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1418 - Grabgesang der Geistermönche

1418 - Grabgesang der Geistermönche

Titel: 1418 - Grabgesang der Geistermönche
Autoren: Jason Dark
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immer wichtiger. Außerdem wusste John, dass er sich auf seinen Freund verlassen konnte.
    Suko malte sich aus, wie es weitergehen würde. Es war ganz einfach. Wenn dieser Michael das Kreuz einmal besaß, würde er versuchen, damit zu fliehen. Das konnte er nur durch die Tür, und genau darauf richtete sich Suko ein.
    Die gesprochenen Worte waren nicht zu hören. Den Schrei allerdings vernahm er schon. Es ging alles rasend schnell. Michael hieb mit dem Schwert nach John Sinclair, doch der konnte im letzten Moment ausweichen und riss das Mädchen, das ihm im Weg stand, mit sich zu Boden. Den Mann konnte er nicht stoppen.
    Der Inspektor befand sich auf dem Weg zur Tür. Er huschte mit schnellen Schritten an der Seite des Wagens entlang. Bevor er den Eingang erreichte, wurde dessen Tür bereits aufgerissen.
    Der Mann mit dem Schwert stürmte ins Freie.
    Er hatte die Treppe kaum hinter sich gelassen, da war Suko schon bei ihm. Drei Schritte höchstens war er von ihm entfernt. Er brauchte seinen Stab nicht einzusetzen, sondern stieß sich ab und sprang dem Flüchtenden in den Rücken.
    Michael flog nach vorn. Er fluchte und landete auf dem Bauch. Für Suko war die Sache schon gelaufen. Er griff an seinen Gürtel, um die Handschellen hervorzuholen, als sich Michael bewegte. Er sprang auf die Füße, und das aus einer liegenden Haltung hervor. So etwas brachte nur ein Artist fertig oder ein Kunstturner.
    Suko war durch die Handschellen abgelenkt und sah den Schlag mit dem Schwert fast zu spät. Zu seinem Glück konnte er sich noch ducken, aber die Klinge traf ihn trotzdem.
    Mit der flachen Seite wuchtete das Schwert gegen seinen Kopf.
    Auch Suko hatte keinen Kopf aus Eisen. Etwas blitzte vor seinen Augen auf. Er merkte, dass ihm die Beine nachgaben und er sich nicht mehr halten konnte. Dass er am Boden aufschlug, bekam er zwar noch mit, aber er schaffte es nicht, sich aufzuraffen, und hörte nur noch den dumpfen Klang der Schritte eines flüchtenden Mannes…
    ***
    Wie wertvoll Zeit sein kann, das merkte ich in diesem Augenblicken im Wohnwagen. Ich hätte längst die Verfolgung aufnehmen müssen, aber ich musste Julie loswerden, was schwer genug war, denn das Kind klammerte sich an mir fest.
    Ich konnte auch ihr Schreien nicht stoppen und musste schon etwas Gewalt anwenden, um mich von ihr zu befreien. Dann drückte ich sie auf das schlichte Bett an der Wand und hatte endlich Zeit, mich um den Geiselnehmer zu kümmern.
    Auf dem kurzen Weg zum Eingang dachte ich an Suko und ging davon aus, dass er den Mann gestellt hatte. Die Tür war nicht zugefallen. Noch vom Wagen aus sah ich draußen eine Gestalt am Boden liegen. Ich erkannte nicht, wer es war, ging allerdings davon aus, dass es sich um Michael handelte.
    Die Wahrheit erfuhr ich auf der Treppe, denn da sah ich, wie sich die Gestalt aufrichtete.
    Es war Suko, der sitzen blieb und beide Hände gegen seinen Kopf presste. In wenigen Sätzen war ich bei ihm. Er erkannte mich und flüsterte nur: »Er ist weg!«
    »Wohin?«
    »Lauf nach vorn.«
    Mehr konnte Suko nicht sagen, und ich sah tatsächlich meine Felle davonschwimmen und mit ihnen natürlich mein Kreuz. In Sukos Hand hatte ich es nicht gesehen, es hatte auch nicht auf dem Boden gelegen, also gab es nur diese Möglichkeit.
    Das Blut schoss mir in den Kopf, als ich daran dachte. Dieser verdammte Michael hatte es also tatsächlich geschafft. Aber das wollte ich nicht hinnehmen, und so nahm ich die Verfolgung auf, ohne zu wissen, wohin ich genau laufen musste.
    Nach vorn!, hatte Suko gesagt.
    Ich lief in diese Richtung. Leider war es kein freies Feld, auf dem ich mich bewegte. Auf diesem Platz hatten Menschen ihren Müll entsorgt, und diese Berge aus weggeworfener und veralteter Technik bildeten immer wieder Hindernisse.
    Ich musste sie umlaufen oder überspringen, und bald musste ich erkennen, dass dieser Kreuzdieb mittlerweile einen verdammt großen Vorsprung gewonnen hatte. Als ich den Teil des Grundstücks erreichte, auf dem altes Strauchwerk den Abfall ablöste, gab ich es auf. Ich musste einsehen, dass ich verloren hatte.
    Das Kreuz war weg!
    Ich stand erst mal starr und hing diesen Gedanken nach. Was viele Dämonen nicht geschafft hatten, das war diesem Mann gelungen, der sich Michael nannte und sich für die Wiedergeburt des Erzengels hielt. Das war schon verrückt, und ich hätte mich selbst irgendwo hintreten können, weil ich mich hatte übertölpeln lassen.
    Diesmal hatten wir sogar als Team versagt. Ohne
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