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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder
Autoren: Unbekannt
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terranischen und fremdrassigen Mutanten anwesend, nach denen Salaam Siin gesucht hatte, nämlich Fellmer Lloyd, der schwarzhäutige Ras Tschubai und Gucky, ein seltsamer Zweibeiner mit braunem Fell und Nagezahn, der nur einen Meter groß war. Der hochgewachsene Humanoide, der entfernt einem Hauri ähnelte, mußte Ratber Tostan sein. Daneben saß ein grünliches, sehr kleines Wesen namens Posy Poos auf dem Tisch. „Sind alle da?" fragte Atlan mit einem flüchtigen Blick in die Runde. Salaam Siin nahm indessen einen freien Platz neben Ras Tuschbai ein. „Gut", fuhr der Arkonide fort, „ich habe euch zusammengerufen, weil ein paar Dinge geschehen sind. Perry und ich hatten gleichzeitig eine traumartige Vision, oder besser gesagt: Eine Stimme hat sich bei uns gemeldet. Wir kennen dieses Phänomen inzwischen als die Auswirkung eines Dualblocks. Ich will es kurz machen und nur zusammenfassen, was wir erfahren haben.
    Zum ersten wissen wir jetzt, was Perry und mich zur Imago macht. Es sind die speziellen Zellaktivatoren, die er und ich tragen! Der jeweils erste Dualblock, bei dem wir anwesend waren, hat den Aktivatoren ein Siegel aufgedrückt, das die Stimme den >Kuß ESTARTUS< genannt hat.
    Zweitens wissen wir jetzt definitiv, daß während eines Dualblocks den Benguel und Juatafu nichts geschieht. Sie verlieren lediglich etwas; wenn die Stimme recht hat, werden sie nur in den natürlichen Zustand zurückversetzt. Das Ganze hat eindeutig mit ESTARTU zu tun. Nur wie, hat uns die Stimme nicht verraten."
    Eine Weile herrschte Schweigen, und Salaam Siin erkannte, daß die Erkenntnisse dieser Versammlung sein Problem nicht lösen konnten. „Was sagt uns eigentlich", begann der Humanoide namens Ratber Tostan mit unangenehm harter Stimme, „daß die Dualblöcke recht haben? Vielleicht werden wir auf eine falsche Spur geführt."
    Die Worte lösten eine heftige Diskussion aus, der der Meistersinger nicht mehr im Detail folgen mochte.
    Er beschränkte sich darauf, im menschlichen Infraschallbereich einen beruhigenden Akkord zu summen.
    Augenblicklich wurde der Diskussionston sachlicher. Nur Gucky und Iruna von Bass-Teth warfen ihm irritierte Blicke zu. Offenbar lag ihre untere Hörschwelle tiefer als bei den übrigen Konferenzteilnehmern.
    Als alles vorüber war, wandte sich Salaam Siin direkt an die Mutanten. Er blieb mit Gucky, Fellmer Lloyd und Ras Tschubai allein im Raum zurück. „Was ist los, Sänger?" fragte das Pelzwesen namens Gucky in ausgesprochen respektlosem, piepsendem Ton.
    Salaam Siin war es nicht gewohnt, in dieser Form angesprochen zu werden, doch er spürte keine böse Absicht dahinter und stellte sich rasch darauf ein. In einem kurzen, musikalisch anspruchslosen Gesang legte er sein Problem dar. Hatte es noch Sinn? Plötzlich befielen Zweifel den Ophaler. Immerhin hatte er den Gesang aus der Ferne schon seit eineinhalb Stunden nicht mehr gehört, und niemand hatte bislang seine Wahrnehmung bestätigen können. „Nein", sagte der dunkelhäutige Terraner namens Ras Tschubai bedauernd. „Ich habe nichts gemerkt.
    Und ihr?" Dabei sah er Gucky und Fellmer Lloyd an, die, wie Salaam Siin wußte, beide über telepathische Begabung verfügten. „Ich leider ebenfalls nicht", bestätigte Fellmer Lloyd. Seine Stimme klang von allen noch am angenehmsten, für einen Menschen erstaunlich ruhig und balanciert. „Und ich auch nicht." Das war Gucky. Salaam Siin war sicher, daß er es mit dem Pelzwesen trotz seiner freundlichen Natur nicht lange ausgehalten hätte. „Wir können aber etwas anderes machen. Ich und Fellmer können deinen Gedankeninhalt analysieren und daraus vielleicht Schlüsse ziehen. Willst du das, Sänger?"
    „Versucht es", gab Salaam Siin wenig begeistert zurück. Er mochte die Vorstellung nicht, seinen Gedankeninhalt anderen Wesen bloßgelegt zu sehen. Und doch entschied er für Guckys Vorschlag, weil er dem Geheimnis auf die Spur kommen wollte.
    Lloyd und das Pelzwesen stellten sich vor ihn hin. Obwohl sich Salaam Siin zusammennahm, erschauerte er unwillkürlich und zog den Teleskophals ein, bis der Kopf mit den Sinnesknospen fast zwischen seinem Membrankranz steckte. Nichts geschah.
    Nach einer Weile hoben die beiden Telepathen ihre starre Haltung auf. „Wir müssen dich enttäuschen", gab Fellmer Lloyd zu. „Wenn wir versuchen, in dein Denken einzudringen, stoßen wir an eine Barriere. An eine Barriere aus Tönen, scheint mir."
    „Wer weiß", kicherte Gucky. „Womöglich ist in Salaam Siins
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