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1409 - Der Kopf des Zwillings

1409 - Der Kopf des Zwillings

Titel: 1409 - Der Kopf des Zwillings
Autoren: Jason Dark
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zu erkennen. Schließlich gaben sie doch eine entsprechende Antwort. »Wir werden dich wieder nach Aibon schicken. Du kannst dort hingehen und weiterhin leben.«
    Es war gesagt worden. Fragte sich nur, ob es stimmte. Suko und ich zumindest glaubten nicht daran, und wir konnten davon ausgehen, dass auch der Zwerg so dachte.
    Er hatte nur noch wenige Schritte zurückzulegen, um die beiden Männer in Grau zu erreichen.
    Die Welt um uns herum war still geworden. Alles schien den Atem anzuhalten, und wir wussten, dass es jetzt auf den Zwerg ankam. Wenn er das Richtige tat, dann…
    Ich wollte nicht mehr weiterdenken und hoffte nur, dass er uns vertraute. Nach einem kurzen Zucken der Schultern setzte er seinen Weg fort. Die letzten Meter, dann musste es zu einer Entscheidung kommen.
    Vor den beiden Männern in Grau blieb er stehen.
    Wir waren die stummen Beobachter im Hintergrund. Zumindest ich hatte das Gefühl, dass die Zeit langsamer ablief. Es lag wirklich an der wahnsinnigen Spannung, die mich in ihren Klauen hielt.
    Jetzt streckte der Zwerg beide Arme vor. Er wollte den Männern in Grau den Kopf des Bruders wie eine Gabe überreichen. Alles wies darauf hin – und doch kam alles anders.
    Die Männer in Grau ließen ihre Geisel los. Burt Lester wurde davon überrascht. Er sackte zusammen und blieb auf dem Erdboden liegen. Dabei war er auch zur Seite gefallen und versuchte wegzukriechen.
    Die Grauen kümmerte das nicht.
    Sie wollten den Kopf, und zwar so schnell wie möglich. Deshalb griffen sie gemeinsam und hastig danach.
    Genau darauf hatte der Zwerg gewartet. Er bewies in diesen Momenten eine Nervenstärke, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Genau im richtigen Augenblick drückte er seine Hände zur Seite, und der Kopf landete mit einem dumpfen Geräusch am Boden, in das sich zugleich ein Ruf mischte, der nur aus einem Wort bestand.
    »Topar!«
    ***
    Genau das war das magische Wort, das für eine radikale Veränderung der Lage sorgte. Bisher halten wir uns alle normal bewegen können, nur aber war das nicht mehr möglich, denn ab jetzt wurde die Zeit für fünf Sekunden angehalten.
    Und es gab in dieser Spanne nur einen, der reagieren konnte. Das war der Besitzer des magischen Stabs – Suko.
    Er hätte sich darauf vorbereiten können und es zudem den richtigen Moment gewählt.
    Leider blieben ihm eben nur fünf Sekunden, um die Lage radikal zu verändern.
    Noch während der Ruf aus seinem Mund drang, war er gestartet.
    Suko gehört auf keinen Fall zu den langsamen Menschen. Wenn es sein musst, ist er verdammt schnell, und auch jetzt hetzte er in langen Sprüngen und Schritten auf sein Ziel zu.
    Er nahm trotzdem die Umgebung wahr und bemerkte mit Genugtuung, dass sich keiner der Männer in Grau bewegte. Sie standen da wie am Boden festgenagelt.
    Gleiches galt für den Zwerg. Auch er rührte sich nicht mehr. Seine Arme hielt er noch nach vorn gestreckt. Ansonsten schien er sich in Stein verwandelt zu haben.
    Suko machte sich keine Gedanken darüber, wie viele Sekunden schon vergangen waren. Er setzte zu einem letzten Sprung an. Er würde direkt neben dem Kopf wieder den Erdboden erreichen, was er auch schaffte. Seine Hände hatte er zuvor schon ausgestreckt, und jetzt musste er nur zugreifen, um an den verdammten Schädel zu kommen.
    Das Bücken, das Zugreifen!
    Er hatte ihn!
    Suko zerrte ihn in dem Augenblick hoch, als die Zeitspanne vorbei war. Er blieb nicht stehen und lief mit schnellen Schritten weiter, um eine Deckung zu finden.
    Ab jetzt wurde wieder anders gezählt!
    ***
    Und das wusste auch ich!
    Was in den fünf Sekunden geschehen war, hatte ich nicht mitbekommen. In der Zeitspanne war ich weggetreten gewesen, und das trotz meiner offenen Augen. Die normale Zeit war nicht mehr vorhanden gewesen.
    Das war schwer zu begreifen, doch nicht neu für mich, und so konnte ich mich nach dem Erwachen sehr schnell orientieren.
    Bevor die anderen es begriffen, rannte auch ich los. Und ich sah, dass sich mein Freund Suko zur Seite hin orientierte, was schon mal gut war.
    Auch der Zwerg war aus seiner Starre erwacht und zuckte mit dem Kopf. Er suchte sicherlich den Schädel seines Bruders. Da aber musste er passen.
    Auf dem Boden liegend kroch Burt Lester wie ein Rekrut weiter, während ich auf die beiden Männer in Grau zulief. Ich weiß bis heute nicht genau, ob man sie als Menschen bezeichnen darf oder einfach nur als Wesen, die in Aibon erschaffen sind und keine menschliche Seele haben.
    Das Kreuz half mir in
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