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1405 - Die Erben der Posbis

Titel: 1405 - Die Erben der Posbis
Autoren: Unbekannt
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berichtete sie anschließend. „Ich weiß immer noch nicht, was in dem Kasten vorgeht. Und Hamiller hat sich lediglich wiederholt. Er bezeichnet die Milchstraße weiterhin als Galaxis der Verdammten und hat diese Aussage nur insofern erweitert, daß er von einem Ort der unendlichen und ewigen Verlorenheit sprach."
    „Also von einem Ort wie die Hölle", erklärte Atlan mit feinem Lächeln. „Woher weißt du, daß er >Hölle< gesagt hat?" horchte Iruna auf.
    Diesmal lächelte der Arkonide ironisch. „Ich kenne doch meine Terraner - und die Hamiller-Tube verwendet genau ihren blumigen Wortschatz."
    Er wurde abrupt wieder ernst. „Ich zweifle allerdings nicht daran, daß Hamiller alles andere als übertreibt", stellte er fest. „Was wir bisher in Erfahrung brachten, so wenig es auch ist, läßt mich das Allerschlimmste vermuten."
    „Du meinst es wortwörtlich, wie du es sagst", konstatierte die Akonin. „Das macht mir Angst. Hast du während des letzten Orientierungsmanövers Hyper-Fernortungen durchgeführt, die neue Erkenntnisse über die Milchstraße erbrachten?"
    „Nein", antwortete Atlan tonlos. „Die letzten Hyper-Fernortungen der Milchstraße haben nichts anderes ergeben als alle vorhergehenden. Nach ihnen ist die Milchstraße eine stinknormale Galaxis, in der alles seinen von den Naturgesetzen geregelten Gang geht - ohne die geringsten Anzeichen für energetische Sperren und ohne die geringsten Anzeichen für starke energetische Ausbrüche, wie sie bei früheren und gegenwärtigen Kämpfen interstellaren Ausmaßes erfolgt sein müßten. Und genau das ist es, was mir angst macht: diese scheinbare Normalität, die es nicht geben kann, weil zu viele Anzeichen auf das Gegenteil hindeuten."
    „Ich verstehe", erwiderte die Akonin. „Falls eine fremde Macht ihre Hände im Spiel hat, dann hat sie es nicht nötig gehabt, um ihre Vorherrschaft zu kämpfen.
    Sie war und ist allen galaktischen Zivilisationen so haushoch überlegen, daß sie sie mit einem Fingerschnippen hinwegfegen könnte."
    „So ungefähr", bestätigte Atlan. „Zumindest so schlimm. Aber wenigstens sind wir im intergalaktischen Raum unbehelligt geblieben." Er klopfte dreimal mit dem Fingerknöchel auf seine Kontrollpultabdeckung und lächelte entschuldigend, dann wechselte er das Thema. „Wer weiß, was uns bei der Hundertsonnenwelt erwartet..." Er ließ den Satz wie eine Frage enden. „Ich verstehe", meinte Iruna. „Jeder von uns hat die Pflicht, so fit wie möglich am Ziel anzukommen, damit er nicht im entscheidenden Augenblick versagt. Ich werde der Pflicht gehorchen und bis kurz vor der Ankunft schlafen."
    Atlan deutete mit dem Daumen über die Schulter in eine Richtung, in der die Unterkünfte lagen. „Geh nur ruhig!" sagte er. „Ich bin ausgeruht und bleibe deshalb auf meinem Posten."
    „Das ist lieb von dir", erklärte Iruna und ließ sich ihren Kontursessel in eine bequeme Liege umformen. „Ich werde ein paar Stunden schlafen. Aber ich möchte hierbleiben. Ich brauche deine Nähe mehr als je zuvor."
    Atlan nickte und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, daß er mit einemmal ihren kritischen psychischen Zustand erkannte, denn es hätte Iruna gar nichts genützt, wenn er ihn diagnostiziert hätte. „Solange du nicht schnarchst...", versuchte er ihre Spannung ein wenig zu lockern.
    Dabei wußte er, wie angespannt auch seine Nerven waren.
    Alle Anzeigen der KARMINA deuteten auf völlige Normalität hin.
    Und doch gab es keine Normalität mehr, sondern nur dunkle Ahnungen von etwas Entsetzlichem, das über die Lokale Gruppe und ganz besonders über die Galaxis Milchstraße hereingebrochen war, während sich die Geisterflotte fast siebenhundert Jahre lang in agoniehafter Stasis befunden hatte... 2. 16. April 1143 NGZ „Achtung!" meldete der Syntron-Verbund der KARMINA. „Ende des Überlichtmanövers in dreißig Sekunden.
    Rücksturz in den Normalraum erfolgt gemäß Synchron-Programmierung aller Schiffe in einer Distanz von anderthalb Lichtjahren zur Hundertsonnenwelt."
    „Gefechtsbereitschaft herstellen!" sagte Atlan, während er gespannt die Kontrollen sowie die Videofläche der Panoramagalerie beobachtete, die vorläufig nur die wesenlosen Schatten des Hyperraums darstellte. „Schutzschirmprojektoren in Bereitschaft, aber nicht aktivieren! Das gilt auch für die Aktivortung!"
    „Noch zwanzig Sekunden", sagte der Syntron.
    Iruna von Bass-Teth richtete sich zusammen mit ihrem Kontursessel auf, reckte sich und nickte ihrem
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