Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1404 - Der Weg in die Hölle

1404 - Der Weg in die Hölle

Titel: 1404 - Der Weg in die Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
normalen Körpers. Harry drosch den Stuhl auf den brennenden Kopf.
    Es war kein Schrei zu hören, aber die Gestalt brach in einem Feuer- und Funkenregen vor seinen Füßen zusammen. Harry hörte das Knacken und Brechen, und was vor seinen Füßen liegen blieb, war nicht mehr als ein brennender Rest, der mit einem Menschen auch nicht entfernt irgendeine Ähnlichkeit hatte.
    Stahl taumelte zurück. Automatisch griff er nach seiner Waffe und steckte sie ein.
    Wohin?
    Er war zum Verrücktwerden. Was er hier erlebt hatte, das ging wider aller Logik. Er schüttelte sich, er sah die offene Tür, den Rest vor seinen Füßen. Er sah auch die alten Menschen am Tisch, aber er sah keine Glenda Perkins und auch nicht die drei untoten Gestalten, die zusammen mit Walter und Glenda verschwunden waren.
    Als er wieder einigermaßen klar denken konnte, fand er sich an der Theke wieder. Er schüttelte den Kopf und schaute ins Leere.
    »Was ist denn überhaupt passiert?«, hörte er die schüchterne Stimme vom Tisch der alten Leute fragen.
    Harry schaute hin. Nein, er glotzte. Anders war sein Blick nicht zu beschreiben.
    »Was ist denn passiert?«, wiederholte die Stimme.
    »Scheiße!«, schrie Harry Stahl. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es verdammt nicht…«
    ***
    Ich war gefangen, eingekreist oder eingekesselt, und ich war nicht dazu gekommen, die Formel zu rufen, um die Dinge endlich zu richten. Wo ich auch hinschaute, brannte es, und der verdammte Aibon-Engel kam immer näher. Er wollte die endgültige Entscheindung, aber genau die wollte ich auch und nahm deshalb einen neuen Anlauf.
    Die Formale musste her. Sie war in diesem Fall meine letzte Rettung.
    Ich nahm das Kreuz in die Hand, wobei es weiterhin an der Kette vor meiner Brust hängen blieb.
    Okay, es war Zeit.
    Ich fing an.
    »Terra pestem tene…«
    Da passierte es. Plötzlich war alles anders. Die gesamte Szenerie kippte. Mir blieb das nächste Wort der Beschwörung im Hals stecken, denn ich hatte plötzlich das Gefühl, von einem einzigen Sturmwirbel umgeben zu sein.
    Etwas packte mich, rüttelte an mir, ich drehte mich im Kreis, sah die Feuer verschwimmen und hörte eine helle Frauenstimme.
    »John, ich bin hier!«
    Es war Glenda, die mich gerufen hatte. Ich sah sie weit vor mir, jenseits der Feuer stehen. Sie winkte mir zu, aber ich sah auch die drei brennenden Gestalten. Es mussten die Fahrer sein, die diese Hölle nicht überstanden hatten.
    Erklärungen brauchte ich nicht. Ich wusste auch so, wozu Glenda Perkins fähig war. In diesem Fall war sie mir sogar eine besondere Hilfe.
    Drei brennende Gestalten lösten sich aus ihrer Nähe. Sie wurden von dem Aibon-Engel angezogen, als wäre dieser ein Magnet. Er stand nicht mehr still, drehte sich auf der Stelle, um den nötigen Überblick zu gewinnen. Um mich kümmerte er sich nicht mehr.
    Okay, ich wagte es.
    Um Glenda zu erreichen, musste ich die Feuer durchqueren, die mich an starre, brennendes Sträucher erinnerten. Darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen.
    Mit langen Schritten hetzte ich los. Ich huschte vorbei an der Gestalt des Aibon-Engels, stieß mich ab und durchsprang das Feuer. Es kam mir vor, als hätte sich die Zeit gegen mich gestellt, als würde ich in der Luft und über den Flammen gefrieren. Durch den nach unten gerichteten Blick sah ich, dass die grünen Flammen an mir hochschossen, aber nicht leckten wie normales Feuer, sondern mehr sprühten wie gewaltige Wunderkerzen. Wahrscheinlich wollte das Feuer in meinen Körper eindringen, wogegen sich das Kreuz stellte.
    Da war der Wärmestoß, da gellten plötzlich wieder die Schreie durch meinen Kopf – und ich war durch!
    Geschafft!
    Das Feuer hatte mich nicht in Brand gesteckt. Auf der anderen Seite landete ich mit beiden Füßen zuerst auf dem Boden, taumelte vor und auf Glenda Perkins zu, die mir ihre Hände entgegengestreckt hielt.
    »Frag jetzt nichts, John!«
    »Keine Sorge, das hatte ich auch nicht vor.«
    »Wir müssen weg!«, sagte sie und warf einen Blick auf den alten Mann, der die Reise unfreiwillig mitgemacht hatte und überhaupt nicht wusste, was los war.
    Ich stutzte.
    »Bitte, John! Wir müssen verschwinden!«
    »Nein, Glenda, nein!« Ich schüttelte den Kopf. »Ich muss hier noch etwas zu Ende bringen. Ich will nicht, dass dieser verdammte Aibon-Engel triumphiert.«
    »Und wie…«
    »Das Kreuz! Es muss gewinnen. Licht gegen Feuer. Schon damals wusste Vera Monössy, wie man das Böse austreiben kann. Sie schaffte es nicht, ich werde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher