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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht
Autoren: Unbekannt
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Superintelligenzen sich Überhaupt die Mühe machen..."
    „Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden", unterbrach ihn Vling. „Diesmal möchte ich es offiziell machen. Ihr werdet mich nicht mehr zu sehen bekommen." Rhodan musterte ihn überrascht. „Einfach so? Du wurdest zurückgerufen?"
    „Ja."
    „Warum?"
    „Das weiß ich nicht."
    Perry Rhodan hatte eine weitere Frage auf der Zunge, aber in diesem Augenblick schrillte der Alarm. Er schwang im Sessel herum und prüfte das Video. Was er sah, erfüllte ihn mit Schrecken. Drei grüne Streifen zeichneten sich gegen das Dunkel des Hyperraums ab. Ihr Verlauf war nicht geradlinig, sondern gekrümmt. Sie verkörperten Bogenstücke dreier konzentrischer Kreise, deren Mittelpunkt mit dem Zentrum des Bildes identisch war. „Diesmal geht es uns an den Kragen", murmelte Reginald Bull düster. Der Syntron wurde gesprächig. Er berichtete über Ausmaß und Geschwindigkeit der Strukturverdrängungen. „Geschätzte Ankunftszeit am Standort des Verbands in achtzehn Sekunden", meldete er. Perry Rhodan spürte, wie die Muskeln im Leib sich verkrampften. Das war die instinktive Reaktion des Körpers auf die Erkenntnis einer Gefahr, der er hilflos ausgeliefert war. Der Verstand des Menschen ist nicht dafür gemacht, dem unerwarteten Tod gelassen ins Auge zu sehen. Verzweiflung krallte nach dem Bewusstsein. Gibt es denn gar nichts, was wir tun können? „Zehn Sekunden", sagte der Syntron. Perry Rhodans Blick glitt zur Seite. Benneker Vling stand noch da. Seine Augen waren unnatürlich groß, der Mund stand halb offen. Es war eine groteske Vorstellung, dass ein Wesen wie er, die Manifestation einer Superintelligenz, Angst empfinden könne.
    Und dennoch war es so! Das hagere, kantige Gesicht war eine Grimasse der Furcht. „Fünf Sekunden."
    Das Entsetzen brachte die Tränendrüsen in Tätigkeit. Die Luft im Kontrollraum schien sich mit nebligem Dunst zu füllen, in dem bleiche Gesichter mit angstverzerrten Zügen schwammen. Dumpfes Gemurmel rollte einher. Jemand betete. „Kontakt - jetzt!" Ein donnernder Krach. Danach an- und abschwellendes Dröhnen wie von einem heftig geschlagenen Gong. Perry Rhodan fühlte sich in den Sessel gepresst und gleich darauf wieder in die Höhe gerissen. Die Gurte bewahrten ihn davor, davongeschleudert zu werden. Metall kreischte, Schreie gellten. Auf der Konsole flackerten rote Warnlichter auf und bezeichneten Orte, an denen Schotte sich in Erwartung eines Vakuumeinbruchs selbsttätig geschlossen hatten. Die Videos flackerten, stabilisierten sich jedoch nach wenigen Sekunden. Das Syntron-System war mit so vielfältiger Redundanz ausgelegt, dass es erst dann versagen würde, wenn das ganze Schiff explodierte.
    Und dann - plötzlich - war alles vorbei. Verwirrt starrte Perry Rhodan. Auf das Video-Display, das eine unglaubliche Fülle von Sternen zeigte.
    Sogleich aber wurde er abgelenkt. Jemand schrie auf. Es war ein gequälter, von Schmerz erfüllter Schrei. Rhodan fuhr herum. Er sah Benneker Vling stürzen und sich auf dem Boden winden. Rhodan sprang auf und kniete neben dem Gestürzten nieder. Behutsam bettete er Vlings Kopf in die Armbeuge. Benneker Vling beruhigte sich ein wenig. Aus verschleierten Augen sah er zu Rhodan auf. Seine Lippen zuckten. Er wollte etwas sagen. „Das ist... das Ende", brachte er schließlich hervor, mühsam und kaum hörbar. „Lebt wohl, ihr werdet mich nicht mehr..."
    Mehr zu sagen, hatte er keine Kraft. Fassungslos starrte Perry Rhodan auf den schlaffen Körper, der plötzlich transparent wurde. Die Umrisse verschwammen. Der Druck, den das Gewicht des Kopfes auf Rhodans Arm ausgeübt hatte, wich von einer Sekunde zur andern. Er kniete noch da, den rechten Arm ausgestreckt, als böte er jemandem eine Stütze, da war Benneker Vling schon längst verschwunden.
    Die Stimme des Syntrons brachte ihn auf die Beine. Fahrig eilte er zu seinem Platz an .der Konsole zurück und registrierte, ohne sich dessen zunächst bewusst zu werden, dass das Video die Flotte inmitten eines Sternengewimmels zeigte. „Die LEDA ist verschwunden!" meldete der Syntronverbund.
    Rhodan wurde blass. „Hangar Foxtrott zwo", sagte er in Richtung des Servos, der als flimmerndes Energiegebilde über der Konsole schwebte. „Ein Bild!" Im Hangar F2 war die LEDA untergebracht, Rhodans DORIFER-Kapsel, die ihm die Vereinigung der Gänger des Netzes zur Verfügung gestellt hatte, nachdem er mit dem psionischen Imprint, dem Abdruck des Einverständnisses,
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