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1415 - Die Spur des Propheten

Titel: 1415 - Die Spur des Propheten
Autoren: Unbekannt
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ein junges Volk, sie besitzen erst seit kurzer Zeit die Raumfahrt. Und dann kommt ihr, benehmt euch, als gehöre das Rashta-System der CIMARRON und jedermann habe euch zu Diensten zu sein. Wir beschützen die Bekassu, ihr sollt sie in Ruhe lassen. Die Nation der Gurrads hält schädliche Einflüsse von ihnen fern, damit sie sich nach eigener Art entwickeln können."
    „So ist es", sagte Angorr. „Die Bekassu sind unsere freien Handelspartner, und in absehbarer Zukunft werden sie ihren Beitrag leisten für ein freies Magellan.
    Steht dem nicht im Weg, Terraner. Mit den Geschehnissen in der Milchstraße und der kosmischen Katastrophe haben die Bekassu nichts zu tun. Und nun vergeßt, daß ihr von diesem Volk überhaupt Kenntnis besitzt."
    Rhodan begriff, daß die Unterredung beendet war.
    Er nahm Bull beim Arm und zog den anderen mit sich hinaus. Draußen ging die Sonne unter und überzog diesem Teil Oppakhs mit einem farbigen Flechtmuster.
    Der Gleiter wartete bereits; Rhodan sprang hinein und untersuchte zunächst den Ophaler, der bewußtlos auf einer Antigravbahre lag. Seine Verletzung befand sich am Membrankranz - womöglich die schlimmste Stelle für ein Wesen seiner Art. Die Borkenhaut sah nicht rot, sondern blaßrosa und ausgetrocknet aus, und ein durchsichtiger Sprühverband verhinderte, daß das Fleisch in der Wundregion vom Körper fiel. „Furchtbar", murmelte Bull. „Nichts wie ab in die CIMARRON. Da kann ihm hoffentlich geholfen werden."
    „Ja. Hoffentlich. Und Gucky wird inzwischen zurück sein."
    Noch am selben Abend nahm der LFT-Raumer Kurs in Richtung Milchstraße. Sie legten hundert Lichtjahre zurück, stoppten und warteten ab. Noch lag das Rashta-System im Bereich der Ortergeräte. Sechs Stunden später meldete die Syntronik ein charakteristisches Echo: Man hatte eine Transition nachgewiesen. Im Zeitalter der Linear- und Metagravtriebwerke war diese Fortbewegungsart rückständig. Nur ein Schiff kam in Frage, nämlich das der Bekassu. „Erhalten wir ein Rematerialisationsecho?" wollte Rhodan wissen. „Ist das Antennenschiff in meßbarer Entfernung wiederaufgetaucht?"
    „Die Berechnungen laufen", antwortete Ian Longwyn. „Ein paar Sekunden Geduld."
    Bald stand fest, daß die Bekassu eine kurze Etappe in Richtung Zentrum der Großen Magellanschen Wolke hinter sich gebracht hatten. Die Versuchung war groß - aber Rhodan widerstand. Zum einen waren sie eine Verpflichtung eingegangen und hatten ihren Gegenwert dafür erhalten - in Person des verletzten Meistersängers.
    Zum anderen war er sicher, daß sich die CIMARRON noch in der Ortung der Gurrads befand. Heutzutage war die Technik dieses Volkes der ihren überlegen. „Wir fliegen noch einmal fünfzig Lichtjahre", entschied er, „damit die Beobachter im Rashta-System ihre Ruhe haben."
    Und am 20. Juli 1143 kam Salaam Siin erstmals wieder zu Bewußtsein
     
    9. Kreuzweg
     
    Salaam Siin hatte keine Schmerzen mehr. Das jedenfalls war das erste, was er bei wachem Denken feststellte. Alles ein Alptraum? Nein, er durfte sich solchen Wunschvorstellungen nicht hingeben. Im Gegenteil, die augenblickliche Lage brachte ihn ans Ende aller Träume. Er würde niemals nach Siom Som zurückkehren und seinen Artgenossen auf dem Planeten der Spiele berichten ... All die Rhythmen und Melodien, die er in der Fremde gesammelt hatte, waren verlören.
    Sicher, es gab noch die HARMONIE. Aber ohne seine Stimme konnte er die Projektoren nicht einsetzen. „Salaam Siin! Salaam Siin!" Die Stimme klang tief und relativ ausgewogen für einen Terraner. Es war eine angenehme Stimme. „Hörst du mich, Sänger?"
    Er richtete den Blick nach vorn und sah Serge Midmays, den Bordarzt der CIMARRON. Also hatten die Bekassu ihn tatsächlich zurückgegeben. „Wie geht es dir?" wollte Midmays eifrig wissen. „Keine Angst, deine linke Membrankranzhälfte ist vom zentralen Nervensystem abgekoppelt. Du kannst sprechen."
    Probeweise pfiff der Meistersänger einen fragenden Akkord. Das Geräusch erschreckte ihn; es war ein quäkender, schriller Ton, ganz wie in dem Tagtraum, dem er sich vor einiger Zeit nicht hatte entziehen können. „Ich fühle keine Schmerzen", sagte er.
    Er sang nicht, sondern beließ es bei einer monophonen, fast unmodulierten Melodie. „Also kann ich auch berichten."
    „Damit hat es noch Zeit", unterbrach Serge Midmays hastig.
    Doch Salaam Siin bestand darauf. „Was mir geschehen ist, soll zumindest einen Sinn erhalten. Bitte, hole Perry Rhodan, er muß alles
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