ihrer Haut oberhalb der Nasenwurzel war
münzgroß ein teuflisch grinsendes Antlitz mit zwei scharf gekrümmten Hörnern zu
sehen.
    Das Geißbockgesicht des Satans!
    Daisy Allerton kippte nach vorn. Instinktiv,
im Sterben, lenkte sich noch ihre Hand in Richtung Kopf, um beim Aufschlagen
ihr Gesicht nicht auf rauhen Platten zu verletzen.
    Aber da wich das Leben schon aus ihrem
Körper.
    Ihre Linke, schon halb erhoben, fiel auf den
harten Steinboden zurück.
    Das Glas der Armbanduhr zersprang, ' und die
kleine goldene Uhr wurde dabei so beschädigt, daß das Werk sofort stehen blieb.
    Die Zeit, in der der unheimliche Mord an
Daisy Allerton passierte, war auf die Sekunde genau festgehalten: Es war zwei
Minuten nach Mitternacht...
     
    *
     
    In der Sauna dampfte die Luft, und die Hitze
ließ die Körper der dort Anwesenden rot werden wie bei einem Krebs, der in
siedendes Wasser geworfen wurde.
    Insgesamt sieben Personen hielten sich in dem
Raum auf. Vier Frauen und drei Männer. Zwei Männer - der eine blond, sportliche
Figur, blaugraue Augen, der andere breit wie ein Kleiderschrank, ein wahrer
Muskelprotz mit einem wilden, struppigen Vollbart und einer ebensolchen
Haarfrisur - lagen auf den oberen Bänken, eine Stufe tiefer ein Mann und eine
Frau, die beide schliefen. Auf den untersten Bänken schwitzten drei
Freundinnen, die sich
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