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1412 - Die Hellseherin

1412 - Die Hellseherin

Titel: 1412 - Die Hellseherin
Autoren: Jason Dark
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sich Glenda von mir wegbewegte, mehr bekam ich von ihrer Aktion nicht mit, denn jetzt kam die Lebrun.
    Sie sollte vernichten.
    Sie brüllte mir ins Gesicht und rammte ihre verdammte Waffe hart nach vorn.
    Ich hätte schießen können, doch das tat ich nicht. Die Frau handelte nicht aus eigenem Antrieb.
    Kurz bevor sie mich erreichte, riss sie die Arme und auch das Schwert hoch. Dann warf sie sich nach vorn, um meinen Körper von oben nach unten aufschlitzen zu können.
    Ich bewegte mich flink wie eine Katze.
    Trotzdem traf sie ein Ziel. Die Waffe hatte sie so schnell nicht mehr zurückziehen können. Es gab auch hier einen Holzboden, aber er war mit einem trittfesten Teppich belegt, und dort hinein rammte sie das Schwert. Es blieb stecken, und den eigenen Schwung konnte Anna Lebrun nicht mehr ausgleichen.
    Hart prallte sie zu Boden.
    Doch sie sprang wie ein weiblicher Kastenteufel sofort wieder in die Höhe und wirbelte herum.
    Es kam mir genau zupass.
    Mit der Rechten schlug ich zu und hatte die Hand dabei leicht gekrümmt. Der Karateschlag war wohldosiert. Anna Lebrun wurde gestoppt, flog zur Seite und prallte bäuchlings auf den Teppich.
    Diesmal stand sie nicht wieder auf, und so konnte ich mich um den Hypnotiseur kümmern.
    Ich wirbelte herum.
    Ich sah ihn – und ich sah Glenda…
    ***
    Sie wusste, was sie zu tun hatte. Immer wieder hatte sie an die Szene gedacht, als ihr das verdammte Serum eingespritzt worden war, das ihr Leben so verändert hatte.
    Es gab keinen Menschen, den sie so sehr hasste, aber auch so stark fürchtete wie Saladin.
    Jetzt hatte sie ihn in Greifweite vor sich, und sie stellte mit Genugtuung fest, dass er sich verunsichert zeigte. Er hatte voll und ganz auf Sieg gesetzt, nun aber machte er den Eindruck einer Person, die nicht so recht wusste, wo es langging.
    Er war sogar zurückgewichen und suchte den Schatten außerhalb des Lichts.
    Er konnte Glenda nicht entwischen. Obwohl sie keine Waffe bei sich trug, folgte sie ihm, und als er sie sah, riss er den Mund auf, um fauchend zu lachen.
    »Du bist da, Glenda! Ha, das wollte ich! Du hast meinen Ruf tatsächlich empfangen!«
    »Warum?«
    »Wir wollen dich!«
    »Wer?«
    »Mallmann und ich. Wir sind dabei, Großes aufzubauen. Und wir wollen dich dafür.«
    Glenda wusste sehr genau, dass sie auf keinen Fall in den Bann seines Blickes geraten durfte. Wenn das passierte, war sie verloren, und deshalb bewegte sie den Kopf von einer Seite zur anderen, damit er diese verfluchte Chance nicht bekam.
    Er hatte von Mallmann gesprochen. Will Mallmann, alias Dracula II, der seine verdammte Vampirwelt wieder aufbaute. Er und Saladin waren inzwischen Partner. Und beide wollten sie, Glenda Perkins. Warum? Warum war Mallmann so scharf auf sie?
    Er hatte einmal versucht, sie zum Vampir zu machen. Da hatte er davon geschwärmt, sie an seiner Seite in seiner Vampirwelt zu haben. Sie hatte seine Braut werden sollen. Im letzten Moment hatte sie sich wegbeamen können. Nur ihre besondere Fähigkeit, hervorgerufen durch Saladins Serum, hatte sie gerettet.
    Offenbar wollte Mallmann sie noch immer.
    Aber jetzt hieß ihr Gegner nicht Mallmann, sondern Saladin.
    Sie sprang ihn an. Mit den Füßen zuerst. Sie wollte beide in seinen Leib rammen, aber Saladin hatte aufgepasst. Er drehte sich zur Seite, und so wurde er nur am Oberschenkel erwischt.
    Glenda kam wieder auf.
    Aber Saladin war noch da. Seine beiden Arme glichen plötzlich gewaltigen Tentakeln, als er nach Glenda griff. Sie sah seine Hände, und sie duckte sich, um ihnen zu entkommen.
    Saladin erwischte sie trotzdem, und zwar an der Hüfte, und schleuderte sie wuchtig herum. Sofort griff er nach, und Glenda wusste ihn jetzt in ihrem Rücken. Die Hände lagen bereits auf ihren Schultern, sie hörte sein hässlichen Lachen…
    Und dann den Schuss!
    Ihm folgte ein Schrei.
    Dann war sie frei, drehte sie um und sah zwei Dinge.
    Zum einen John Sinclair, der geschossen hatte. Zum anderen Saladin. Er war getroffen, aber das Geschoss hatte ihn nicht tödlich erwischt und ihm auch seine Kraft nicht genommen.
    Er rannte auf den Vorhang zu, und dabei passierte das, was nicht hätte passieren dürfen.
    Im Gegensatz zu Glenda war er in der Lage, seine neuen Kräfte gezielt einzusetzen, und er verschwand aus der Realität, als hätte man über ihn einen Sack gestülpt.
    Wieder einmal hatte er es geschafft…
    ***
    Aber auch wir, doch daran dachte wir nur am Rande. Denn jetzt kam die Zeit des großen Staunens. Vor allen Dingen
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