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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers
Autoren: Unbekannt
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hat daher die besseren Chancen, brauchbare Entdeckungen zu machen. Das kann von großem Nutzen für dich sein."
    Perry Rhodan gestand sich ein, daß er die Sache nicht unter diesem Gesichtspunkt betrachtet hatte. „Es gefällt mir trotzdem nicht", meinte er hartnäckig. „Du hast eine wesentliche Kleinigkeit übersehen."
    „Du meinst die Tagträume Beodus, die sich seit unserem Aufenthalt im Nachod as Qoor so sehr gehäuft haben."
    „Genau, Piko. Niemand kann sagen, was passiert, wenn Beodu in eine Traumphase fällt, während er auf seinen heimlichen Exkursionen ist. Wohin ist er diesmal gegangen?"
    „Ich kenne nur die grobe Richtung. Nach wenigen hundert Metern verliere ich ihn stets aus der Kontrolle der Sensoren der Netzkombination."
    „Ich folge ihm", entschied Rhodan.
    Er tastete sich ein kaffeeähnliches Getränk aus dem Automaten und leerte den Becher in einem Zug.
    Dann überzeugte er sich in der Unterkunft Beodus davon, daß dieser tatsächlich einen Alleingang unternommen hatte.
    Der Pikosyn zeigte ihm die Richtung, die der Attavenno eingeschlagen hatte. Der Korridor lag im Halbdunkel. Rhodan schritt schnell voran. Schon nach einer kurzen Strecke hörte er aus einem seitlichen Gang ein leises Zischen. Er blieb stehen und erkannte in einer dunklen Nische die verschwommenen Umrisse einer Gestalt. „Hier bin ich", erklang es von dort.
    Es war der Altweise der Benguel. Rhodan ging auf ihn zu. „Was machst du hier, Altweiser?"
    „Ich bin auf dem Weg zu dir, Imago. Wie du es mir befohlen hast. Es war nicht ganz einfach, heimlich in die Nähe deines Bereiches vorzustoßen. Gestern habe ich es schon versucht, aber da waren die beiden Roboter sehr aktiv. Ich mußte umkehren."
    „Schon gut", beschwichtigte Rhodan den großen Benguel. „Es ist gut, daß du gekommen bist. Vielleicht ist hier auch der bessere Ort, um miteinander zu sprechen."
    „Wie du es möchtest, Imago."
    „Hör zu, Altweiser. Ich bin keine freie Imago. Geisterseher hält mich hier gefangen. Er erlaubt mir nur die Dinge, die der Beruhigung deiner Benguel und der Juatafu dienen."
    „Verzeih mir meinen Widerspruch, Imago." Der Altweise seufzte. „Aber das kann ich nicht glauben."
    „Es ist so, wie ich dir sage. Es ist sogar noch schlimmer. Geisterseher ist kein Benguel. Diese Gestalt ist nur Tarnung. In Wirklichkeit handelt es sich bei ihm um Afu-Metem, den Fürsten des Feuers."
    „Das überschreitet mein Vorstellungsvermögen", stöhnte der hochgewachsene Benguel. „Das ist unglaublich."
    „Es ist die Wahrheit", unterstrich Perry Rhodan. „Die Wahrheit ist auch, daß ich ohne fremde Hilfe hier nie herauskomme. Die Zeit der Reife rückt dadurch in immer größere Ferne. Du und deine Benguel, ihr müßt mir helfen, sonst können wir nie den Ort der Erfüllung erreichen."
    „Ich muß dir glauben", sagte der Altweise. „Das fällt mir schwer, aber ich weiß, daß ich an Imagos Worten nicht zweifeln darf. Und ich spüre mit jeder Faser meines Körpers, daß du echt bist."
    „Dann laß uns darüber sprechen", drängte Rhodan, „wie wir Geisterseher ein Schnippchen schlagen können."
    „Ich kann dir nicht helfen", platzte der Benguel plötzlich heraus. „Selbst wenn ich es wollte, so könnte ich es nicht. Du mußt an die Milliarden Wesen denken, die ihre Hoffnung auf ihre Imago gesetzt haben, um die Zeit der Reife zu erleben. Versetze dich in ihre Lage. Sie warten hier und überall. Sie würden meine Benguel und mich verdammen, wenn wir es wagen würden, Hand an dich zu legen. Die Erfüllung kommt so oder so. Auf ein paar Jahre mehr oder weniger kommt es da nicht an. Ich kann in diesen Prozeß nicht eingreifen. Meine Ehre verbietet mir das. Ich muß dich sogar bitten, nichts gegen den falschen Geisterseher zu unternehmen, denn du würdest nicht nur uns alle, sondern vor allem dich selbst in einem unvertretbaren Maß gefährden."
    Perry Rhodan glaubte, nicht richtig zu hören. Er schüttelte irritiert den Kopf. Als er wieder die Stimme heben wollte, drehte sich der Altweise um und eilte mit schnellen Schritten in die Dunkelheit des Seitengangs. Für einen Moment wollte Rhodan ihm folgen, aber dann sah er ein, daß dies ein sinnloses Unterfangen gewesen wäre.
    Was so hoffnungsvoll begonnen und wie eine Rettungschance ausgesehen hatte, war wie eine Seifenblase zerplatzt.
    Niedergeschlagen trat er den Rückweg zu seiner Unterkunft an.
    Er wartete dort über eine Stunde, bis ein völlig aufgelöster Beodu hereinstolperte und sichtlich
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