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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht
Autoren: Unbekannt
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schnell ab. Hier haben wir die umgekehrte Situation. Es ist gut neun Tage her, seit das letzte Hangay-Viertel im Standarduniversum materialisierte. Die Verdrängungen klingen nicht ab, sie nehmen zu - an Zahl ebenso wie an Intensität. Das sollte zu denken geben."
    „Denk du für mich", gähnte Rhodan. „Ich bin zu müde."
    „Die Aktivität der Strukturverdrängungen wird von außen angeheizt", erklärte Vling. „Die ersten Verdrängungen entstanden auf natürliche Weise. Sie waren quasi die Initialzündung des Vorgangs, der jetzt durch einen künstlichen, von außen kommenden Einfluss aufrechterhalten und intensiviert wird."
    „Woher sollte dieser Einfluss kommen?" fragte Perry Rhodan verwundert. „Ich habe dir einen Fingerzeig gegeben", antwortete Benneker Vling kühl. „Du hast deine Fachleute, die der Sache nachgehen können." Er wandte sich ab und trat durch die Tür, die sich bereitwillig vor ihm öffnete, hinaus auf den Korridor.
    Er wusste jetzt, dass er so bald keine Ruhe finden würde. Auf dem Weg zu Sato Ambushs Labor machte er in der Medoklinik halt. Die Untersuchung durch den Testautomaten nahm nur wenige Augenblicke in Anspruch. Sedge Midmays, der Bordarzt, studierte die Daten aufmerksam. „Falls du zu mir um Rat gekommen bist", sagte er, „leg dich ins Bett und schlafe mindestens fünf Stunden."
    „Solchen Rat kann ich nicht brauchen", antwortete Perry Rhodan und schwang die Beine von der Liege. „Ich muss wenigstens noch zehn Stunden wach bleiben, nicht nur geistig wach, sondern auch physisch beweglich. Gib mir was."
    „Unter Vorbehalt", sagte Midmays. „Was für Vorbehalt?"
    „Nach zehn Stunden kommst du zu mir und lässt dich entgiften."
    „Einverstanden." Er erhielt eine Injektion, und schon wenige Sekunden später spürte er, wie die Kräfte zurückkehrten. Die Muskeln hatten wieder Spannkraft, und der Druck auf die Augen war gewichen. Es war 00.30 Uhr, als er Sato Ambushs Labor betrat. Der Pararealist war nicht alleine. Eine schlanke Mädchengestalt beugte sich über ein aus Kugeln und' dünnen Streben bestehendes Modell. „Eirene!"
    „Darf ich dich meiner Assistentin vorstellen?" lächelte Sato Ambush. „Eine äußerst begabte junge Frau. Soeben erst hat sie mich auf einen Fehler in meinem Modell aufmerksam gemacht." Eirene begrüßte den Vater mit einem Kuss auf die Wange. „Ich hoffe, du weißt, was du tust", spottete er freundlich. „Eine Momentaufnahme der Verteilung der Strukturverdrängungen in unserer Umgebung", antwortete Eirene stolz. „Du musst dir das Modell als ein Gebilde des Hyperraums vorstellen..." Perry Rhodan hob die Hand. „Ich unterbreche dich ungern", sagte er. „Aber der Arzt gesteht mir nur zehn Stunden zu. Ich muss also jede Sekunde nutzen." Er berichtete in knappen Worten von der Unterhaltung mit Benneker Vling. „Er weiß etwas", schloss er, „aber er weiß es entweder nicht genau, oder er will es uns nicht sagen. Standardverfahrensweise für die Manifestation einer Superintelligenz. Frage an dich, Sato: Versprichst du dir etwas davon, nach einer äußeren Ursache der Strukturverdrängungen zu suchen?" Sato Ambushs und Eirenes Blicke kreuzten sich. „Es ist merkwürdig", sagte der Pararealist, „aber wir hatten Ähnliches gedacht. Wenn das Auftreten der Strukturverdrängungen so sehr vom früher beobachteten Muster abweicht, dann liegt womöglich ein äußerer Einfluss vor."
    „Und? Lässt sich der Einfluss nach weisen?"
    „Wir wissen es noch nicht", antwortete der Pararealist. „Das Strukturmodell dort soll uns beim Nachdenken helfen. Wenn es tatsächlich einen bestimmten Punkt im Universum gibt, von dem der Einfluss ausgeht, dann müsste dies an der hyperräumlichen Verteilung der Strukturverdrängungen erkennbar sein. Wir haben erste Hinweise gefunden, dass es tatsächlich eine gewisse Ordnung gibt. Eirenes und nun auch Benneker Vlings Theorie scheint Hand und Fuß zu haben."
    „Sucht weiter", bat Rhodan. „Und wenn ihr eine Spur habt, lasst es mich wissen." Ohne weitere Verabschiedung verließ er das Labor und machte sich auf den Weg zum Kontrollraum.
    Die Minuten unmittelbar vor der Rückkehr ins 4-D-Kontinuum waren von schier unerträglicher Spannung erfüllt. Die vergangenen anderthalb Stunden waren ereignislos verlaufen. Zweimal noch waren auf dem Transponder-Bild die dünnen, grünen Striche von Strukturverdrängungen aufgetaucht, aber sie hatten einen Kurs genommen, der weit an der CIMARRON vorbeiführte. Sicher war jedoch immer
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