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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht
Autoren: Dämonenkiller
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schleuderte sie es mit aller Kraft, deren sie noch fähig war.
    Wo das Kreuz die Riesenamöbe berührte, begann deren Gewebe blasenwerfend aufzuglühen. Qualm stieg auf. Plötzlich stank es nicht bloß nach Moder und Verwesung, sondern auch nach verbranntem Fleisch.
    Das Ding schien Schmerzen zu empfinden. Zuckend zog es seine Ausläufer zurück, ballte sich zu einem großen Fladen zusammen. Eine Wucherung entstand in seiner Mitte, wuchs zur Größe eines Fußballs an, platzte auf und gab ihren grausigen Inhalt preis.
    Röchelnd sank die Frau in die Knie.
    Würgend brach es aus der Frau hervor. Sie mußte sich übergeben. Dann schwanden ihr die Sinne.

    Das Armband war zu gleichen Teilen aus Gelb- und Weißgold gearbeitet und mit Diamantensplittern besetzt - ein schönes Stück, dessen künstlerischer Wert den materiellen womöglich überstieg. Immer wieder drehte Toni es zwischen den Fingern.
    „Das Stück hier zu verschachern, hieße Perlen vor die Säue zu werfen."
    Franks Reaktion fiel überaus heftig aus: „Bist du wahnsinnig? Bloß um bei deiner Gudrun Eindruck zu schinden, brauchst du uns nicht ans Messer zu liefern."
    „Sie zeigt es bestimmt nicht…"
    „Das ist mir egal", fuhr Frank auf. „Solange wir für alles einen sicheren Abnehmer haben, kommt nicht ein Stein anders unter die Leute." Mit einer weit ausholenden Bewegung raffte er den auf dem Tisch ausgebreiteten Schmuck zusammen und ließ ihn in einer Plastiktüte verschwinden. Dann griff er nach seinem halb geleerten Weizenbier, stürzte den Rest in einem Zug hinunter. „Damit auch wir uns einig sind", wandte er sich an Harry und wischte sich mit dem Handrücken den Schaum von den Lippen. „Alles kommt fort."
    „Ich könnte das Bild in meiner Wohnung…"
    „Nein!" Frank stemmte sich aus dem Sessel hoch und ging zum Telefon. Helligkeit fiel bereits durch die Ritzen der Jalousie. Inzwischen mochte es früher Morgen sein. Über dem Sichten der Beute war die Zeit wie im Flug vergangen.
    Frank wählte eine Nummer, die er auswendig kannte. Die Leitung war besetzt.
    Er begann eine unruhige Wanderung durch das Zimmer, bis sein Blick auf das Bild fiel, das unbeachtet an der Stollenwand lehnte. Ein seltsamer Glanz überzog die Farben und reflektierte das Licht der Deckenlampe in tausend Facetten.
    „Die Leinwand schwitzt", stellte er fest.
    „Das ist unmöglich", winkte Harry ab.
    „Dann sieh selbst." Frank kniete nieder und fuhr mit dem Finger über das Bild. Tatsächlich hatte sich Feuchtigkeit niedergeschlagen, sammelte sich in einer Einkerbung im Rahmen und tropfte von da aus auf den Teppich, wo bereits ein nasser Fleck, so groß wie eine Hand, entstanden war.
    Frank wischte sich die Finger an der Hose ab. „Hast du Packpapier?" wollte er wissen.
    Harald Branner nickte. „Aber wozu…?"
    „Gib schon her. Und irgendeine Schnur."
    Mit seinem Taschentuch trocknete Frank das Bild ab, wickelte es ins Papier ein und verschnürte es. Anschließend ging er wieder zum Telefon. Diesmal war der andere Anschluß frei.
    „Ja", tönte es aus dem Hörer.
    „Hier ist Frank."
    Einige Sekunden vergingen. „Ich habe deinen Anruf viel früher erwartet", erklang es dann. „Schwierigkeiten?"
    „Im Gegenteil. Wir haben einiges für dich. Wann…?"
    „Möglichst sofort. Je eher das Zeug Wieder weg ist, desto besser." Ein Knacken in der Leitung bewies, daß aufgelegt worden war.
    „Wieder nur lumpige zehn Prozent?" murrte Toni. „Wir halten den Kopf hin, und Karl sahnt kräftig ab." In einschlägigen Kreisen war der Hehler nur unter dem Spitznamen Karl bekannt. Er besaß ein gutgehendes Antiquitätengeschäft in der Altstadt und galt im übrigen als angesehener Bürger.
    Frank streifte seine Lederjacke über, klemmte sich das Bild unter den Arm und nahm den Beutel mit dem Schmuck an sich. Er stutzte, als die Freunde sich ebenfalls erhoben.
    „Wir kommen natürlich mit", erklärte Toni.
    „Kommt nicht in Frage", wehrte Frank ab. „Karl haßt einen Massenandrang."
    „Ist schon klar", grinste Harald Branner. „Zu dritt könnten wir besser handeln als nur einer allein." „Wenn schon, dann wenigstens zwei." Toni seufzte ergeben. „Harry, du bleibst in deiner Wohnung. Ich fahre mit." Er klopfte auf seine Hosentasche, in der sich die Umrisse einer Pistole abzeichneten. „Diesmal sollten wir uns nicht so billig abspeisen lassen."

    Toni holte den Audi 80, der schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, aus der Garage. Der Wagen strotzte vor Dreck, und die
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