Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1399 - ESTARTU

Titel: 1399 - ESTARTU
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wirken. Der Terraner sog die kühle Luft in vollen Zügen in die Lungen. Dann horchte er. Es hätte hier, bis auf das leise Raunen des Windes, kein Laut zu hören sein dürfen.
    Aber die Luft war erfüllt von ständigem Brummen und Rumpeln. Es kam aus weiter Ferne und klang gedämpft wie die Laute des Artilleriefeuers von einer hundert Kilometer entfernten Front. Es störte den Frieden des Tales kaum, und doch war es Anzeichen dafür, daß sich jenseits der Felsmauern unerhörte Dinge abspielten: Zehntausende von Benguel-Raumschiffen senkten sich auf die Oberfläche des Planeten herab. Wenn man den Kopf in den Nacken legte und in den kräftig blauen Himmel hinauf blickte, dann sah man hier und da einen silbernen Funken aufblitzen und wieder erlöschen. Das waren sie, die Benguel-Schiffe. Nicht ihre Triebwerke verursachten das Rumoren. Feldtriebwerke, und seien sie noch so altmodisch, arbeiten geräuschlos.
    Aber die verdrängten Luftmassen waren in ständiger, turbulenter Bewegung.
    Miniaturdonner war es, was das Ohr des Menschen vernahm.
    Perry Rhodan überdachte die neue Lage, wie sie sich aufgrund der Entscheidungen, die er nach dem Gespräch mit Jodum Haan getroffen hatte, ergab. Es war nicht mehr daran gedacht, alle 13 Schiffe auf Narna landen zu lassen. Sie würden alle, einschließlich der SORONG, im Orbit bleiben. Die Beobachtung des großen Ereignisses blieb den Beibooten vorbehalten. Jedes Schiff hatte mindestens ein großes Boot ausgeschleust.
    Die Fahrzeuge waren nach einem von den Computern errechneten Schema auf die fünf Kontinente des Planeten verteilt. Wo auch immer ESTARTUS Wiedererstehung sich vollziehen mochte: Überall waren galaktische Beobachter in unmittelbarer Nähe.
    Perry Rhodan wandte sich lächelnd an den kleinen Freund. Er war ihm dankbar dafür, daß er seine Sprechlamellen so lange im Zaun gehalten hatte. „Was hast du in letzter Zeit geträumt, Beodu?" fragte er.
    Der Attavenno wackelte bedauernd mit den Kopf schwingen. „Nichts, Waqian, absolut nichts", lautete die traurige Antwort. „Seit Tagen habe ich keinen Traum mehr gehabt."
    Perry Rhodan nahm die klobige, dreifingrige Hand des Zwerges und drückte sie sacht. „Du brauchst darum nicht zu trauern", sagte er. „Die Rolle des Träumers ist ausgespielt.
    Nun spricht ESTARTU unmittelbar zu uns. Du weißt, daß du einer ihrer Auserwählten bist und daß sie es war, die dir die Visionen eingab, die du für Träume hieltest."
    „Ja, ich weiß es", antwortete Beodu. Das Klingeln und Zwitschern seiner Muttersprache, das die vom Transthesizer erzeugten kartanischen Worte begleitete, hörte sich klagend an. „Aber wenn ich nicht mehr träumen kann, Waqian, bin ich dann für dich überhaupt noch wichtig?"
    Da wurde der Terraner plötzlich ernst. „Das Wichtigste, Beodu", sagte er, „ist die Freundschaft. Ob du träumst oder nicht, spielt daneben keine Rolle."
    Bevor das Gespräch sentimental werden konnte, gab es eine Unterbrechung. Zwei linsenförmige Raumboote, eindeutig terranische Konstruktionen, glitten über die südwestliche Bergkette und schwebten ins Tal herein. Perry Rhodan stand auf. „Besuch, Beodu", sagte er. „Bald wirst du den ältesten aller Kartanin kennenlernen."
    Physisch betrachtet, war Oogh at Tarkan keineswegs 50.000 Jahre alt. Er hatte den größten Teil seines Daseins in statischem Tiefschlaf verbracht, in dem die Uhren seines Körpers kaum um ein paar Minuten vorwärtsgetickt waren. Aber alt war er dennoch. Er hatte die Grenze der durchschnittlichen kartanischen Lebenserwartung längst hinter sich gelassen. Der Pelz wirkte fahl und war an einigen Stellen bedenklich gelichtet. Der Fellstreifen, der sich über den Schädel zog, wirkte wie von Motten zerfressen. Nur in den großen, intelligenten Augen glomm das Feuer der Begeisterung, wie es nur die Jugend zu entzünden vermag. „Ich grüße dich, Oogh at Tarkan", sprach Perry Rhodan zu dem Alten. „Das Werk ist vollendet. Hangay ist gerettet."
    „Ich habe viel von dir gehört, Terraner", antwortete der Kartanin mit sanfter Stimme. „Ich freue mich, daß es mir vergönnt ist, dich noch einmal zu sehen. Gewiß, Hangay ist gerettet. Aber mein Werk ist noch nicht vollendet."
    Bevor Perry Rhodan sich danach erkundigen konnte, was mit diesen Worten gemeint war, ertönte hinter ihm eine kräftige, polternde Stimme: „Was ist mit mir? Hab' ich es nicht verdient, begrüßt zu werden?"
    Perry Rhodan wandte sich um -und im nächsten Augenblick hatte er sie am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher