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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten
Autoren: A.F.Morland
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dringend Hilfe.
    Der Kampf tobte in einem großen, leeren Raum. Ich sah eine riesige eiserne Krone, in der sich vier junge Männer aufhielten. Anscheinend bot ihnen die Krone Schutz.
    In einer Ecke stand ein bärtiger Mann. Das mußte Abe Bodegar sein. Vor ihm stand ein blondes Skelett, an dem er nicht vorbeikam. Ich suchte Fedora, entdeckte aber nur zwei weitere Skelette. Ein schwarzes und ein bleiches. Sie lieferten sich einen erbitterten Kampf.
    Folglich mußte das weiße Skelett Fedora ein.
    Warum hatte sie ihr Äußeres den Gegnern angeglichen? Konnte sie sich so besser auf sie einstellen? Wenn sie es mit einem Werwolf zu tun gehabt hätte… wäre sie ihm als Werwölfin gegenübergetreten?
    Raquel Quater schlug Abe Bodegar zu Boden. Ich eilte ihm zu Hilfe, hielt statt des Revolvers mein Silberfeuerzeug, den magischen Flammenwerfer, in der Hand.
    Auf Knopfdruck stand mir eine armlange Feuerlohe zur Verfügung, und diese zog ich über den Rücken des Skeletts. Feuerschlangen wanden sich um jeden einzelnen Knochen.
    Im Nu brannte das ganze Gerippe. Es ließ von Abe Bodegar ab und torkelte an mir vorbei - erledigt.
    Das weißmagische Feuer fraß die Knochen restlos auf. Raquel Quater brach entkräftet zusammen, und als die Flammen erloschen, gab es das Höllenweib nicht mehr.
    Aber Nero Quater existierte noch. Fedora versuchte alles, um ihn zu bezwingen, doch es gelang ihr nicht. Sie waren gleich stark. Die Kräfte, die ihnen zur Verfügung standen, hoben sich gegenseitig auf. Wenn Fedora siegen sollte, mußten wir ihr beistehen.
    Doch weder Lance Selby noch ich kamen zum Zug.
    Einmal mehr verblüffte uns der alte Parapsychologe. Um ihn brauchten wir uns wirklich keine Sorgen zu machen. Es war zäher, als wir glaubten, und er wußte sich in jeder Situation zu behaupten.
    Seine schmale Hand verschwand in der Hosentasche. Er brachte ein kleines Fläschchen zum Vorschein, schraubte den Verschluß ab, und ich sah, daß sich klares Wasser darin befand.
    Dabei konnte er sich nur um Weihwasser handeln.
    Dieses setzte der alte Mann gegen das schwarze Skelett ein. Er besprengte Nero Quater mit der glasklaren Flüssigkeit. Ich sah die glitzernden Tröpfchen auf die schwarzen Knochen fallen, und die Wirkung stellte sich sofort ein.
    Das Weihwasser wurde auf den schwarzen Gebeinen so aggressiv wie Salzsäure.
    Das erlebte ich nicht zum erstenmal.
    Nero Quater ließ von Fedora ab. Er schlug um sich, als wäre er in einen angriffslustigen Bienenschwarm geraten.
    Jetzt bekam die weiße Hexe Oberwasser. Nero Quater war irritiert und geschwächt.
    Das Weihwasser reizte ihn, deshalb schlug er immer wilder um sich, doch seine Hiebe schienen gegen einen unsichtbaren Gegner gerichtet zu sein.
    Er versuchte kaum noch, Fedora zu treffen. Die weiße Hexe bewegte sich an ihm vorbei und fegte ihm die Beine weg. Er krachte auf den Boden, und Fedora warf sich sofort auf ihn.
    »Fahr für immer zur Hölle, Nino Quallmann!« schrie der alte Parapsychologe und schüttelte die letzten Weihwassertropfen aus dem Fläschchen. Sie trafen auch Fedora, aber das machte der weißen Hexe nichts aus.
    Sie stand mit dem Guten ja nicht auf Kriegsfuß, deshalb blieb bei ihr das Weihwasser wirkungslos, während es in Nero Quaters schwarze Knochen tiefe Löcher brannte.
    Er bäumte sich unter der weißen Hexe auf. Es gelang ihm, Fedora abzuschütteln. Danach drehte er sich, und Fedora sprang ihm auf den Rücken.
    Hart klopften die Gerippe aufeinander. Fedora legte den Unterarm quer unter den schwarzen Totenschädel.
    Wir hörten, wie der Halswirbel brach, und im nächsten Moment drehte die weiße Hexe dem schwarzen Skelett das Gesicht auf den Rücken. Damit brach sie den Höllenzauber, der Nero Quater belebte.
    Schlagartig erschlaffte der schwarze Feind und rührte sich nicht mehr. Die Schwärze wich von seinen Gebeinen. Die Knochen wurden heller, wurden bleich, blieben aber nicht so, sondern wurden transparent und lösten sich schließlich auf.
    Und während der Höllenfeind verschwand, bekam Fedora Fleisch an die Knochen. Sie wurde zu einer schlanken Frau, der man ihre Gefährlichkeit nicht ansah.
    Das lange blutrote Kleid schmiegte sich wie eine zweite Haut an ihren Körper. Triumph und Freude über den großen Sieg glitzerten in ihren Augen. Sie war eine außergewöhnliche Frau, mutig und selbstbewußt.
    Ich sagte ihr, wer wir waren und woher wir kamen. Insgeheim hoffte ich, sie würde mir sagen können, wo wir Mr. Silver fanden, aber sie hörte den Namen
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