Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
erneut zu vernehmen. Burian trat vorsichtig weiter in den Tempel hinein. Seine Augen weiteten sich in jähem Erstaunen.
    „Das ist Elsbeth", stieß er hervor.
    Das Mädchen, das sich ihnen näherte, trug ein langes weißes Gewand, das gut mit ihrer bleichen Haut und dem Haar harmonierte.
    Unga hielt Burian mit eisernem Griff zurück. „Sie ist eine Untote", sagte er.
    Hinter dem Mädchen kamen die vermummten Gestalten.
    „Bleib, wo du bist, Elsbeth!" rief Burian.
    Sie hörte nicht auf ihn. Als sie den Mund öffnete, bemerkte er, daß ihre Zähne blutig waren.
    Die Vermummten stimmten eine dumpfe, bedrohlich wirkende Melodie an. Burian spürte, wie der Klang der Töne nach seinem Herzen griff, das plötzlich unregelmäßig zu schlagen begann. Furcht beschlich ihn. Er sah auch den Puppenmann schwanken und in die Knie sinken.
    Der unheimliche Einfluß wurde stärker. Burian konnte sich kaum noch konzentrieren. Unsichtbare Bande zogen sich um seinen Körper zusammen.
    Dann flammte der erste feurige Dämonenbanner auf, entstand dicht über den Vermummten und wuchs rasch zu beachtlicher Größe an. Das zweite Pyrophoritgeschoß entfaltete sich auf dem Boden und ließ die Angreifer aufheulen. Sofort konnte Burian wieder freier atmen. Doch der Schleier vor seinen Augen blieb. Er mußte alle Kraft zusammennehmen, um Chapman aufzulesen und sich den Puppenmann unter den Arm zu klemmen.
    Unga schoß in die Meute. Kutten fingen Feuer, loderten auf und ließen erkennen, daß sich keine lebenden Wesen unter ihnen verbargen.
    „Raus hier!" versuchte der Cro Magnon, den aufbrandenden Lärm zu übertönen. „Luguri hat sich längst zurückgezogen. Nur seine Wächter sind noch im Tempel."
    Mit fliegenden Fingern wechselte er das verbrauchte Magazin aus. Dann zielte er auf die Statue.
    Drei Dämonenbanner legten sich flammend um sie, ließen rasch breiter werdende Risse entstehen, durch die schemenhafte Alptraumgestalten entflohen. Ein unbeschreibliches Chaos hob an, in das Unga weitere Schüsse hineinjagte.
    Begleitet von dröhnendem Donner und einem Flammenmeer zerbarst die vielarmige Göttin. Aber das sah nur noch Unga, der sich in dem Moment herumwarf und den Freunden folgte. Sie durften keine Zeit mehr verlieren. Immer neue Explosionen erschütterten das Gebäude, begleitet von fauchenden Flammenzungen und einem schier ohrenbetäubenden Heulen.
    Dann, die Treppe. Burian Wagner rannte um sein Leben. Er wußte, daß Unga in dem entstandenen Chaos den Kommandostab nicht einsetzen konnte. Noch einmal schoß der. Cro Magnon, als zwei Untote sich ihnen entgegenstellten, gleich darauf waren sie auf der Straße.
    Von außen sah das Gebäude noch völlig normal aus. Zu hören war ebenfalls nichts. Aber hinter den Fenstern in den oberen Etagen loderte bereits das Feuer.
    Blindlings stolperte Burian weiter. Erst als er Bremsen quietschen und jemanden „Es brennt!" schreien hörte, blieb er völlig außer Atem stehen. Meterhohe Flammen schlugen aus dem Dach des Mietshauses hervor und verschwanden zum Teil hinter dichtem Qualm, der das Geschehen gnädig verhüllte.
    „Kehren wir nach Basajaun zurück", schlug Unga vor. „Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun. Wer weiß, wo Luguri inzwischen sein Gift verspritzt."
    „Ich bleibe", sagte Burian bestimmt. „Ich will zumindest versuchen, mit meiner Verwandtschaft zu reden. In spätestens einer Woche sehen wir uns wieder." Er bemerkte, daß sowohl Unga als auch Don zu einer ablehnenden Erwiderung ansetzen wollten. „Keine Angst", fügte er deshalb hinzu, „ein zweites Mal tappe ich in keine Falle mehr."
    Minuten später waren Unga und der Puppenmann verschwunden. Nachdenklich mischte Burian sich unter die schnell anwachsende Menge der Schaulustigen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher