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1404 - Der Weg in die Hölle

1404 - Der Weg in die Hölle

Titel: 1404 - Der Weg in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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vor langer Zeit in Besitz genommen worden war.
    Wenn das zutraf, hatte ich auch eine Erklärung für diese Gestalt.
    Dann stand möglicherweise ein Druide vor mir, jedoch ein gefährlicher, der den Weg des Bösen eingeschlagen hatte. Und ich wusste ferner, dass mein Kreuz keine ultimative Waffe war, die ich gegen die magischen Kräfte des Landes Aibon einsetzen konnte.
    Manche bezeichnen das Paradies der Druiden auch als Fegefeuer.
    Entstanden in der Zeit, als die erste große Schlacht zwischen Gut und Böse stattgefunden hatte. Da waren nicht alle Engel, die sich erhoben hatten, in den Tiefen der Verdammnis gelandet. Es gab nicht wenige von ihnen, die auf dem Weg dorthin in einer anderen Welt stecken geblieben waren, eben im Fegefeuer oder Aibon.
    Das Land teilte sich zudem auf. In Gut und in Schlecht. Die schlechte Seite wurde von dem mächtigen Druidenfürst Guywano regiert, in der guten herrschte niemand; dort konnten sich die Kräfte entfalten, die schon der berühmte Shakespeare gekannt haben musste, als er seine sehr fantasiehaften Komödien schrieb.
    Diese Gedanken huschten mir alle in Windeseile durch den Kopf, während ich mich auf meinen Gegner einstellte und in dessen pupillenlosen Augen schaute.
    Aus den Ärmeln schauten die grünen Hände hervor. Je näher ich an ihn herankam, um so stärker wurde der scharfe Brandgeruch.
    Ich blieb stehen. Angst verspürte ich nicht. Ich setzte auf mein Kreuz, das schon einmal versucht hatte, in diese Welt zu gelangen, aber daran gehindert worden war.
    »Wer bist du? Wo bin ich hier?«
    Ich wollte herausfinden, ob die Gestalt in der Lage war, mit mir zu kommunizieren, aber ich bekam keine Antwort. Dafür spurte ich die böse Ausstrahlung, die mir entgegenfloss. In dieser Welt gab es keine Menschlichkeit und keine Liebe.
    Schreie hatte ich gehört. Warum nicht eine Stimme, die mir Klarheit gab?
    Nichts war zu machen. Vor mir stand die Gestalt, ohne sich zu bewegen. Sie schien auf etwas zu warten. Vielleicht sollte ich sie umarmen, wie auch immer.
    Ich schaute auf mein Kreuz, um etwas Bestimmtes herauszufinden, was allerdings nicht zutraf, denn es hatte sich nicht verfärbt.
    Kein grüner Schimmer lag auf dem Metall. Es blieb auch weiterhin bei seiner Silberfarbe.
    »Kannst du reden? Wer bist du? Wozu gehörst du…?«
    Ja, er konnte reden. Aber auf seine Art und Weise, die mir bewies, dass es ihm möglich war, auch andere Kräfte einzusetzen. Paranormale Kräfte, denn ich vernahm die Antwort in meinem Kopf. Die Worte kamen mit mehr wie ein Singsang vor.
    Zuerst hatte ich Probleme, sie zu verstehen. Je mehr Zeit verging, um so besser klappte es, und ich sah für mich keinen Grund, der Gestalt nicht zu glauben.
    Er war einer derjenigen, die fast schon ewig existierten. Er gehörte zu denen, die damals zu Beginn der Zeiten in die Tiefe gefallen waren. Die sich dort hatten ausbreiten können und zu den Gründern von Aibon geworden waren.
    Oder einer Zwischenwelt. Es kam dabei ganz auf die Sichtweise an. Ich war von dieser Singsangstimme fasziniert, und einige Male fiel mit ein bestimmter Begriff auf.
    Er sah sich tatsächlich als ein Engel des Fegefeuers, die auf ewig in dieser Welt blieben und sich den Menschen nur hin und wieder zeigten. Wenn sie dies taten, dann wollten sie die Sterblichen auf ihre Seite ziehen und gaukelten ihnen vor, dass sie direkt aus der Hölle kamen. Das war schon zu allen Zeiten so gewesen und würde sich immer wiederholen. Sie lebten durch das Fegefeuer, es lauerte in ihnen, es reinigte sie, aber es hielt sie wie Gefangene, die nicht aus diesem Kreislauf herauskamen.
    Nur wenige Menschen wussten Bescheid. Und die waren es auch, die in ihrer Welt und zugleich an einem mystischen Ort den Kontakt suchten und auch bekamen, wenn die Aibon-Engel es denn wollten.
    So musste es sich auch damals zugetragen haben, als Vera Monössy in den Ort gekommen war. Das gab es nicht mehr. Es war nun vorbei, Vera Monössy lebte nicht mehr. Ich hatte sie sterben sehen, aber ich befand mich im Besitz des Kreuzes und war bereit, diesem uralten Spuk ein Ende zu bereiten.
    Ich wusste auch, dass ich es schaffen konnte, denn das hier war nicht das echte Aibon, bei dem sich die Macht des Druiden-Paradieses auch auf mein Kreuz niederschlug. In dieser Gestalt steckte das verdammte Fegefeuer, die Flammen, die keinen natürlichen Ursprung hatten. Vier Männer waren in sie hineingeraten. Vier Menschen, die es nicht mehr so gab, wie sie einmal gewesen waren.
    Ich sah meine Chance,
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