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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht
Autoren: Dämonenkiller
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Interesse daran, sich aufhalten zu lassen. Einige Männer aus dem Kreis der Trauernden nahmen drohende Haltungen ein. Aber noch schienen sie unschlüssig zu sein, ob sie eingreifen sollten. Unga war froh, als er unbehelligt die Zufahrt zum Friedhof erreichte. Hinter den ersten Häusern blieb er stehen und bedachte Burian mit einem eindringlichen Blick.
    „Was ist geschehen?" wollte er wissen.

    „Luguri heckt also wieder irgendeine Teufelei aus", stieß der Cro Magnon zornig hervor, als Burian geendet hatte.
    „Für mich ist nun einiges klarer", stellte Don Chapman fest. Als ehemaliger Agent des Secret Service versuchte er natürlich zuerst, logische Folgerungen zu ziehen, obwohl Dämonen keineswegs logisch handeln mußten. „Das Telegramm wurde von Luguri fingiert, um dich in die Heimat zu locken. Außerdem mußte Elsbeth sterben, damit du an ihrer Stelle begraben werden konntest. Wahrscheinlich hat ein Ghoul ihren Leichnam gefressen. Andererseits frage ich mich, weshalb Luguri einen derart großen Aufwand betreibt. Nur um einen von uns zu beseitigen? Das wäre unwahrscheinlich."
    „Genau die Frage habe ich mir auch gestellt", nickte Unga. „Dahinter steckt mehr, als wir ahnen. Was ist?" Ihm entging Burians schmerzverzerrtes Gesicht nicht. Der Bayer tastete vorsichtig über seine linke Brustseite, öffnete dann das Hemd. Eine Wunde kam darunter zum Vorschein. Im Abstand von nur wenigen Zentimetern zueinander waren drei fingernagelgroße Narben zu sehen.
    „Das wächst wieder zu", bemerkte Unga.
    „Danke für den Trost." Burian schüttelte sich. „Mir ist nur nicht wohl bei der Vorstellung, daß Luguri einige Gewebeproben von mir besitzt."
    „Warum holen wir sie uns nicht zurück?" schlug Don vor.
    „Du bist verrückt."
    „Nein, durchaus nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Luguri ein Scheitern seines Planes überhaupt in Betracht zieht. Deshalb wird er nicht wissen, daß ausgerechnet ein dummer Zufall alles ans Licht gebracht hat."
    „Natürlich", pflichtete Unga bei. „Wir kennen seinen Unterschlupf. Und wir haben die Möglichkeit, überraschend zuzuschlagen. Was ist, Burian, fühlst du dich schon wieder stark genug?"
    „Glaubst du wirklich, ich schließe mich aus? Dann hast du schon vergessen, daß Luguri meine Cousine auf dem Gewissen hat."

    Der Cro Magnon war der erste, der das Haus betrat. Eine schale, abgestandene Atmosphäre schlug ihm entgegen. Es roch nach Moder und Verwesung.
    Die Verwandlung im Gebäude war weiter fortgeschritten. Nur noch im ersten Drittel bestand die nach oben führende Treppe aus Holz und einem schmiedeeisernen Geländer. Übergangslos wurden die Stufen dann zu rauhen Trittflächen, die ungelenke Hände in gewachsenen Fels geschlagen hatten. Der Boden war glitschig, von Moosen und Flechten überzogen, und hin und wieder huschten Eidechsen oder kleine Schlangen vor den Eindringlingen davon.
    Unga hielt seinen Kommandostab in der Rechten. Mit dieser Waffe war es ihm möglich, Dämonen zu bannen, wenn er sie mit der Blattseite berührte, oder sie gar aufzuspießen, wenn er ihnen das spitze Ende in den Leib trieb.
    Instinktiv riß er den Stab hoch, als er über sich das Rauschen lederhäutiger Schwingen vernahm. Hunderte fledermausähnlicher Geschöpfe, keines davon größer als eine ausgebreitete Hand, umschwirrten plötzlich die Männer. Mit ihren spitzen Zähnen verbissen sie sich in der Kleidung und den Haaren und fügten sowohl Burian als auch dem Cro Magnon schmerzhafte Wunden zu. Der Kommandostab half kaum gegen diese Meute von Blutsaugern.
    Unga warf sich förmlich die Stufen hinauf in eine dunkel gähnende Höhlenöffnung. Wild um sich schlagend, folgte Burian ihm.
    „Irgendwann werde ich noch zerquetscht. Aber wahrscheinlich muß ich mich damit abfinden." Schimpfend befreite der Puppenmann sich aus Ungas Tasche. In der Hand hielt er seine winzige Pistole. Doch er schoß nicht. Die Fledermäuse hatten auch so von ihnen abgelassen.
    Vor den Männern weitete sich der Zugang zum Tempelrund. Unga konnte die Statue sehen, von der Burian gesprochen hatte, und den Altar.
    „Und?" wollte Chapman wissen, während er blitzschnell glücksbringende Symbole auf die Tempelwand malte. „Ist Luguri in der Nähe?"
    Der Cro Magnon schien in sich hinein zu lauschen. Nach einer Weile zuckte er lediglich mit den Schultern.
    „Die Ratte hat das sinkende Schiff verlassen", kommentierte Don zynisch.
    Leise, schlurfende Schritte erklangen, verstummten und waren nach einer Weile
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