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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder
Autoren: Unbekannt
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„Erleuchtung" gleichzeitig gehabt hatten - zu exakt der Zeit, da den Juatafu und Benguel ihre Dualfusion zugestoßen war. „Ich mache hier mit Beodu weiter", verabschiedete sich Rhodan. „Wir waren gerade auf der Spur von irgend etwas, als diese Sache dazwischenkam. Ich melde mich wieder."
    Er versuchte, inmitten der reglosen Benguelleiber Wegbereiter zu entdecken. Aber eigentlich gab es keinen Grund, weshalb der Prozeß den kleinen Führer verschont haben sollte, und Rhodan war bereits halb entschlossen, die Suche aufzugeben, als er doch noch Erfolg hatte. Vorsichtig schwebte er hinab.
    Wegbereiter war weich gefallen. Zwei Artgenossen hatten mit ihren Gliedern seinen Sturz aus etwa drei Metern Höhe gedämpft; ihm, der die Statur eines Baumbewohners besaß, durfte nach menschlichem Ermessen nichts geschehen sein.
    Rhodan tastete seinen Körper ab. „Sie werden bald wieder zu sich kommen", meinte er. „Dann müssen wir nicht mehr hier sein. Ihre Artgenossen werden sich um sie kümmern."
    „Also geht es weiter, Waqian?"
    „Ja. Wir behalten so gut wie möglich die Richtung bei, die Wegbereiter eingeschlagen hatte."
    Sie öffneten das nächste Schott. Dahinter schloß sich ein langer Korridor an, der bis ins nächste der Benguel-Schiffe führte. Dort stand eine der kleinen, bepelzten Gestalten und schien ihre Ankunft zu erwarten. „Imago!" rief er. „Du bist doch noch gekommen. Ich zeige dir ..."
    „Hast du gewußt, daß wir kommen würden?" unterbrach der Terraner rüde. „Ja."
    „Woher?"
    „Ich weiß nicht. Eine Stimme hat zu mir gesprochen. Sie hat gesagt, mein neuer Name ist Wegbereiter.
    Ich soll der Imago den Weg zeigen."
    „Was sonst noch?"
    Der Benguel starrte ihn nur verständnislos an.
    Rhodan winkte ab. „Bitte geh voraus, wir folgen dir."
    Der neue Wegbereiter führte sie durch mehrere Schiffsegmente näher ans Zentrum der JUNAGASH, wo offenbar einige besonders große Einheiten der Benguel den Kern bildeten. Hier war er noch nicht gewesen, dachte Rhodan, aber das wollte nichts besagen, weil ihm die meisten Sektionen dieses riesenhaften Schiffskonglomerats noch unbekannt waren. „Wir sind gleich da, ein großes Geheimnis!" schnatterte Wegbereiter munter.
    Wie beim erstenmal tat sich vor ihnen urplötzlich eine Halle auf. Diesmal allerdings stand der Ausdruck Halle zu Recht, denn es handelte sich um eine hohe Räumlichkeit von mindestens fünfzig Metern Durchmesser. An der Decke klebten astrologische Symbole, den Plastiksonnen dort waren entsprechende Bahnen und mystische Zeichen zugeordnet. Hatten die Benguel in dieser Halle ihre sterndeuterischen Aktivitäten konzentriert? Es schien so - doch der Terraner hatte keine Zeit, sich näher damit zu befassen.
    Sein erster, intuitiver Gedanke war: Eine Falle, sie haben uns in eine Falle gelockt! Dann aber begriff er, daß davon keine Rede sein konnte. Es gab keine Bedrohung. In der Halle saßen an die zweitausend Benguel und ebenso viele Juatafu, dichtgedrängt und merkwürdig still, wenn man die überschäumende Mentalität der ehemaligen Baumbewohner einrechnete. „Etwas stimmt hier nicht", zwitscherte Beodu. Die Kopfflügel des Attavenno waren in nervöser Bewegung begriffen. „Ich spüre, daß hier etwas falsch ist..."
    Bevor Rhodan ihn noch daran hindern konnte, war der Attavenno langsam in die Halle hineingewandert, als befinde er sich in Trance. Und gleichzeitig begann es von neuem. Die versammelten Leiber schienen mit einemmal wie elektrisch aufgeladen - Rhodan nahm zwischen Juatafu und Benguel Lichterscheinungen wahr.
    Beodu drängte sich suchend in die Menge.
    Der Attavenno verstand ebensowenig wie der Terraner, was vor sich ging. Eine böse Absicht war den Imago-Süchtigen schwerlich zu unterstellen; vielleicht wußten sie nicht einmal, weshalb sie an diesen Ort gekommen waren.
    Rhodan fühlte, daß ein undefinierbares Potential entstand.
    Er konnte sich nicht mehr rühren. Aus seinen Gliedern war alles Gefühl gewichen, und er hörte nur noch die Stimme des Pikosyn, der erfolglos versuchte, ihn anzusprechen. Ein Traum, dachte er, es war ein Traum. Und diesmal kamen Bilder.
     
    4.
     
    Gesang aus der Ferne Salaam Siin hatte sich gerade in den schüsselförmigen Aufsatz seines Netzgängerschiffs zurückgezogen, als er es zum erstenmal wahrnahm. Irgendwo ganz am Rand seiner bewußten Auffassungskraft war etwas... Etwas, das ihn beunruhigte, obwohl er seine Natur nicht kannte.
    Unwillkürlich ließ der Ophaler seinen Teleskophals zur
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