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1418 - Grabgesang der Geistermönche

1418 - Grabgesang der Geistermönche

Titel: 1418 - Grabgesang der Geistermönche
Autoren: Jason Dark
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Weg sicherlich zeigen können.«
    »Ich wohne aber woanders.«
    »Das klappt schon.«
    Wieder musste ich telefonieren. Zwar hatte mir Julie nicht sagen können, in welch einer Straße Michael wohnte, aber die Gemeinde und deren Umfeld war sicher überschaubar. Deshalb wies ich die Kollegen darauf hin, die Fahndung dort anzusetzen.
    Danach war mir wieder etwas wohler.
    Den Wohnwagen sollten die Experten auf Spuren untersuchen.
    Möglicherweise gab es verborgene Hinweise, die uns weiterhelfen konnten.
    Dass ich mein Kreuz verloren hatte, darüber durfte ich gar nicht nachdenken. Und auch nicht darüber, ob jemand Unheil damit anrichten konnte, aber das glaubte ich nicht. In ihm steckten keine dämonischen Kräfte, und dieser Michael hatte sich auf den Erzengel bezogen und behauptet, dass diese mächtige Gestalt in ihm eine Wiedergeburt erlebt hätte.
    Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht, denn ich hatte schon einige Wiedergeburten hinnehmen müssen. Das war selbst bei mir der Fall, denn ich hatte ebenfalls schon mehrere Leben gelebt, war da aber immer mit dem Kreuz in Berührung gekommen. Da brauchte ich nur an Hector de Valois zu denken oder an Richard Löwenherz.
    Jeder Mensch hat ein bestimmtes Schicksal hinter sich, und vor Überraschungen war man nie sicher. So hatte ich erst vor einiger Zeit meiner Halbschwester Lucy kennen gelernt, die leider auf der falschen Seite gestanden hatte und nicht mehr lebte.
    Im Moment war die Wohnung dieses Michael wichtig. Zuvor allerdings mussten wir Julies Eltern Bescheid geben, die sich ihretwegen bestimmt schon Sorgen gemacht hatten.
    Ich rief die Nummer an, die ich von Julie hatte. Eine hektische Frauenstimme meldete sich mit dem Namen Curtis.
    Ich sagte, wer ich war, hörte einen leisen Schrei und konnte die Frau sehr schnell beruhigen, indem ich ihr erklärte, dass es der kleinen Julie gut ginge.
    »Sie ist bei Ihnen?«
    »Ja. Moment, Sie können Ihre Tochter sprechen.«
    Dann ging ich zu Suko. Über sein Handy telefonierte ich mit der Spurensicherung. Lange wollten wir uns hier im Wagen nicht mehr aufhalten, denn wir durften die Spur nicht verlieren. Dieser Michael musste so schnell wie möglich gestellt werden.
    Julie kam zu uns und hielt mir das Handy entgegen. »Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ihr mich zu ihr bringt.«
    »Das tun wir auch, meine Kleine.«
    »Wann?«
    »Sofort.« Ich schaute Suko an, dem es nicht besonders ging.
    Er meinte: »Lass mich mal aus dem Spiel. Ich fahre mit den Kollegen, wenn sie mit der Spurensicherung fertig sind. Im Handschuhfach des Rover lagen Tabletten. Ich habe zwei genommen. Ansonsten kann ich auch Shao anrufen, dass sie mich abholt.«
    Normalerweise wären wir zusammen geblieben. In diesen Fall allerdings drängte die Zeit.
    »Wir sehen uns dann morgen Früh.«
    »Klar.« Suko winkte müde. »Mach’s gut.«
    Ein bisschen hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, ihn allein zurückzulassen. Die Attacke hatte ihn doch stärker mitgenommen, als er zugeben wollte. Aber da musste er durch.
    Ich konnte noch kein Motiv in diesem Fall erkennen, verließ mich jedoch auf meinen Instinkt, der mir sagte, dass da noch einiges auf uns zukommen würde…
    ***
    Thomas Weber war völlig geschockt. Er wusste nicht, was er sagen sollte, und er hatte Mühe, seine Gedanken in normale Bahnen zu lenken. Was hier passierte, das konnte er nicht begreifen. Ein paar Mal hatte er das Gefühl gehabt, sich mitten in einem Film zu befinden.
    Die Geistwesen , die auf ihn den Eindruck von Menschen gemacht hatten, bewegten sich auf der Uferstraße entlang in Richtung Bürgstadt. Ob sie dort oder noch hier in Miltenberg ein bestimmtes Ziel hatten, wusste Thomas nicht.
    Als Polizist war er es gewohnt, zu handeln. Das jedenfalls hatte man ihm in der Ausbildung beigebracht. Auch hier konnte er nicht untätig sein und einfach zur Tagesordnung übergehen. Es war klar, dass er einen Bericht schreiben musste. Das würde auch alles geschehen, aber er wollte den Bericht nicht ohne fertiges Ende abgeben, und deshalb wollte er sehen, was diese unheimlichen Wesen noch alles vorhatten.
    Er warf ihnen einen letzten Blick nach, bevor er in seinen Streifenwagen stieg und losfuhr. Glücklicherweise war es eine ruhige Nacht, denn auch die Zentrale hatte nichts von ihm gewollt.
    An sein Essen dachte er nicht mehr.
    Jetzt gab es für ihn nur noch die Verfolgung.
    Die ungewöhnlichen Gestalten machten es ihm leicht, denn sie blieben auf dieser Uferseite. Aber sie taten etwas,
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