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1411 - Vampirehre

1411 - Vampirehre

Titel: 1411 - Vampirehre
Autoren: Jason Dark
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gibt.«
    »Bei mir schon.«
    Sie fuhr wieder an. Es musste in dieser Nacht einfach zu einer Entscheidung kommen. Beide Seiten wollten sie, das war klar.
    Der kleine Bahnhof und auch der Platz davor waren leer. Der Pub würde auch einen neuen Besitzer bekommen, und das Ehepaar Calham gab es als lebende Menschen auch nicht mehr. Es wurde Zeit, dass wir dem Terror ein Ende bereiteten.
    Tegryn war mir mittlerweile schon so bekannt, als hätte ich hier bereits einige Tage gewohnt. Ich kannte die meisten der Häuser, auch die Wege zwischen ihnen und ebenfalls die normalen Straßen mit den wenigen Geschäften, in denen gerade so der tägliche Bedarf gedeckt werden konnte.
    Auch Justine war der Ort inzwischen bekannt. So konnte sie den kürzesten Weg zum Ziel nehmen, und der führte durch eine der wenigen engen Gassen.
    Ich fragte mich inzwischen, ob uns die Vampirbräute tatsächlich unter Beobachtung hatten. Gesehen hatten wir von ihnen nichts.
    Vielleicht waren sie einfach zu geschickt. So war es ihnen gelungen, die dunklen Ecken immer wieder auszunutzen, und gespürt hatten wir sie ebenfalls nicht.
    Bisher nicht.
    Das änderte sich.
    Justine drosselte das Tempo noch weiter. Sie bewegte auch den Kopf in die verschiedenen Richtungen. Ich wollte sie fragen, ob ihr etwas aufgefallen war, da veränderte sich die Lage auf radikale Art und Weise.
    Urplötzlich waren sie da!
    Geschickt hatten sie das gemacht. Sie tauchten aus der Dunkelheit rechts und links der schmalen Gasse auf. Sie waren wie Phantome, die sich durch nichts aufhalten ließen.
    Wir sahen sie, aber es war zu spät.
    Zugleich erhielten Justine und ich heftige Schläge, die uns von der Maschine schleuderten. Ich fiel nach rechts weg, Justine nach links.
    Das Motorrad rollte ein Stück weiter, bis es umkippte.
    Ich sah es, weil ich halb auf die Seite lag.
    Aber ich sah noch mehr.
    Über mir schwebte plötzlich das Gesicht einer dunkelhäutigen Frau, die ihren Mund sehr weit aufgerissen hatte. Im Kontrast zu ihrer Haut traten die beiden hell schimmernden Vampirzähne besonders deutlich hervor.
    Sie waren scharf auf mein Blut…
    ***
    Jane Collins lag auf dem Boden und bewegte sich nicht mehr. Linus Hill schaute sie an. Er sah sie zwar, aber er konnte kaum glauben, was geschehen war. Er hatte sich auf Jane Collins verlassen, seine Hoffnung auf sie gesetzt, und jetzt lag sie da, ohne sich zu rühren.
    Allmählich merkte er, in welch einer Lage er sich befand. Linus reagierte sehr menschlich, denn die Furcht packte ihn. Er fing an zu zittern, und das Blut stieg ihm in den Kopf.
    In der Küche befand sich noch seine Mutter, und die wollte er durch einen Schrei warnen, was ihm nicht mehr gelang, denn als er den Mund öffnen wollte, reagierte die blonde Blutsaugerin mit den blassen Haut und den ebenfalls bleichen Lippen.
    Sie musste nur einen Finger gegen den Mund legen. Diese Geste reichte völlig aus.
    Nach wenigen Sekunden rutschte der Finger wieder ab. So konnte sie dem Jungen zunicken.
    »Was… was … wollen Sie?«
    »Blut, mein Junge. Dein Blut. Das deiner Beschützerin und das deiner Mutter.«
    Seine Kehle saß plötzlich zu. Nach dieser Erklärung war absolut klar, in welch einer Situation er sich befand. Er würde dieser Bestie nicht entkommen können. Die andere Seite hatte voll zugeschlagen.
    Sie hielt sämtliche Trümpfe in den Händen, und was er in seinen Büchern so gern gelesen hatte, war nun Wirklichkeit geworden und…
    »Ruf deine Mutter, Junge!«
    »Bitte… was … soll …«
    »Ruf sie!«
    Sie hatte den Befehl gezischt, und der Junge zuckte zusammen. Er wusste verdammt genau, was das zu bedeuten hatte. Seine Mutter ahnte nichts. Wenn er jetzt tat, was diese Blutsaugerin von ihm verlangte, dann…
    »Ich warte nicht mehr lange!«
    Linus nickte. »Ja, ich tu es!« Er holte tief Luft. Die Angst war noch schlimmer geworden, und er wunderte sich darüber, dass er überhaupt so laut sprechen konnte.
    »Mum…!« Der erste Schrei. Noch mal Luft holen. Danach der zweite Ruf.
    »Mum, bitte – bleib weg…! Hau ab! Hol Hil …«
    Miras Gesicht hatte sich zu einer Grimasse verzogen. Sie spiegelte die Gefühle wider, die sie überkommen hatten, und sie handelte sofort.
    Ihr Schlag traf den Jungen so hart, wie ihn nie zuvor einer getroffen hatte. Er wurde herumgewirbelte, stolperte über die eigenen Füße und schafft es nicht, sich zu halten. Er prallte gegen die Wand, von der er sich nicht mehr abstoßen konnte. Seine Knie waren weich geworden, und so sackte
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