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1402 - Das Vampir-Puzzle

1402 - Das Vampir-Puzzle

Titel: 1402 - Das Vampir-Puzzle
Autoren: Jason Dark
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Geduld.«
    »Rede doch nicht so geschwollen!«, fuhr die blonde Bestie mich an. »Mallmann existiert und Saladin auch.«
    »Und du willst sie beide vernichtet sehen – oder?«
    »Ja, das will ich.«
    »Um Mallmanns Platz einzunehmen?«
    Da lachte sie nur, denn eine konkrete Antwort erhielt ich nicht.
    Dafür aber meldete sich das Telefon. Es klingelte in einigen Zimmern, und Jane war am schnellsten in der Küche.
    Ich eilte ihr nach, betrat den Raum aber nicht, denn sie kehrte schon wieder zurück und hielt dabei eine Hand über die Sprechmuschel des tragbaren Geräts gelegt.
    »Es ist Mallmann!«, flüsterte sie.
    Sofort stieg eine gewisse Spannung in mir hoch. »Und? Was will er von dir?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Sie hörte wieder zu, blieb bei uns stehen und schaute gegen die Wand. Er deutete alles darauf hin, als würde Mallmann sie nicht zu Wort kommen lassen. Dann sagte sie doch etwas und senkte dabei den Apparat. »Was sollen wir? Habe ich das richtig gehört?«
    Mallmanns Antwort war sogar für uns zu hören, denn sie bestand aus einem harten Lachen. Er fügte nicht mehr hinzu, sondern legte auf, und Jane nickte uns zu.
    »Er hat gesagt, dass wir vor die Haustür treten sollen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts, John. Aber ich glaube nicht, dass er uns in eine Falle locken will.«
    »Das denke ich auch.«
    Sogar Justine Cavallo war näher getreten. Ihre Wut auf mich hatte sie vergessen, jedenfalls klang ihre Stimme wieder normal, als sie fragte: »Was kann das bedeuten?«
    »Keine Ahnung, wir werden es sehen.« Ich machte mich auf den Weg zur Tür. Allerdings war ich auf der Hut und zog sie vorsichtig auf.
    Der erste Blick nach draußen zeigte mir, dass sich an der Normalität nichts verändert hatte. Ich sah den Vorgarten, die Bäume, die Straße, über die ein Auto fuhr, und auch die anderen Straßenseite mit ihren Häuserfronten.
    »Da scheint nichts zu sein«, meldete ich.
    Die Cavallo war anderer Meinung. »Der hatte schon einen Grund.« Brutal riss sie mir die Tür aus der Hand, stieß sie auf und sprang ins Freie. Wenn Mallmann vorhatte, uns anzugreifen, dann hätte er es jetzt tun können, aber es passierte nichts.
    Justine war einige Schritte in den Vorgarten gegangen und blieb nun stehen.
    Jane und ich folgten ihr langsamer. Wir waren gespannt. Ein normaler Passant hätte sich bestimmt über unsere Verhalten gewundert, doch es kam niemand vorbei.
    »Da!«
    Jane hatte es zuerst gesehen. Sie hob ihren rechten Arm und wies nach vorn, halbhoch über die Straße hinweg.
    Wenig später sahen wir es auch.
    Auf einem Hausdach gegenüber standen zwei unheimliche Gestalten. Sie hatten ihren Platz auf dem First gefunden, und es waren zwei alte Bekannte.
    Mallmann und Saladin!
    Höhnisch winkten sie uns zu, als wollten sie damit zugleich die dunklen Wolken weitertreiben, die tief über den Himmel glitten.
    Das Winken verwandelte sich in eine Drohgebärde, denn beiden reckten uns die Fäuste entgegen. Es war ein Abschiedsgruß. Wie Saladin seine Handschellen losgeworden war, spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Seine Hände waren frei, und er legte sie auf Mallmanns Schultern.
    Was dann passierte, wollte ich erst gar nicht sehen. Ich schaute trotzdem hin, und so beobachteten wir, wie sich Saladin und Dracula II vom Dach des Hauses wegbeamten.
    Wohin? Das wusste nicht mal der Teufel…
    ***
    Wir waren wieder ins Haus gegangen, und Jane hatte sich bereit erklärt, einen Kaffee zu kochen. Justine Cavallo verzichtete darauf. Sie musste erst mal mit sich selbst fertig werden und zog sich in ihr Zimmer zurück. Meinetwegen konnte sie dort verrotten.
    Jane und ich gingen mit dem Kaffee in Lady Sarahs ehemaliges Wohnzimmer, in dem sich nichts verändert hatte.
    Ich hatte mir noch einen guten Cognac genommen und verrührte ihn mit dem Zucker in der Tasse.
    »Man kann es nicht herbeizwingen, John«, sagte Jane mit leiser Stimme.
    »Stimmt.«
    »Aber eines steht fest, John. Es wird ein nächstes Mal geben, und darauf sollten wir vorbereitet sein.«
    »Ja, kein Widerspruch, Jane.«
    Danach trank ich meinen Kaffee und wünschte mir, dass er für den Moment alle Sorgen wegschwemmte, die mich belasteten…
    ENDE
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