Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1419 - Der Tod eines Cynos

Titel: 1419 - Der Tod eines Cynos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aus M87 und damit ein Todfeind der Konstrukteure des Zentrums, die die Hüter der fernen Kugelgalaxis mit dem verknoteten Materiestrahl waren.
    Und gleichzeitig ein Bruder, denn Pelewon und Haluter hatten die gleichen Urahnen.
    Icho Tolot stieß einen gellenden Schrei aus. Dadurch wurde sein Geist für wenige Sekunden frei von den negativen und verwirrenden Einflüssen des psionischen Druckes.
    Diese winzige Zeitspanne genügte dem Haluter, um die Nottaste zu finden und zu drücken. Danach allerdings senkte sich abermals Nacht über sein Bewußtsein.
    Er hörte wie aus weiter Ferne die Stimme Kattoks, verstand aber nicht, was sie sagte.
    Irgendwann später kehrte die Klarheit seines Geistes ziemlich rasch wieder zurück. Plan- und Ordinärhirn arbeiteten einwandfrei. Es gab keinerlei Halluzinationen mehr. „Das war hart!" ächzte Tolot. Er lauschte eine Weile, dann fragte er verwundert: „Wo bleibt dein Kommentar, Kattok?"
    Aber der Bordcomputer blieb stumm.
    Nur die Leuchtfelder seiner Kontrollkonsole gingen in raschem Wechsel an und aus. „Sollte es diesmal sogar dir die Sprache verschlagen haben?" wunderte sich der Haluter.
    Er rief die Speicherwerte des Autopiloten ab und stellte fest, daß das zweite Annäherungsmanöver die HALUTA bis auf 2,5 Lichtminuten an den KLOTZ herangebracht hatte. Inzwischen hatte sie sich 17 Lichtminuten von ihm entfernt.
    Icho Tolot stemmte sich aus seinem Kontursessel hoch und stieg in den Labortrakt hinunter. Dort überprüfte er die diesmal gewonnen Meß- und Ortungsdaten und stellte fest, daß er im Vergleich zum ersten Annäherungsmanöver die zehnfache Menge erhalten hatte. Er verzichtete auf eine Grobauswertung. Sie hätte zuviel Zeit beansprucht, die er anderweitig nutzen konnte.
    Statt dessen nahm er lediglich eine Stichprobe vor.
    Und zweifelte an seinem Verstand, als auf dem betreffenden Datensichtschirm eine Kolonne von Koordinaten aufleuchtete, deren Symbole und Zahlen noch dazu dem Zentrumsidiom angehörten, der Verkehrssprache aller raumfahrttreibenden Hochzivilisationen von M87. „Fliege zu den Koordinaten, die du finden wirst", wiederholte der Haluter die Botschaft, die er im Bann der psionischen Beeinflussung erhalten hatte. Erst jetzt wurde ihm klar, daß diese Worte ebenfalls aus dem Zentrumsidiom stammten.
    Schlagartig begriff Tolot, daß es sich nicht um eine Halluzination gehandelt hatte. Er reagierte schnell. Sein Planhirn speicherte die Koordinaten vollständig. Danach stieg er wieder zur Hauptzentrale hinauf und überlegte, was er als nächstes unternehmen sollte.
    Selbst noch näher an den KLOTZ heranzugehen, erschien ihm zu riskant.
    Wahrscheinlich würde er wahnsinnig werden, dann könnte er mit den gewonnenen Informationen nichts mehr anfangen.
    Es würde das beste sein, wenn er das kugelförmige Beiboot der HALUTA, das hinter der Kuppel der Haupt-Zentrale über der voluminösen Triebwerkssektion angeflanscht war, ferngesteuert näher an den KLOTZ heranschickte und mit ihm weitere Meß- und Ortungsdaten sammelte.
    Danach wollte er nach Sabhal zurückkehren, um die Gesamtheit der Informationen auszuwerten. Soweit mit seinen Überlegungen gekommen, erkannte der Haluter mit schockartigem Entsetzen, daß er sich in einer unwirklichen Lage befand.
    Er lebte nicht wirklich im Jahre 445 NGZ, sondern hatte sich nur an die damalige Zeit und an die Annährungsmanöver an den KLOTZ erinnert (der, wie er inzwischen wußte, nichts anderes als das Gigantschiff NARGA PUUR aus dem Universum Tarkan gewesen war). Aber irgendwann hatte sich seine Erinnerung gespalten - und war zu zwei Erinnerungen an ein Geschehen geworden, die parallel zueinander verliefen und sich in Einzelheiten voneinander unterschieden.
    Voller Grauen stieß Tolot seinen Kampfschrei aus. Er kam zu sich und sah, daß er sich in der Gesellschaft von sechs anderen Intelligenzen befand und daß die HALUTA in der Unwirklichkeit unterhalb der Singularität eines Black Holes „schwamm"... 2. DER KUNDSCHAFTER „Wo war ich?" stammelte Icho Tolot verwirrt.
    Sein fragender Blick wanderte über die Gesichter von Perry Rhodan und Reginald Bull. Die beiden Männer wirkten ernst; ihre Gesichter waren bleich wie in Erwartung des Todes.
    Tolots Blick glitt zu Eirene. Die Tochter von Perry und Gesil hatte den Mund leicht geöffnet, als wollte sie etwas fragen. Doch sie schwieg. Unbeweglich saß sie in ihrem Sessel.
    Weiter wanderte Tolots Blick. Er erfaßte Gucky und Beodu, die nebeneinander auf dem Boden hockten.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher