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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht
Autoren: Unbekannt
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verankern -: Malachi, Attu, Selamban, Veturi, Papango, Tetravang, Bonai, Xichamil, Yambar, Ulicham, Fedrak, Domisuur, Feral, Manmatok. Wie viele Namen kannst du wiederholen?"
    „Attu", antwortete Perry Rhodan, den Blick wie in tiefer Konzentration zu Boden gerichtet. „Papango... Teravang... Mammammammatok."
    „Manmatok", verbesserte Sattavankual. In diesem Augenblick sprang Rhodan. Es gelang ihm, den Hauri zu überraschen. Er hatte ihn am Hals und presste ihn gegen das kalte Metall der Tür, bevor der Glaubenslehrer eine Bewegung der Abwehr hatte machen können. Aus einer Entfernung von nicht ganz einer Handspanne starrte er in die tiefen Augenhöhlen, auf deren Grund grüne Lichter tanzten. „Jetzt reden wir über was anderes", zischte er Sattavankual an. „Wann dein famoser Mamoch von Zuul uns aus dem Gefängnis entlassen will, interessiert mich nicht eine Sekunde. Ich gehe jetzt - sofort. Hast du verstanden?" Etwas Seltsames geschah. Das grüne Leuchten in der Tiefe der Augenhöhlen wurde intensiver. Es quoll aus den Höhlen hervor, verbreitete sich durch den ganzen Raum und erfüllte ihn mit fahler, grüner Helligkeit. Perry Rhodan spürte, wie ihm die Kraft aus den Muskeln wich. Diesmal war er bei klarem Verstand. Er begriff, dass Sattavankual mit hypnotischer Kraft auf ihn einwirkte. Aber obwohl er mentalstabilisiert war, konnte er sich nicht dagegen wehren. Der Griff um den Hals des Glaubenslehrers lockerte sich. Die Arme sanken schlaff herab. Wie ein Betrunkener torkelte er ein paar Schritte rückwärts und fiel auf das raschelnde, knisternde Lager.
    Wie durch ein Rohr hindurch, das die Worte zu dumpfen, hallenden Lauten verzerrte, hörte er Sattavankual sagen: „Du bist noch nicht reif, die Lehre von den Göttern der Nacht zu hören. Deine Seele muss noch geformt werden." Perry Rhodan hörte das Geräusch, als die Tür sich öffnete und wieder schloss. Dann war er allein, und Verzweif1ung füllte sein Herz.
     
    *
     
    Er fror und hungerte. Er hatte keine Uhr, auf der er die Zeit ablesen konnte. Der Zellaktivator pochte und gab ihm auf diese Weise zu verstehen, dass alle Reserven aktiviert waren, seine Gesundheit zu schützen. Er verrichtete seine Notdurft in einer Ecke der Zelle und deckte Zweige von seinem Lager darüber, bis das Lager so dünn wurde, dass er meinte, auf dem nackten Boden zu schlafen. Denn zu schlafen, das gelang ihm von Zeit zu Zeit immer noch. Es waren kurze, von hässlichen Träumen zerrissene Ruhepausen. Er wartete auf Gucky und Ras Tschubai, aber sie kamen nicht. Den Grund kannte er längst. Die Hauri hatten sie unter hypnotischer Kontrolle.
    Etwas Merkwürdiges geschah in diesen Stunden - oder Tagen. Er hatte wirklich jegliches Gefühl für den Zeitablauf verloren, und mit dem Zählen der Schwingungen des Aktivators oder der Pulsschläge konnte er immer nur Minuten abrechnen. Das merkwürdige war: Er erinnerte sich, je mehr Zeit verging, umso deutlicher des kurzen Gesprächs mit Sattavankual. Er konnte sogar die Namen der Götter der Nacht hersagen, von Malachi bis Manmatok. Ohne Zweifel hatte der Glaubenslehrer seine Worte mit hypnotischen Impulsen unterlegt.
    Fast bedauerte er seine unbedachte Vorgehensweise. Er hätte damit rechnen müssen, dass Sattavankual über besondere Fähigkeiten verfügte; sonst hätte er sich nicht unbewaffnet in die Zelle gewagt. Hätte er den Glaubenslehrer nicht angegriffen, wüsste er jetzt wahrscheinlich schon viel mehr über die geheimnisvollen Nachtgottheiten. Sie faszinierten ihn. Warum waren die Hauri so erpicht darauf, ihre Gefangenen zum Glauben an die nächtlichen Götter zu bekehren?
    Die Luft in der Zelle war mit Gestank und Kohlendioxyd gesättigt. Zirkulation gab es nur durch die schmale Fuge zwischen Tür und Wand.
    Manchmal wurde ihm übel. Er fragte sich, wieviel den Hauri daran liegen mochte, ihn zum Glauben an die Götter der Nacht zu bekehren. Als eifrige Missionare würden sie ihn nicht umkommen lassen. Aber war ihr Eifer wirklich so groß? Sie hatten Tausende von Gefangenen gemacht, wenn ihnen wirklich die Besatzungen aller Schiffe in die Hände gefallen waren. Vielleicht kam es ihnen da auf einen, den ihnen der Tod abnahm, nicht so sehr an.
    Immer wieder kehrten seine Gedanken zu den nächtlichen Göttern zurück. Was war das für eine Religion? Sattavankual hatte so getan, als bedeute ihm das Buch Hexameron nur. noch wenig. Die Götter der Nacht waren ihm wichtiger als die Gebote des Herrn Heptamer. Lebte auf diesem
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