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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht
Autoren: Unbekannt
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Millimeter von der Bildmitte entfernt. Perry Rhodan beugte sich weit nach vorne. Im Zentrum des Bildes glomm ein winziger, orangefarbener Punkt. Erstellte die CIMARRON dar. Eine Sekunde lang sah es so aus, als wolle das Ende des grünen Strichs haarscharf am Punkt vorbeistreichen. Sah er richtig, oder spielte ihm die vom Überlebenswunsch beflügelte Phantasie einen Streich? Eine unsichtbare Faust griff nach ihm und stauchte ihn tief in die Polster des. Sessels. Schreie gellten auf. Krachende, berstende Geräusche erfüllten die Luft. Eine zentnerschwere Last lag ihm auf der Brust und hinderte ihn am Atmen. Der Spuk dauerte vier Sekunden. Dann endete er so plötzlich, wie er begonnen hatte. Perry Rhodan wischte sich die Tränen aus den Augen und musterte das Video. Das Dunkel des Hyperraums war noch da. Das Grigoroff-Feld hatte standgehalten. Der grüne Strich war weitergewandert. Das linke Ende stand fast schon einen Zentimeter über der Bildmitte. „Schadensanzeigen!" rief Rhodan; das Wort hörte sich an, als hätte ein heiserer Hund gebellt. „Keine ernsthaften Schäden", antwortete der Syntronverbund ohne Zögern. „Die Struktur des Schiffes ist unversehrt; kein Ausfall bei den lebenswichtigen Aggregaten. Der Hyperflug kann unbedenklich fortgesetzt werden." Gott sei Dank! Jetzt kam es nur noch darauf an, wie die anderen dreizehn Einheiten die Begegnung mit der Schockfront überstanden hatten. Im Hyperraum gab es keine Schiffzu-Schiff-Kommunikation. Man würde warten müssen, bis der Zielpunkt erreicht war. Hyperion-Alpha hatte man den imaginären Punkt am Rand der Galaxis Hangay genannt. Um 02.00 Uhr am 10. März 448 sollte er erreicht sein. Perry Rhodan warf einen Blick auf die Kalenderuhr. Der 10. März hatte soeben begonnen. Es war 00.13 Uhr.
    Er ließ die Gurthalterungen ausschnappen und stand schwerfällig auf. Reginald Bull, der neben ihm an der großen Kommandokonsole saß, nickte beifällig. „Hast recht, Alter", sagte er. „Leg dich eine Stunde aufs Ohr. Du bist schon ganz grün um die Nase."
    „Anderthalb Stunden", konterte Rhodan mit müdem Grinsen. „Darunter tu ich's nicht." Sein Quartier lag nur ein paar Dutzend Schritte vom Kontrollraum entfernt. Die Tür öffnete sich selbsttätig, als der Sensormechanismus den Herannahenden erkannte. Durch einen kurzen Flur gelangte Perry Rhodan in den Wohnraum. Als er die hagere, hochaufgeschossene Gestalt erblickte, die sich ausgerechnet in seinem Lieblingssessel räkelte, blieb er unvermittelt stehen. War der Alptraum immer noch nicht zu Ende? „Steh auf, Benneker Vling!" herrschte er den ungebetenen Besucher an. „Und wenn sich's irgendwie einrichten lässt: Scher dich zum Teufel!"
    Gehorsam stand Vling auf. „Ich rechne es deiner Erschöpfung an, dass du den Abgesandten einer Superintelligenz schon wieder wie einen Landstreicher behandelst", klagte er. Perry Rhodan ließ sich in den soeben freigewordenen Sessel fallen. .„Deine eigene Schuld", brummte er. „Du tauchst zu den ungeeignetsten Zeiten auf, verschwindest wieder, kommst wieder zum Vorschein... und so weiter. Ich nehme an, dass ES dir irgendeinen Auftrag gegeben hat. Wenn wir nur wüssten, was du noch vorhast, wärest du uns schon viel sympathischer."
    Auf solche Vorhaltungen hatte Benneker Vling sonst mit einem seiner verworrenen Sprüche geantwortet. Diesmal jedoch blieb er ernst. „Meine Aufgabe hätte auf Narna beendet sein sollen", sagte er. „Ich war der Sensor, durch den ES die Wiedergeburt seiner Schwester beobachten wollte.
    Aber ES ist in Sorge und trug mir auf, noch eine Zeitlang bei euch zu bleiben."
    „In Sorge? Hat die Sorge etwas mit den Strukturverdrängungen zu tun?"
    „Ja. ES befürchtet eine großmaßstäbliche Erschütterung des Raum-Zeit-Gefüges im Bereich der Lokalen Gruppe, möglicherweise weit darüber hinaus."
    „Hat ES einen Rat für uns?" erkundigte sich Perry Rhodan. „Forscht nach der Ursache der Verdrängungen", antwortete der Robotwartungsspezialist. „Die Ursache ist das unvermittelte Auftauchen des letzten Hangay-Viertels", behauptete Rhodan. „Strukturverdrängungen sind die unmittelbare Folge der Materialisierung großer Sternenmengen, die in eine fremde Raumzeit eingebettet sind."
    „So las man es vor Tische", zitierte Benneker Vling aus dem unerschöpflichen Reservoir seiner Kenntnisse der terranischen Literatur. „Strukturverdrängungen hat es unmittelbar nach dem Auftauchen eines jeden Hangay-Viertels gegeben. Aber sie klangen recht
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