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1399 - ESTARTU

Titel: 1399 - ESTARTU
Autoren: Unbekannt
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denen ESTARTU ganz und gar gleichgültig war und' die zu murren begannen, als offenbar wurde, daß die CIMARRON anderes im Sinn hatte, als sich schleunigst heimwärts in Marsch zu setzen. Die Murrer allerdings belehrte Lalande Mishkom mit einem Spruch aus dem unerschöpflichen Repertoire der Weisheiten ihres afrikanischen Urahns. „Wer beklagt die Dummheit des Frosches, der fern des Tümpels quakt?" zitierte sie. „Denn der Waldstorch ist überall hungrig."
    Es war wie immer völlig unklar, wo in diesen Worten die Weisheit lag. Aber diejenigen, die murrten, begriffen, daß ihre Beschwerden bei Lalla auf ein ungnädiges Ohr trafen.
    Um 0.45 Uhr am 1. März 448 setzte sich die große Flotte der Juatafu und Benguel in Bewegung. Zur gleichen Zeit wurden an Bord der galaktischen Raumschiffe gleichgeartete Hyperfunkimpulse empfangen, die aus vier verschiedenen Quellen stammten und in Abständen von jeweils 306 Sekunden wiederholt wurden. Falls die Impulsserien Informationen enthielten, so waren diese in einem Kode verschlüsselt, den selbst der aus acht leistungsfähigen Einheiten bestehende Syntron-Verbund der CIMARRON nicht zu entziffern vermochte. Experten hielten solches für ein Ding der Unmöglichkeit. Es gab keinen Kode, der dem Syntron-Verbund widerstand. Die Fourier-Analyse wies aus, daß mehr als 90 %der Signalenergie in den Bereich ultrahoher Hyperfrequenzen entfielen. Das verleitete zu dem Schluß, daß die Botschaft, die den Impulsen innewohnte, hypnotischer oder suggestiver Natur sei, formuliert auf eine Art und Weise, die von den Bewußtseinen der Menschen und Nichtmenschen an Bord der 14 Schiffe nicht interpretiert werden konnte.
    Die Benguel und Juatafu hatten sich nicht mehr gemeldet, bevor sie ihre Flotte in Bewegung setzten. Perry Rhodan sah geduldig zu, wie der riesige Schwärm der Orterreflexe mit stetig wachsender Geschwindigkeit über die Bildfläche in Richtung Bildrand zog. Schließlich zog er mit gekrümmtem Finger den leuchtenden, über der Konsole schwebenden Energiering eines Mikrophons zu sich heran. Er nannte den Kode der Frequenz, auf der die Kommunikation mit den Imagosuchern bisher abgewickelt worden war. Der Servo reagierte prompt. Ein winziges grünes Licht begann am oberen Rand des Mikrophon-Feldes zu blinken. „Hier spricht Imago", sagte Rhodan auf Hangoll. „Imago ruft die Verlorenen von Tarkan und die Völker der Benguel."
    Ein paar Sekunden vergingen. Dann baute der Servo eine zusätzlic he Bildfläche auf.
    Ein Juatafu war zu erkennen, eine unförmige Robotgestalt, deren Funktion sich nur schwer erraten ließ. „Wir hören dich, Imago", sagte der Juatafu. „Was willst du von uns?"
    „Wo bleibt der Respekt?" erkundigte sich Rhodan eher belustigt als verärgert. „Monatelang habt ihr mich angebetet, und jetzt fragst du, was ich von euch will?"
    „Imago sollte uns an den Ort der Sammlung führen", antwortete der Juatafu. „Wir bedürfen der Führung nicht mehr. Wir hören den Ruf der Sammlung. Die Zeit der Reife ist gekommen. Wir folgen dem Ruf und begeben uns an den Ort, an dem sich unser Schicksal erfüllen wird."
    „Der Ruf, den ihr hört", sagte Perry Rhodan, „sind das die vier Hyperfunk-Signalfolgen, die auch wir empfangen?"
    „Wir wissen nicht, was ihr empfangt", sagte der Juatafu schroff.
    Im nächsten Augenblick erlosch die Bildfläche, und soviel Mühe man sich von da an auch geben mochte: Die Benguel und die Juatafu waren nicht mehr ansprechbar. Um 1.09 Uhr verschwanden die Orterreflexe ihrer Raumschiffe vom Bildschirm. Die große Flotte war in den Linearraum eingetreten.
    Inzwischen lag eine erste Analyse der Impulsformen des aus vier verschiedenen Quellen kommenden Signalstroms vor. Man hatte es mit einer Sendung ähnlich jener zu tun, die kurz vor Beginn des Feuersturms von Jitra aus empfangen worden war.
    Damals hatte Afu-Metem den Sender in Betrieb gesetzt und die Benguel und Juatafu mit einem Signal, das angeblich von ESTARTU stammte, in die Falle gelockt. Aber Afu-Metem war tot. Er lockte niemand mehr, und seine Fallen waren für immer unschädlich gemacht.
    Das Signal kam gleichzeitig aus vier verschiedenen Richtungen. Die Signalfolgen waren von gleicher Impulsform und identischem Energiegehalt. Überraschend waren die Ergebnisse der Peilungen, die von der CIMARRON und der KARMINA vorgenommen wurden. Der zunächst gelegene Sender befand sich tatsächlich auf Jitra im Dao-Ban-System, 280 Lichtjahre vom gegenwärtigen Standort der 14 Raumschiffe
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