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1405 - Die Erben der Posbis

Titel: 1405 - Die Erben der Posbis
Autoren: Unbekannt
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Resultate bringen würde", warf Sato Ambush ein, der außer dem Synergistiker-Paar ebenfalls anwesend war.
    Der Spezialist für parallele Wirklichkeiten trug nach alter Gewohnheit statt einer Bordkombination einen Kimono aus schwarzer Seide mit einem buntschillernden Drachenmuster auf dem Rückenteil. Seine großen braunen Augen musterte Iruna von Bass-Teth voller Mitgefühl. Er schien als einziger Anwesender zu ermessen, wie die Akonin unter dem Fehlschlag litt.
    Iruna schenkte ihm den Anflug eines dankbaren Lächelns, dann wandte sie sich wieder der Hamiller-Tube zu, die seit ihrer Bergung aus dem „Trümmerfeld", der BASIS in ein und demselben Raum der CIMARRON stand. „Was ist deine Definition von Hölle, Hamiller?" fragte sie mit ihrer dunklen, stets vor innerer Energie vibrierender Stimme. „Die Tore zu Himmel und Hölle liegen so dicht nebeneinander, daß man sie miteinander verwechseln kann", erwiderte die Positronik. „Es ist das Übliche", sagte Ambush. „Das Ding versteckt sich quasi hinter einer Mauer des Schwachsinns. Dabei bin ich davon überzeugt, daß sie weiter im Besitz der meisten alten Informationen ist."
    „Von wem sprechen Sie, Mister?" erkundigte sich die Tube. „Von dir natürlich", antwortete Ambush und verneigte sich mit verschränkten Armen und puppenhaft höflichem Lächeln vor der Schaltwand der BASIS-Positronik. „Du wurdest geschaffen, um der Menschheit zu dienen - und du hast auch eine unvergleichlich großartige Leistung vollbracht, als du die Segmente der demontierten BASIS über viele Jahrhunderte beschütztest..."
    „Ich verlange, daß die BASIS unverzüglich wieder zusammengebaut wird!" unterbrach ihn die Positronik. „Alles zu seiner Zeit", warf Iruna ein. „Jetzt brauchen wir deine Hilfe, damit wir die Voraussetzungen dafür schaffen können, daß die BASIS je wieder zusammengebaut werden kann. Du mußt mehr über die Verhältnisse in der Milchstraßen-Galaxis wissen, als du uns bisher gesagt hast."
    „Über Sayaaron", ergänzte Sato Ambush, den kartanischen Begriff für die Milchstraße gebrauchend, der „Ferner Nebel" bedeutete. „Sayaaron!" wiederholte die Hamiller-Tube - und es klang ein klagender Unterton heraus.
    Iruna von Bass-Teth schloß die Augen und versuchte, mit voller geistiger Konzentration aus den wenigen bisher gesammelten Informationen über die beinahe siebenhundert Jahre nach der kosmischen Katastrophe ein halbwegs brauchbares Gesamtbild der Lage herzustellen.
    Es gelang ihr nicht.
    Zu vieles lag noch im dunkeln. Zu vieles hatte sich grundlegend verändert, während die kleine Galaktische Expeditionsflotte im Stasisfeld von allem abgeschnitten gewesen war und 695 Jahre verloren hatte.
    Der Bezug zur Realität war für die Angehörigen der Geisterflotte, wie der Verband intern genannt wurde, verlorengegangen. Sie bemühten sich verzweifelt, sich an die neuen Realitäten heranzutasten. Die Hamiller-Tube hätte eine unschätzbare Hilfe dabei sein können, wenn es gelungen wäre, sie zu vernünftigen Reaktionen zu bewegen.
    Statt dessen hatte sie nur irre Reden geführt und vage Andeutungen gemacht.
    Und inzwischen befand sich die Geisterflotte an diesem 15. April des Jahres 1143 NGZ - falls die Neue Galaktische Zeitrechnung noch ein allgemein gängiger Begriff war - auf dem Weg zur Hundertsonnenwelt. Von den Posbis erhoffte sich der Verlorene Haufen von Galaktikern wichtige Informationen über die Verhältnisse in der Milchstraße.
    Aber insgeheim glaubte niemand an Bord der paar Schiffe so recht daran, daß man ausgerechnet auf der Hundertsonnenwelt jene Informationen finden würde, die man bisher in Hangay, am Standort der demontierten BASIS und auf der Sturmwelt Bugaklis vergeblich gesucht hatte.
    Deshalb hatte Iruna mit Hilfe von Sato Ambush und dem Synergistiker-Pärchen Enza Mansor und Notkus Kantor einen verzweifelten Versuch gewagt, zum „innersten Wesen" der Hamiller-Tube durchzudringen, um das Risiko eines Vorstoßes in die Milchstraße abschätzen zu können.
    Alle Anwesenden hielten den Atem an, als Hamiller wiederholte: „Sayaaron!"
    „Ja!" sagte Iruna nach einer Weile, als die Tube nicht weitergesprochen hatte. „Sage uns alles, was du über Sayaaron weißt! Wir alle bitten dich darum, Hamiller!"
    „Warum wollen Sie das wissen, Akonin?" fragte Hamiller arrogant. „Ist etwa das akonische Energiekommando hinter diesem Geheimnis her?"
    „Das ist keine Sache des akonischen Energiekommandos", versuchte Iruna die Positronik zu
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