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1393 - Botschaft aus der Heimat

Titel: 1393 - Botschaft aus der Heimat
Autoren: Unbekannt
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hing das zusammen?
    Bully schüttelte den Kopf, wie um einen lästigen Gedanken loszuwerden. Er dachte an Eirene und ihre Reaktion auf Vlings Experimente. Was steckte noch dahinter als diese E-Ortung, die nichts gebracht hatte oder fast gar nichts?
    Der Terraner leckte sich die Lippen. Warum immer er? fragte er sich. Gönnte ihm niemand ein normales Kommando, wo alles, was herausgefunden wurde, auch erklärbar war? Spielte das Schicksal ihm einen Streich nach dem anderen; erst Toshin im Reich ESTARTUS und jetzt ein Sucher auf Irrwegen in Tarkan? „Wenn ich euch nicht bald finde, Perry und Atlan, dann platzt mir der Kragen. Dann werde ich diesem Benneker Vling mal ordentlich die Meinung sagen!" rief er halblaut. „Mehr und mehr mißfällt mir dieser Reginald Bull!" kam da eine dumpfe Stimme aus dem Nichts und trieb Bully endgültig zur Weißglut.
     
    6.
     
    Mit dem Metagrav-Triebwerk gelangte die CIMARRON schneller an ihr Ziel als die Benguel mit ihrem Linearantrieb. Als der Prototyp in den Normalraum zurückstürzte, prasselte eine Unmenge von Funksprüchen auf die Ortungsanlagen ein. Die Ergebnisse und Meldungen überschlugen sich. Demnach befanden sich in der Nähe des Nachod as Qoor fünfzigtausend kleine Benguel-Schiffe sowie dreißig Großraumschiffe mit Einzelschiffanzahlen zwischen zehntausend und hunderttausend. Daneben wurden rund hunderttausend Flügelschiffe der Verlorenen von Tarkan ausgemacht.
    Der Ortungswirrwarr, der dadurch entstand, verhinderte, daß die CIMARRON genaue Messungen des Loches der Ewigkeit anstellen konnte, das sich laut Gravoortung in der Nähe befinden mußte. „Sollen wir uns zurückziehen?" wollte Ian Longwyn wissen. Er hatte sich auf den Sessel des Kopiloten zurückgezogen, weil Bull das Schiff selbst steuerte. Der Expeditionsleiter schüttelte den Kopf. „Wir bleiben. Wir werden zudem von den Benguel angefunkt. Gibst du Antwort?"
    Longwyn suchte sich einen Anrufer heraus und blendete sich in die Verbindung ein. Der Benguel schüttelte verwundert den Kopf, als er das Wesen sah. „Wollt ihr zu Imago?" kam dann die Frage. „Imago ist hier. Er befindet sich ganz in der Nähe. Freut euch.
    Endlich habt ihr Imago erreicht. Die Zeit ist nahe!"
    Bully schaltete sich in die Verbindung ein. Er beugte sich nach vorn, damit die Aufnahmeoptik ihn gut erfassen konnte. „Ich bin Imago", rief er. „Kannst du mich erkennen?"
    Der Benguel schlug die Arme vor das Gesicht. „Du bist blind und taub. Du bist nicht unsere Imago. Sie ist in der JUNAGASH, dem größten aller Großschiffe. Wer bist du? Hast du Imago gefangen?"
    Der Benguel war verwirrt und schaltete die Verbindung ab. Gleichzeitig gingen tausend bis elfhundert Anfragen von Benguel-Schiffen ein. Auch die Juatafu meldeten sich und verlangten eine Identifizierung des Schiffes. Bully gab sie ihnen. Daraufhin stellten die Roboter erst einmal ihre Anfragen ein.
    Die Funksprüche der Benguel jedoch dauerten an. Aus ihnen ging hervor, daß die Imago tatsächlich an Bord der JUNAGASH gefangengehalten wurde. Das ergab ein neues Rätsel, denn die JUNAGASH war eindeutig ein Großraumschiff der Benguel, und Versuche, den Widerspruch aufzulösen, scheiterten daran, daß die Pelzwesen nicht gewillt waren, auf die Anfragen aus der CIMARRON eindeutige Antworten zu geben. „Heptamer soll diese Ignoranten holen", zischte Bully unterdrückt. „Was sollen wir tun? Die JUNAGASH anfliegen und Perry herausholen?"
    Vermutlich wäre es in dem Wirrwarr das einzig Richtige gewesen, aber es hatte keinen Sinn, solange sie nicht über die Verhältnisse innerhalb des Großraumschiffs Bescheid wußten.
    Am Loch der Ewigkeit oder zumindest in dessen Nähe waren sie mit ihrem Latein erst einmal am Ende.
    Bullys Blick durchstreifte hilfesuchend die Zentrale, doch der Mann, auf den er gerade hoffte, befand sich nicht hier. Er tastete eine Verbindung mit seiner Wohnungseinheit. „Benneker, bist du wach?" fragte er. Er hatte kein Bild wie immer, wenn ein Bewohner einer Kabine oder einer Zimmerflucht sich zum Schlafen niedergelegt hatte. Aber wozu, Himmel und Hölle, benötigte ein Bote der Superintelligenz Schlaf? „Meinst du mich?"
    Wie aus dem Boden gewachsen, stand der Robotwartungsspezialist plötzlich neben ihm. Bully hatte ihn nicht gehört. Aber die Anwesenden hatten genau gesehen, daß er aus dem Antigrav gestiegen war. Bully atmete auf. Wenigstens teleportierte Vling nicht in der Gegend herum. „Du bist doch unser Ortungsspezialist", sagte Bull.
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