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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht
Autoren: Unbekannt
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Verfahrensweisen standen zur Debatte. Man konnte versuchen, den Weg aus dem Sternhaufen hinaus zu finden, und die Reise nach X-DOOR fortsetzen, sobald der Standort mit hinreichender Genauigkeit bestimmt war. In diesem Zusammenhang wurde die Beobachtung, dass es seit fünfeinhalb Stunden nicht die Spur einer Strukturverdrängung mehr gegeben hatte, als unerheblich zurückgewiesen. Bei der geringen Reichweite der Fernortung war sie ohne Bedeutung. Ob es Strukturverdrängungen noch gab oder nicht, ließ sich im Augenblick nicht feststellen. Die andere Möglichkeit war, den zweiten Planeten anzufliegen und sich von den dortigen Bewohnern Informationen zu beschaffen. Wenn sie elektromagnetische Kommunikation betrieben, waren sie vermutlich auch auf dem Gebiet der Astronomie tätig. Vielleicht konnte man von ihnen erfahren, wo dieser Kugelsternhaufen lag und in welche Richtung man sich wenden musste, um dem Sternengewimmel mit möglichst wenig Anstrengung zu entkommen.
    Nach behutsamem Abwägen des Für und Wider entschied man sich schließlich für die letztere Vorgehensweise. Hätte man sich für die erstere entschlossen, wäre es ohnehin notwendig gewesen, die hyperenergetischen Störfelder bis ins Detail zu vermessen. Eine solche Vermessung würde Tage, wenn nicht gar Wochen in Anspruch nehmen. Die Zeit mochte man ebenso gut auf der Oberfläche einer zivilisierten Welt zubringen.
    Der Verband setzte sich in Bewegung. Mit 97 Prozent Lichtgeschwindigkeit stieß er bis auf die Höhe der dritten Planetenbahn vor und trat dort in eine Phase mäßiger Bremsbeschleunigung ein. Während die 14 Raumschiffe sich mit allmählich sinkender Geschwindigkeit der zweiten Welt näherten, waren Sonden und Sensoren damit beschäftigt, aufgefangene Fetzen der planetaren Kommunikation zu analysieren und womöglich zu entschlüsseln. Letzteres erwies sich als in der Kürze der Zeit nicht durchführbar. Perry Rhodan gab daraufhin Salaam Siin den Auftrag, eine seiner Kompositionen auf gängiger Frequenz auszustrahlen. Es wurde eine Melodie gewählt, die nach Rhodans Dafürhalten von jedem mit Gehör begabten Wesen als freundlich und friedfertig empfunden werden musste. Nachdem er zwei Stunden lang auf diese Weise die Friedlichkeit seiner Absichten den sicherlich verdutzten Bewohnern des zweiten Planeten hatte demonstrieren lassen, ordnete er die Landung an.
     
    2.
     
    Langgestreckte, kahle Bergzüge, getrennt von sandigen Tälern, in denen kaum ein Halm wuchs, schwebten gemächlich über die Bildfläche. „Sieht aus wie die Sahara nach fünf Jahren Dürre", hatte Lalande Mishkom behauptet. Zwei große Siedlungen waren inzwischen identifiziert worden. Mehr schien es nicht zu geben. Beide Siedlungen lagen auf der Nordhalbkugel des Planeten, die eine auf 30, die andere auf 42 Grad nördlicher Breite. Voneinander waren sie 2800 Kilometer entfernt. Wasser war auf dieser Welt eine Kostbarkeit. Eine einzige größere Wasserfläche hatte man bisher gefunden. Sie hatte annähernd den Umfang des Eriesees und lag auf halber Strecke zwischen den beiden Siedlungen. Es gab jedoch Anzeichen dafür, dass subplanetare Wasservorräte existierten. Hier und dort sprossen Wälder scheinbar unmotiviert aus der Eintönigkeit der Wüste, und in den Hochtälern fanden sich nicht selten größere Strecken Buschland.
    Langsam sanken die 14 Raumschiffe durch den orangegoldenen Glanz der Mittagssonne. Als Landeplatz hatte Perry Rhodan eine vegetationslose Sandfläche im Osten der weiter südlich gelegenen Siedlung bestimmt. Die Entfernung zur Stadt betrug vierzig Kilometer. Die Städter sollten keinen Grund haben, sich bedroht zu fühlen. Die CIMARRON bildete die Nachhut. Von der Konsole aus beobachtete Perry Rhodan, wie die KARMINA als erstes Schiff auf dem elastischen Kissen ihres Prallfeldes landete. Die TSCORDOBA, das größte Fahrzeug des Verbands, setzte am östlichen Rand der Sandfläche auf. Dann kamen die HARMONIE, die CASSIOPEIA, die MONOCEROS... Sand wirbelte auf, und ein hurtiger Wind trieb ihn nach Süden davon. Die Außentemperatur lag bei 38 Grad.
    Die Stadt, durch teleskopische Aufnahmegeräte betrachtet, wirkte wie ausgestorben. Die Straßen waren leer. An den Straßenrändern abgestellte Fahrzeuge gaben keinen Aufschluss über die physische Erscheinungsform ihrer Benützer. Der Funkverkehr war indes weiterhin in vollem Gang. Womöglich waren Funksprüche darunter, die den 14 landenden Raumschiffen galten. Man wusste es nicht, und wenn es sich
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