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1389 - Straße der Skarabäen

Titel: 1389 - Straße der Skarabäen
Autoren: Unbekannt
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Dschungel. „Keine Ortungsimpulse", meldete sie, „und noch immer keine Anzeichen einer Zivilisation."
    „Du bist also nicht bereit, die hyperenergetische Emission in den Bereich irgendeiner Zivilisation einzuordnen?" fragte der Unsterbliche. „Auf keinen Fall", erwiderte LEDA.
    Nai-Leng kam ins Oberdeck herauf. Die Hände waren ihm auf den Rücken gefesselt. Rhodan hatte auf dieser Maßnahme bestanden, weil er verhindern wollte, daß der Kartanin in einer kritischen Phase ihres Raumflugs über sie herfiel.
    In den Augen Nai-Lengs funkelte es. „Ich habe eine neue, essentielle Wahrheit über den Tod herausgefunden", erklärte er mit schwankender Stimme. „Ich muß unbedingt mit euch darüber sprechen. Ihr sollt diese Wahrheit als erste erfahren, bevor ich sie der Weltöffentlichkeit mitteile. Ich hoffe, ihr seid euch bewußt, welche Ehre euch damit zuteil wird."
    „Das werden wir dir nie vergessen", beteuerte Beodu. „Dennoch möchten wir dich um Geduld bitten. Wir müssen uns um etwas anderes kümmern."
    Nai-Leng setzte sich auf den Boden, zog die Beine an und stützte sich mit den nach hinten ausgestreckten Armen ab. Seine Blicke klärten sich. „Ich habe das Gefühl, als hätte ich schlecht geträumt", sagte er. „Mir ist so einiges durch den Kopf gegangen. Abstruses Zeug, mit dem ich nichts anfangen kann."
    „Dir scheint es besserzugehen", stellte Rhodan fest. „Ich fühle mich ganz gut", bestätigte der Kartanin, der nun einen völlig normalen Eindruck machte. „Habt ihr etwas dagegen, wenn ich nach draußen gehe und frische Luft schnappe? Ich möchte mir noch einmal die verlassene Stadt ansehen. Irgend etwas fasziniert mich daran. Ich möchte herausfinden, was es ist."
    „Wir sind nicht mehr auf Ram", erklärte Beodu. „Wann geht das endlich in deinen Schädel hinein?"
    Nai-Leng blickte ihn überrascht an. „Habe ich unseren Start verschlafen?" Verwundert schüttelte. er den Kopf. „Warum haben wir Ram verlassen?"
    Er wußte offenbar nichts mehr von dem, was sich im Zusammenhang mit ihm ereignet und was er im Zustand geistiger Umnachtung erlebt hatte. „Und warum habt ihr mir die Arme gefesselt?" fügte er hinzu. „Soll das ein Witz sein?"
     
    *
     
    LEDA hatte ein Gebiet gewählt, das an einen breiten Wüstenstreifen grenzte. So stand die DORIFER-Kapsel gut getarnt im Gestrüpp des Dschungels, während Perry Rhodan, Beodu und der anscheinend gesundete Kartanin nur wenige Schritte bis zur Wüste zurückzulegen hatten. Der Terraner brannte sich mit seinem Energiestrahler eine Gasse durch das dicht wuchernde Grün, so daß sie den Waldrand mühelos erreichten.
    Der Attavenno ließ Nai-Leng nicht aus den Augen. Er mißtraute der Diagnose LEDAS, nach der sich der Zustand des Kartanin weitgehend normalisiert haben sollte. Er glaubte vielmehr, daß Nai-Leng ganz plötzlich wieder in eine Phase absoluter Unberechenbarkeit geraten konnte, in der es ratsam war, ihm aus dem Weg zu gehen.
    Nur wenige Meter vom Dschungel entfernt führte die Straße vorbei, die vom Zentrum des Kontinents bis zur Küste reichte. Sie war über einen Kilometer breit. Auf ihr wimmelte es von handtellergroßen Käfern, die bunt schillernde Rückenpanzer hatten. Emsig bewegten sie sich auf ihren acht Beinen hin und her und entfernten jeden Grashalm und jedes Samenkorn, das vom Wind herübergetragen worden war.
    Aber diese Insekten waren es nicht allein, die die Aufmerksamkeit Rhodans, Beodus und des Kartanin erregten, es waren vielmehr die kleinen, fünfzehnstufigen Pyramiden, die zu Tausenden auf diesem Streifen errichtet worden waren. An vielen von ihnen arbeiteten die Käfer noch. Ganze Kolonnen von ihnen schleppten aus dem Dschungel zu Walzen zusammengerolltes Material heran. An den noch unfertigen Pyramiden zerschnitten andere Käfer die Walzen zu gleichmäßigen Quadern, die sich mühelos übereinanderschichten ließen, bis daraus eine Pyramide entstand. Wiederum andere Käfer waren damit beschäftigt, mit ihren Körpersäften die Quader miteinander zu verkleben und noch verbliebene Unebenheiten zu glätten.
    Die meisten Pyramiden waren nicht höher als drei Meter. Auf allen krochen die Käfer herum, entweder um sie zu vollenden oder um sie zu säubern und zu erhalten. „So weit das Auge reicht - überall Pyramiden", sagte Nai-Leng verwundert. „Was wir für Straßen gehalten haben, sind Bahnen voller Pyramiden", fügte der Attavenno hinzu. „Über Tausende von Kilometern gibt es nichts als diese Pyramiden. Sie
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