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1402 - Das Vampir-Puzzle

1402 - Das Vampir-Puzzle

Titel: 1402 - Das Vampir-Puzzle
Autoren: Jason Dark
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lange gebeten, mit in die Vampirwelt zu dürfen, und die Schattenhexe hatte nach einer kurzen Zeit des Nachdenkens zugestimmt.
    Den »offiziellen« Eingang gab es noch. Es war der dunkle Spiegel in der alten Hütte, die einmal Mallmann als Hauptquartier gedient hatte. Der kleine Bau war durch starke Kämpfe in Mitleidenschaft gezogen worden. So lag das Dach nicht mehr normal auf den Wänden. Es gab Löcher, und auch im Innern herrschte ein Durcheinander. Aber das Tor war nicht geschlossen worden.
    Diesen Weg hatten Eva und Franca genommen. Franca war kleiner als ihre Freundin. Sie hatte dunkle Haare, die ihr in Fransen in die Stirn fielen. Ein rundes Gesicht, dunkle Augen, ein kleiner Mund und ein ebenfalls rundes Kinn sorgten für ein eigentlich harmloses Aussehen. Aber das täuschte. Franca war ein Energiebündel. Sie lief durch ein Feuer, auch wenn es noch so hoch loderte.
    Die beiden Hexen hatte den Auftrag, sich in der Umgebung der alten Hütte umzuschauen, denn genau hier wollte Assunga ihr Hauptquartier errichten.
    Assungas Warnungen im Hinterkopf, traten sie aus dem Tor hervor in die düstere Vampirwelt, in der sich nichts regte. Sie sahen kein Leben, sie entdeckten weder einen Menschen noch ein Monster.
    Keine Fledermaus jagte als Untier durch die Luft, kein Drache flog ihnen mit einem Skelett auf dem Rücken entgegen. Es blieb alles dunkel, still und eigentlich harmlos.
    Dennoch waren sie auf der Hut. Die Tür war nicht geschlossen. Sie konnten nach draußen gehen, was sie auch taten. Franca überließ Eva den Vortritt, folgte ihr dann langsam, und wieder blieben die Hexen stehen, um sich zu orientieren.
    Das war ihnen von diesem Platz aus möglich, denn die Hütte stand etwas erhöht. Sie konnten in das Land hineinschauen, in dem eine graue Dunkelheit herrschte.
    Dass an diesem Ort der Schwarze Tod endgültig vernichtet worden war, davon war nichts mehr zu sehen. Aber sie entdeckten den Himmel, den es in der Vampirwelt trotz allem gab.
    Er war nicht mehr als ein graues Gebilde, das so gut wie kein Licht nach unten abstrahlte. Aber er war immerhin heller als der fast pechschwarze Untergrund, und so waren schon gewisse Unterschiede festzustellen.
    »Nun?«, fragte Franca, die sich etwas entspannte.
    »Es sieht so aus, wie man es uns beschrieben hat.«
    »Ja. Dann wird Assunga zufrieden sein.«
    Eva lachte kurz und hart auf. »Nein, das wird sie nicht, denn wir haben den Auftrag erhalten, uns umzusehen und erst zurückzukehren und zu berichten, wenn hier alles in Ordnung ist. Denn dieser Ort ist so etwas wie ein Mittelpunkt. Von ihm aus will Assunga regieren. Hier soll ihr Hauptquartier entstehen. Alles andere musst du vergessen.«
    »Ja, ich verstehe.«
    Eva beobachtete den Himmel. Sie hatte ihre Waffe stecken lassen.
    Sie stand da, hielt den Kopf leicht angehoben und hatte die Hände als Fäuste in die Hüften gestemmt.
    Aber auch am Himmel fand sie nichts Bedrohliches. Das Grau blieb. Keine einzige Bewegung zeichnete sich dort ab, und alles passte zu dieser Stille, die die Welt umschlungen hielt.
    Es gab keinen Wind. Es gab keine fremden Geräusche. Es war eine kühle Stille, in der die beiden Frauen sich aufhielten, und sie gefiel ihnen nicht.
    »Du fühlst dich unwohl – oder?«, fragte Franca.
    Eva nickte. »Das, das trifft zu.«
    »Und weiter?«
    »Ich kann es dir nicht erklären. Ich kann dir nur sagen, dass wir achtsam sein müssen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Rechne damit, dass man uns nicht immer so unbehelligt herumlaufen lässt.«
    »Gut.«
    »Wir werden uns umschauen, Franca. Wir sind vorgeschickt worden, um die Lage zu erkunden. Erst wenn wir wissen, dass hier keine Gefahr droht, werden wir wieder verschwinden und Assunga Bericht erstatten.«
    »Und wenn er positiv ist?«
    »Werden wir diese Welt besetzen.« Eva grinste breit. Sie freute sich wirklich, darauf wies auch ihre nächste Antwort hin. »Wir werden die Welt in Besitz nehmen, und es wird hier eine neue Herrscherin geben. Das lass dir gesagt sein.«
    »Wer wäre das denn?«
    »Ich!« Eva räusperte sich. »Assunga hatte diese Welt mir versprochen. Ich werde hier eine Filiale für sie aufbauen. Ich – Eva. Und wenn du dich erinnerst, was du mal gelernt hast: Hieß die erste Frau nicht auch Eva?«
    »In der Tat.«
    »Und deshalb werde ich deren Nachfolge in der Vampirwelt antreten, das kann ich dir versprechen.«
    Franca hielt sich mit einer Antwort zurück. Sie kannte ihre Freundin. Wenn die etwas sagte, dann gab es kein Zurück mehr.
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