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1409 - Der Kopf des Zwillings

1409 - Der Kopf des Zwillings

Titel: 1409 - Der Kopf des Zwillings
Autoren: Jason Dark
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die Kleidung, und wenn er in die Augen der Person schaute, sah er die gleiche Farbe, denn auch die Augen waren grau.
    Wieder packten ihn zwei Männerhände und rissen ihn herum.
    Lester wollte etwas fragen, aber er konnte die Worte nicht formulieren. Er fühlte sich einfach zu elend und stöhnte nur auf. Er war Gewalt nicht gewohnt, denn er war kein Mensch, der sich herumprügelte. Er hatte zwar durch seine Arbeit einen kräftigen Körper bekommen, aber gegen diese Rücksichtslosigkeit konnte er nicht an.
    Ein Hieb traf ihn in den Rücken, und er wurde nach vorn geworfen. Die Luft wurde ihm knapp, und wieder schlug er mit den Armen um sich. Dabei riss er ein Bild von der Wand, das mit einem scheppernden Geräusch zu Boden fiel.
    Der Eindringling brauchte ihm nicht zu sagen, wohin er musste, denn es gab als Ziel praktisch nur den Wintergarten, in den er auch hineinstolperte, während er Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten.
    Aber er sah wieder besser, und was er sah, das jagte einen heißen Schreck durch seinen Körper.
    Helen saß auf einem Hocker. Steif, als hätte sie sich in Holz verwandelt. Ihr war ein Tuch vor den Mund gebunden worden, das als Knebel diente. Die Angst in ihren Augen machte Burt fast wahnsinnig, doch er traute sich nicht, ihr beizustehen, denn da gab es noch den zweiten Mann. Ebenfalls eine Gestalt ganz in Grau und mit einem Gesicht, das einfach nur glatt und abstoßend war.
    Er bedrohte Helene mit einer Waffe, die ungewöhnlich aussah. Sie war flach, wirkte wie eine Scheibe, war ebenfalls grau, konnte aber auch ein Stein sein.
    Beim zweiten Hinsehen fiel ihm auf, dass man Helen auch gefesselt hatte. Nicht mit Stricken oder Draht, um ihre Hand- und Fußgelenke waren dünne, aber äußerst reißfeste und zähe Pflanzen gewickelt worden, die ihr keine Chance ließen, sich zu befreien.
    Für Burt Lester war in den letzten 24 Stunden eine Welt zusammengebrochen, und das erlebte er wieder überdeutlich. Er hatte damit gerechnet, dass es keine Steigerung mehr geben würde, doch da hatte er sich geirrt.
    Die Gestalt, die ihn überwältigt hatte, hielt ihn auch weiterhin fest.
    Sie tat und sagte nichts, und so verstrichen die folgenden Sekunden.
    Über Burt Lesters Körper rannen Hitze- und Kälteschauer, und er wartete darauf, dass die andere Seite etwas tat.
    Plötzlich wurde die Stille von einer Stimme neben ihm unterbrochen. Sie hörte sich ungewöhnlich an, nicht so, als würde ein Mann sprechen. Sie war ziemlich hoch, leicht singend, aber Lester hütete sich, auch nur ein Lächeln zu zeigen.
    »Deine Frau wird sterben und zu Staub zerfallen, wenn du nicht genau tust, was wir dir sagen. Verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Gut. Wir wissen, dass du den Kopf gehabt hast. Wir sind leider zu spät gekommen, aber du weißt, in wessen Händen sich der Schädel aus Kristall jetzt befindet.«
    Soll ich lügen?, dachte Burt Lester. Nein, das würde nichts bringen. Auf keinen Fall. Dieser beiden Männer waren gefährlich. Sie kannten keine Gnade und würden eiskalt zuschlagen und auch vor einem Mord nicht zurückschrecken, wenn er die Unwahrheit sprach.
    Also nickte er und flüsterte: »Ja, ich weiß, wer den Kopf hat, und ich bin froh, dass ich ihn nicht mehr habe.«
    »Wer hat ihn?«
    »Zwei Männer.«
    »Wie heißen Sie?«
    Der Mann musste schlucken. »Es sind Polizisten. Ich musste ihnen den Kopf geben und…«
    »Ich will Namen haben!«
    »Sinclair und Suko!«
    »Stimmt das?«
    »Ja, ja, ja! Warum sollte ich lügen?«
    »Und wo sind die beiden jetzt?«
    Burt Lester verzog das Gesicht. Er hatte die Frage erwartet, nur konnte er keine konkrete Antwort geben. Er wusste ja nicht, ob Suko und Sinclair noch bei seinem Arbeitgeber waren, und er fühlte sich auch wie ein Verräter.
    »Sie suchen den Zwerg…«, antwortete er.
    Gelächter war zu hören, etwas schrill, aber es verstummte bald.
    Dann unterhielten sich die beiden Gestalten in einer Sprache, die der Mann nicht kannte, aber sie wandten zumindest keine Gewalt an, was er als positiv einstufte.
    »Weißt du, wo der Zwerg ist?«
    »Nein…«
    Eine kalte und etwas klamme Hand legte sich um seine Kehle.
    »Weißt du es wirklich nicht?«
    »Es kann sein«, sagte Lester mit schriller Stimme, die sich sogar fast überschlug, »dass Suko und Sinclair in den Wald gefahren sind. Aber es ist nicht sicher.«
    »Zur Eiche?«
    »Ja, glaube ich.«
    »Weißt du auch«, fragte die graue Gestalt, »wer den Auftrag gegeben hat, die Eiche zu fällen?«
    »Nein,
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