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1411 - Vampirehre

1411 - Vampirehre

Titel: 1411 - Vampirehre
Autoren: Jason Dark
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er zusammen.
    Mit eingezogenem Kopf und angezogenen Knien blieb er neben der Detektivin liegen. Seine rechte Wange brannte, als hätte jemand Säure darauf gesprüht. In seinem Kopf tuckerte es. Er erlebte die Schmerzen wie kleine Blitze. Es gab keine Pore, aus der nicht der Schweiß getreten wäre.
    Aber er dachte auch an seine Mutter und hoffte, dass sie die Warnung verstanden hatte.
    Leider war das nicht der Fall. Zwar hatte sie die Rufe gehört, aber sie tat genau das Gegenteil. Marga Hill machte sich große Sorgen um ihren Sohn, und sie wollte so schnell wie möglich zu ihm. Die Strecke war nur kurz.
    Sie trat über die Schwelle und sah die blonde Unperson mit dem weit geöffneten Mund. Zwei Zähne fielen besondern auf.
    »Nein…!« Mehr als dieses eine Worte konnte Marga Hill nicht hervorbringen. Plötzlich sackten ihr die Beine weg. Nicht von allein, denn Mira hatte gedankenschnell zugeschlagen.
    Der erste Hieb trieb die Frau in die Knie, der zweite sorgte dafür, dass sie zu Boden fiel. Ihr Sohn hörte noch den Aufschlag, aber er wusste nicht, ob seine Mutter bewusstlos war oder nicht.
    Er selbst war bei Besinnung, obwohl ihm die Tränen aus den Argen rannen und sein Gesicht noch immer brannte.
    Etwas tat sich in seiner Nähe. Er sah er die Vorgänge nur undeutlich. Jemand bückte sich. Das konnte nur die Blutsaugerin sein.
    Mit einer knappen Bewegung wischte der Junge die Tränen aus seinen Augen. Er rechnete damit, dass ihn die kalten Totenhände packen würden. Da täuschte er sich, denn sie griffen zwar zu, aber sie packten nicht ihn, sondern Jane, seine Beschützerin.
    Sie konnte sich nicht wehren. Der Schlag hatte sie kampfunfähig gemacht. Sie wurde auch nicht in die Höhe gezogen, sondern nur auf die Seite gedreht.
    Es war die rechte. So lag die linke frei, und jetzt fiel Linus wieder ein, was er in all seinen Geschichten gelesen hatte. Dort hatten die Blutsauger sich immer die linke Halsseite ihrer Opfer vorgenommen. Aus gutem Grund, denn dort konnten sie mit einem gezielten Biss die Schlagader erwischen.
    Dann sprudelte das Blut in ihre Mäuler. Dann konnten sie trinken und sich laben.
    Sie lag jetzt perfekt. Und der Junge lag ihr genau gegenüber. Er konnte in das Gesicht der Detektivin schauen. In ihm zuckte es einige Male, mehr tat sich nicht.
    Mira sprach den Jungen an. »Zuerst sie«, flüsterte sie mit einer heiseren Stimme. »Danach nehme ich mir dich vor, und dann werde ich mich um deine Mutter kümmern. Ich werde satt werden, sehr satt sogar. So satt wie noch nie…«
    Ein raues Lachen brach aus ihrem Maul. Einen Moment später senkte sie den Kopf, und sie tat es langsam, als wollte sie jeden Augenblick genießen – so wie später jeden Tropfen Blut…
    ***
    Ich sah das Gesicht und spürte einen Moment später den Griff der Hand in meinen Haaren. Die Wiedergängerin wollte mich festhalten und dabei meinen Kopf in die richtige Position drehen. Ich hätte mir das Kreuz vor die Brust hängen sollen, dann wäre es zu dieser Szene nicht gekommen. Im Nachhinein ist man immer schlauer.
    Noch hatte sie es nicht geschafft, meinen Kopf nach rechts zu drehen, und das sollte auch so bleiben.
    Sie lag zwar auf mir, aber das Gewicht war nicht so stark. Mir gelang es, die Beine anzuziehen, dann rammte ich sie hoch.
    Damit hatte die verdammte Gestalt nicht gerechnet. Sie flog in die Höhe, aber mein Haar hielt sie noch immer fest und zerrte so meinen Kopf hoch.
    Die linke Faust drosch ich gegen ihr Kinn.
    Ich hörte es knirschen, dann kippte die Blutsaugerin leicht nach rechts weg, und sofort nutzte ich die Chance, um ihr einen weiteren Hieb zu verpassen.
    Der reichte. Sie ließ mich los und rutschte über den Straßenbelag hinweg.
    Was Justine Cavallo tat, das interessierte mich nicht. Ich musste zuerst mit der Schwarzen fertig werden, und die gab natürlich nicht auf. Sie sprang wieder hoch, wollte mich angreifen und bekam meinen Tritt in den Unterleib knallhart mit.
    Sie sackte nach vorn, torkelte aber zugleich zurück. Ich hatte mir längst bewusst gemacht, es hier nicht mit einem Menschen zu tun zu haben. Vampire verspüren keine Schmerzen. Wenn ich ihr Weihwasser ins Gesicht gespritzt hätte, wäre das etwas anderes gewesen.
    So aber konnte sie über meine Attacken nur grinsen, und aufgeben würde sie auch nicht.
    Sie war wieder zum Sprung bereit. Die Augen waren verdreht und irgendwie nach innen gerollt. Ich sah das Weiße darin und griff nicht zum Kreuz, das hätte zu lange gedauert.
    Mit einer
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