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1419 - Der Tod eines Cynos

Titel: 1419 - Der Tod eines Cynos
Autoren: Unbekannt
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kritischen Phase unserer Mission irgend etwas an dem Programm zu verändern, das ich dir mit meinen Anweisungen eingegeben habe."
    Jetzt sage ich schon unserer Mission! dachte Tolot verärgert. „Als würde ich den Bordcomputer tatsächlich als gleichberechtigten Partner ansehen! „Auch das wird als positiv konsequent eingestuft", räumte Kattok ein. Icho Tolot öffnete seinen Rachenmund und stieß ein brüllendes Gelächter aus.
    Im nächsten Moment fiel die HALUTA aus dem Hyperraum ins vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurück.
    Auf dem Frontsektor der Bildschirmgalerie sah der Haluter das durch die Hypertaster herangeholte Abbild des asteroidenähnlichen Gebildes von rund 50 Billionen Tonnen Masse, das sich seit seinem Auftauchen mit .einer Geschwindigkeit von 8000 km/sec in Richtung des Zentrums der Galaxis Absantha-Shad bewegte.
    Ein schwaches Zittern durchlief das Schiff, als die Feldtriebwerke es auf die Geschwindigkeit von zehn Prozent LG abbremsten. Die Kontrollen der Manuellschaltungen erloschen, als die kritische Grenze von vier Lichtminuten überschritten wurde und die Distanz zum KLOTZ sich weiter verringerte.
    Icho Tolot lehnte sich zurück, bis sein massiger Körper gegen die Rückenlehne des Kontursessels stieß. Seine vier mächtigen Hände ruhten auf den Armlehnen. Die drei rotleuchtenden Augen wurden an ihren Stielen bis zum Maximum von zehn Zentimetern ausgefahren.
    Zum erstenmal wurde es dem Haluter bewußt, von welch abgrundtiefer Schwärze das All ringsum war, von einer Schwärze, die sich bis in alle Unendlichkeiten auszudehnen schien. Tolot stöhnte leise, als sein Ordinärhirn registrierte, daß das Planhirn beim Verarbeiten der von den Kontrollen angezeigten Werte Fehler beging. Er war also auch nicht völlig gegen den psionischen Druck gefeit, der vom KLOTZ ausging. Sein Ordinärhirn konnte die Fehler des Planhirns jedoch einwandfrei kompensieren.
    Wenig später spürte er den psionischen Druck auch körperlich. Ihm kam es vor, als legte sich ein stählerner Reif um seinen Schädel und zöge sich allmählich zusammen.
    Als der Druck unerträglich zu werden drohte, suggerierte sich Tolot ein, daß er nur eine Illusion sei. Daraufhin ließ er tatsächlich nach. Er schwand zwar nicht ganz, aber er wurde erträglich.
    Dann unterschritt die HALUTA die Distanz von drei Lichtminuten.
    Tolots Haltung versteifte sich, als zwischen ihm und der Bildschirmgalerie hauchdünne schwarze Schleier auftauchten, die sich wie im Wind dahintreibende Spinnfäden bewegten. „Was ist das, Kattok?" fragte er alarmiert.
    Doch der Bordcomputer antwortete nicht.
    Statt dessen drehte das Schiff ab und entfernte sich schließlich wieder vom KLOTZ. Die schwarzen „Spinnwebschleier" verschwanden. „Eine Halluzination!" murmelte der Haluter erleichtert.
    Und ahnungslos...
     
    *
     
    In einer Entfernung von 10 Lichtminuten zum KLOTZ kam die HALUTA wieder zum relativen Stillstand. „Halte das Schiff in dieser Position!" befahl Tolot dem Bordcomputer. „Ich gehe ins Labor."
    Er stieg die Treppe aus Panzerstahl hinab, die zum Labortrakt führte, der sich genau unterhalb der kuppelförmigen Hauptzentrale der HALUTA im Bug befand. Das Labor war in mehrere durch Stahlplastikwände getrennte Räume unterteilt, in denen jeweils andere Geräte standen, mit deren Hilfe sich frisch gewonnene Meß- und Ortungsdaten an Ort und Stelle aufbereiten ließen. Eine Auswertung ließ sich jedoch nur grob durchführen. Die Feinauswertung war den weitaus leistungsfähigeren Computerkomplexen auf Sabhal vorbehalten.
    Die zur Aufnahme der neuen Daten bestimmten Speicher waren zu einem Fünftel gefüllt. Icho Tolot machte sich sofort an die Grobauswertung. Er stellte allerdings fest, daß auch nach dem Überfliegen der Vier-Lichtminuten-Grenze keine Meß- und Ortungsdaten vom KLOTZ gewonnen worden waren, die ihn der Aufdeckung seiner wahren Natur näher brachten.
    Der Haluter beschloß, ein zweites Annäherungsmanöver zu fliegen. Er kehrte in die Hauptzentrale zurück, ließ seine vierzig Zentner in den Kontursessel sinken und wandte sich erneut an den Bordcomputer. „Wir riskieren es noch einmal!" erklärte er ihm. „Diesmal gehen wir bis auf zwei Lichtminuten an den KLOTZ heran. Meine Anweisungen für das erste Annäherungsmanöver bleiben gültig.
    Diesmal wirst du allerdings die Nottaste aktivieren, so daß ich das Manöver jederzeit abbrechen kann."
    „Verstanden, Tolotos", bestätigte der Computer. „Wir werden das Kind schon
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